Liebe Ute: Dass man mit alten, bereits abgeschriebenen Atomkraftwerken konkurrenzlos günstig Strom erzeugen kann, bestreitet niemand. Eine kw-Stunde Strom kostet incl. Personalkosten in einer solchen Technikruine in der Produktion ca 0,3 Euro-Cent. Wundern sollte dich da nur, dass du für deinen Strom, den du brauchst, zur Zeit wohl gut 22 Euro-Cent pro kw-Stunde bezahlen musst? Und nein, das liegt nicht an den schlimmen Abgaben für PV-Anlagen, denn die produzieren Strom in den sogenannten Überlastzeiten, wenn die Stromversorger sehr teuer zusätzlichen Strom einkaufen müssen, um Spitzenbedarf abdecken zu können. Da sind die zurzeit 28 Euro-Cent, die sie für eine kw-Stunde Strom aus PV-Anlagen bezahlen müssen, geradezu ein Schnäppchen. Nachts braucht man in der Regel wenig Strom, da die meisten Leute schlafen und keine technischen Geräte am Laufen haben, von online-Gamern mal abgesehen. Um die Mittagszeit braucht die Menschheit aber vergleichsweise ungeheuer viel Strom und dann kostet 1 kw-Stunde Strom an der Strombörse in Leipzig sage und schreibe bis zu 1 EURO! Wohl dem, der zu dieser Zeit sein altes Schwublis A (echte Namen möchte ich nicht nennen) hochfahren und zu 0,3 Euro-Cent produzieren könnte. Das geht zum Glück oder leider, je nach Standpunkt, bei einem Atomkraftwerk nur nicht so einfach. Am besten geht das noch bei den alten Siedewasserreaktoren und wenn wir uns da an die Nachrichten der letzten Tage errinnern, da war doch was.... Aber kommen wir zum eigentlichen Knackpunkt und damit kommen wir leider unweigerlich wieder zum Kommerz! Es geht ieider wie überall nur ums Geld! Zum Zeitpunkt des Erdbebens am Freitag waren in Fukushima 1 nur die Reaktoren 1 bis 3 in Betrieb. Korrekterweise muss man das mit dem heutigen Wissen nach 5 Tagen relativieren. Sie haben zu diesem Zeitpunkt Strom erzeugt! Die Reaktoren 4 bis 6 waren zu Wartungszwecken abgeschaltet. Welche Aktivitäten in diesen Reaktoren abgelaufen sind, weiß außer den Reaktorbetreibern niemand, auch nicht die japanische Regierung. Wir kennen ja inzwischen zumindest den Begriff der "Nachwärme". Als das Erdbeben eintrat haben, sich technisch völlig einwandfrei die Reaktoren 1 bis 3 notabgeschaltet. Also, die Reaktoren 4 bis 6 waren ja erst gar nicht in Betrieb gewesen, die Reaktoren 1 bis 3 haben sich sofort notabgeschaltet. Also hat doch alles bestens funktioniert, alles super. Von diesem Atomkraftwerk konnte doch gar keine Gefahr mehr ausgehen oder? Wieso reden jetzt alle von Atom-Katastrophe und messen merkwürdig erhöhte Strahlungen nach einem Gau? Natürlich könnte man die Sicherungssysteme, in dem Fall für die Kühlung der sogennaten Nachwärme (Einen Siedewasserreaktor kann man nicht nicht von außen auf Null herunterfahren!!!) so redundant und sicher auslegen und ausführen, dass man das Risiko nach menschlichem Ermessen weitgehend reduzieren könnte und man könnte neue Atomkraftwerke auch in dem Maße sicher bauen. Nur dann könnte man wegen der Kosten keinen konkurrenzlos günstigen Strom mehr damit produzieren und damit wäre die Sache sofort uninteressant!