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HorstFlieger

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HorstFlieger's Achievements

  1. Deine Geschichte MUSS ich lesen. Wenn sie nur halb so geil ist wie Dein Statement will ich gerne "nur" Zweiter werden.
  2. Der letzte Gang zum Elitesoldaten Es sollte die härteste Übung werden, die wir auf unserem Weg zum Elitesoldaten zu absolvieren hatten. Eine ganze Dienstwoche waren wir damit beschäftigt, uns mental darauf vorzubereiten, was uns erwarten würde. Die Abläufe wurden uns tagtäglich eingetrichtert und wir beherrschten sie bereits im Schlafe. Mann, was waren wir scharf darauf, endlich dieses verdammte Dienstabzeichen zu kriegen, denn damit sollten wir in eine Gilde aufgenommen werden, welche, vergleichbar mit den Marines, ein Leben lang Freundschaft pflegt und füreinander da ist, auch wenn es meistens nur um Weiber und Alkohol gehen würde. – Ist ja bei den Marines oder den Navy Seals auch nicht viel anders. Diese Nachtübung sollte als das finale Event unserer Ausbildung werden und wir hatten unsere Tarnanzüge, die Kampfstiefel und die Abzeichen auf Hochglanz poliert. Es gibt ja nichts Schlimmeres, als dass man auf den Fotos, die wir zu machen planten, nicht perfekt aussieht. Dreck scheuten wir nicht, aber zwischen dem Dreck auf unseren Kleidern sollten die Orden und Abzeichen hervor stechen. Vollpack war erstellt – Zeltplane, Heringe, Schlaftüte, Bajonett, Notrationen an Atombrot, Simmentalbüchsen und gegen die Angst eine Flasche vom feinsten Zwetschgenwasser, welches in der Kaserne beim Dealer zu erwerben war, fanden nebst den Zigaretten, dem Papier, den Filtern und dem Gras ebenfalls Platz im Rucksack, welcher nun zum Bersten gefüllt zu platzen drohte. Am Bestimmungspunkt angekommen begannen wir direkt mit unseren lebensnotwendigen Vorbereitungen. Müller und Huber, unsere Gamma-Soldaten, welche auch sonst immer nur die Drecksarbeit für uns erledigten, hatten die Latrine auszuheben. Warum sollten wir auch die Rangordnung für diese letzte Nachtübung ändern und ihnen einen angenehmen Job erteilen? Die unerschrockensten Kameraden begaben sich auf Feuerholzsuche. Ohne Angst vor den Wölfen und dem Feind machten sie sich auf die Tour. Habersaat und seine Truppe erstellten das Lager mit Zelten, den zugehörigen Ablaufrinnen und dem Kommandostand. Die Alphasoldaten, also Rüegg und ich schoben Wache. Bald schon war unser Gespräch auf die Schnapsvorräte in unseren Seitentaschen geraten, doch wollten wir zuerst die Tüte rauchen, die wir Kamerad Hugentobler abgeschwatzt hatten. Er hatte wirklich gemeint, dazu zu gehören, wenn er uns etwas abtreten würde, doch war sein Stoff weitaus schlechter als derjenige, welches wir selber dabei hatten. So drehten wir uns einen Jahresvorrat an Joints, damit wir diese ewigen Plagen und Entbehrungen im Dienste der Nation vergessen konnten. Rüegg zog seine Teebüchse aus der Seitentasche seiner Kämpferhose: „Ist ein Caol Ila, 16jährig, aus’m Eichenfass, unchifiltered und in Fassstärke“ – Mit seiner knappen Erklärung wurde mir klar, dass es sich bei dieser Aktion auch für ihn um etwas ganz besonderes handelte. So zog auch ich meine Flasche aus dem Versteck in meinem Kampfanzug:“Zwetschgenwasser, Schwarzbrand, 60%, Bauer Vogel vom Nachbarshof in meinem Dorf!!!“ Mittlerweile brannte das Lagerfeuer und die Latrine war ausgehoben, sodass wir uns abwechselnd erleichtern konnten. Die Bohnen vom Mittagessen hatten ihren Dienst getan und der Schnaps sowie das THC trieben die Kacke in unsere Ampullen und drückten so etwas von auf die Darmausgänge, dass wir beim besoffen-bekifften Lachen kaum mehr halten konnten, was unser Koch am Mittag aufgetischt hatten. Als wir endlich entleert waren, bemerkten wir, dass unser Schnaps und das Marihuana ausgegangen waren. Ein Zustand, der uns beinahe verzweifeln liess. Wie sollten wir die ganz Nacht, am Baum gelehnt sitzend, auf den Feind wartend, wach bleiben? Ohne Alkohol und ohne Drogen? – Uns erreichte ein Gefühl der Unbehaglichkeit und wir hörten bereits erschreckende Gräusche wie das Huhuu der Eulen oder das furchteinflössende Schnauben wilder Hasen……vielleicht war es auch eine blutrünstige Blindschleiche, welche auf der Jagd nach ihrem nächsten Opfer an uns vorbei zischte. Kurz gesagt, wir hatten zuviel geraucht, zuviel gesoffen und als Folge davon Paranoia vom Feinsten. Aus heiterem Himmel weckte uns ein Blitz. Das leichte Tröpfeln des Regens machte uns wieder wach, worauf wir den Befehl unseres Spiess mitbekamen. „Alle Mann daher!“ – Wir hatten immer noch tierische Angst vor dem Erlebten und begaben uns zum Lagerfeuer. „Jungs, wir haben es mit Nieselregen zu tun und könnten uns erkälten, wenn wir uns noch lange draussen aufhalten. Also räumt alles auf und verstaut alles im Bus. Warmer Tee steht bereit. Die Kameraden mit vollen Blasen kümmern sich um das Feuer“ – Damit waren wohl wir zwei gemeint – „Ausführen, Marsch“ So räumten die Andern das Lager auf und wir konnten uns genüsslichst über dem Feuer entleeren. Nach fünf Minuten sassen alle völlig erschöpft von dieser Endübung im Bus und wir griffen uns ein Bier nach dem Andern auf dem Nachhauseweg zurück in die Kaserne. Voller Stolz erreichten wir unsere Heimat auf Zeit und gingen sofort zu Bett. Was für ein Tag, was für eine Uebung, was für ein Kampf mit der Natur; wir alle träumten von unserer Härte und unserem Durchhaltewillen auf dem Weg zum MILITÄRMUSIKER. Ich liiiiiiebe die Armee!!!!! Euer HorstFlieger
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