Jump to content

Erzähl uns deine Soldatengeschichte - Kreativwettbewerb


Recommended Posts

Als ich damals meinen ersten Tag beim Bund begann mit den anderen Kameraden,viel mir ein Typ mit besonders langen Haaren und ohne Klamotten auf.Ich fragte Ihn warum er hier mit so einer Matte und ohne Gepäck anreist.Er sagte mir das er heut wieder heim fährt da er kein Dienst an der Waffe leisten will und somit verweigert.So einfach wie er dachte wars dann doch nicht,denn das mit den Klamotten klärt sich ja in der Kleiderkammer von allein und die Haare waren am nächsten Tag ab. :-) Nun hat er gedacht mal ein bissel auf stur zu machen aber das wurde Ihm mit einigen Erziehungsmassnahmen,z.B. HiBa oder Liegestütze schnell ausgetrieben.Da wir in getrennten Zügen waren hatte ich nicht gleich Gelegenheit mit Ihm zu sprechen,was mir aber nach der Grundi gelang,Ich hab in der Zwischenzeit mein W23 unterschrieben;da fragte ich Ihn warum er denn noch immer da sei? Er meinte nur das er mit Kriegsdienstverweigerung nicht durchgekommen ist und es eigentlich gar nicht so schlimm ist wie er dachte.Nun traf man sich öfters mal auf ein Bierchen und einem gemütlichen Skatabend oder im Mannschaftsheim.Kurz vor DZE kam die Frage wer mit in den Kosovo möchte,dafür gibts auch nen W23 Vertrag,und man glaubt es kaum,er war der erste der sich gemeldet hat.Da Ende vom Lied er ist mittlerweile Berufssoldat und ich sitze zu Hause mit meiner kleinen Familie und geh einem normalen Job nach.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

So hir meine geschichte nach einer wahren begebenheit.

 

Es Began ein paar monate nach dem 11 September im jahr des Tehrors in Amerika.

Wie man weiß wurden danach die Kasernen aufgerüstet mit MG Wachposten an den einfahrtstoren der Kasernen. Da musten schon die Zievilisten lachen die am Kasernetor vorbei gingen :)

Aber das war nur der anfang. Einses Tages Kamm ein Brief an in der Poststelle der Stabsabteilung auf dem stand nur ein Wort und eine Adresse

(Mail Back)  das wie wir alle wissen in deutsch heist (Mail zurück)  dann kamm dazu das der Brief sich komisch anfühlte. Es war kein Brief drin sonder ein weißes Pulver.  Was pasierte natürlich danch das Ganze Stabsgebäude wurde abgeriegelt und es wurde die ABC Gruppe informiert die so ca. 1 Stunde bräuchte eh sie da wäre. Eine gewisse person die Auch im Stab arbeitete in der Aktenführung der soldadten  (Ich) bekamm das alles mit da wir das gebäude ja nicht mehr verlassen dürften. Keiner konte das zuordnen was es mit dem namen aufsich hatte (Mail Back) . Da ich zuständig war für die eingestelten soldaten und auch die entlassen Soldaten kannte ich fast alle soldaten vom Namen her. Der Name bzw das wort sagte mir was ich hatte ihn schon ein paar mal in der hand und Tasächlich es war ein Neuling gewesen der so hieß. Ich habe es sofort weiter gegeben und alle wurden erstmal entspanter aber es wurde noch nicht frei gegeben. Der gewisse Soldat muste sich beim Komandanten melden und da wurde ihm der Brief Vorgelegt und man Fragte ihn was es damit auf sich hätte mit dem Weißen Pulver.

Die antwort war simpell und einfach es war schleim Löser für die Nase die ihm seine Mutter in die Kaserne gesendet hatte. Es war ein verückter tag aber er war auch sehr unterhaltsamm. Ich weiß es dürfen keinen Namen genant werden aber wie solle ich den namen umschreiben da er nun mal um das Wort (Mail Back) ging.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Meine Geschichte als Soldat

 

Bereits in der Schulzeit wurden die ersten Äusserungen über die BW getätigt und vielen bereitete allein der Gedanke an die Bundeswehr Magenschmerzen. Sprüche wie: "Da musst Du alle Toiletten putzen" oder "Pass auf das beim Duschen der Hintern an der Wand steht" standen im Zusammenhang mit der BW an der Tagesordnung. Nun denn, wie so oft gab es Leute denen man diese "Geschichten" unterjubeln konnte, jedoch gab es auch andere denen es ziemlich egal war, denn in der Freizeit befasste man sich mit anderen Dingen wie "Schauermärchen".

Was nun folgt, ist meine Geschichte welche allerdings der Wahrheit entspricht und auch wirklich so passierte.

 

Das Jahr 1991:

Ein Bekannter rief mich damals an, ich war 13 Jahre alt, er teilte mir mit das sein großer Bruder Musiker in einem heimischen Spielmannszug war und dieser sich um Nachwuchs kümmerte. Kurzer Hand besuchten wir den Musikverein in der heimischen Schützenhalle und hörten uns an was dort so zu machen war. Ich muss dabei sagen, dass es immer schon eine Fasziantion von mir war einmal Schlagzeuger oder Tambourer in einem Team zu sein...im weitestem Sinne die Grundlage für einen Soldat :-)

In Verbindung zum Spielmannszug gab es natürlich auch einen Schützenverein wo man mit Luftgewehren oder Kleinkaliber auf Pappscheiben in unterschiedlicher Entfernung schoss. Auch das war eine Spannende Geschichte zumal sich beides miteinander verbinden liess. Nun denn, nach endlosen Probestunden war es soweit, ich wurde auf die Menschheit losgelassen, die ersten Wettkämpfe, Schützenfeste oder sonstige Vereinstermine standen an. Es war schon immer interessant zu sehen wie diese Maschinerie eigentlich funktioniert, sprich wie schaffen die das alle gleich zu laufen bzw. marschieren, wie können die soviele verschiedene Musikstücke auswendig lernen und spielen? Die Antwort ist recht einfach: Üben!

2 Jahre vergangen und aus dem Laien ist inzwischen ein Musiker geworden. Gerade bei Schützenfesten wurde man von seinen Bekannten oder Mitschülern belächelt. Darüber musste man sich im klarem sein. Wer allerdings Stolz auf sich und seinen Verein war, trug seine Uniform, blitzblank geputzte Schuhe und war Teil diese außergewöhnlichen Truppe.

Ich werde nie die Zeremonie des ersten grossen Zapfenstreichs in unserer Schützenhalle vergessen.

Dieser Abend war ein Highlight an Respekt, Disziplin, Ordung und Zusammenhalt. Spätestens als die Fackelträger in "Spalier" standen, die Nationalhymne gespielt wurde und sich jeder Einzelne von seinem Stuhl erhebte, bekam man diese Gänsehaut und erstarte in Erfurcht. Der erste Schritt für die Bundeswehr war getan.

Die Jahre vergingen, inzwischen war ich 18, hatte meine Lehre beendet und plante meinen weiteren Werdegang. Die Firma die mich übernehmen wollte, machte mir klar, das der Wehrdienst noch geleistet werden müsse bevor es zur Übernahme kam.

Ich hatte mich bereits mit 17 Jahren freiwillig gemeldet, die Musterung hinter mich gebracht, seitdem aber nichts mehr von der Bundeswehr gehört. Ich begann einen anderen Job, die Jahre vergingen weiter, irgendwann suchte man sich seine eigene Wohnung und es geschah weiterhin nichts. Was soll ich sagen, man gewöhnte sich an seinen Alltag, ging morgens zur Arbeit und schliesslich hatte ich als Hobby immer noch meinen Spielmannszug.

Nun kommt das Jahr 2000, wir befinden uns im Monat November. Am späten Nachmittag kommt man nach Hause öffnet seinen Briefkasten und sieht: Post von Vater Staat! Ich konnte es nicht glauben, öffnet den Umschlag, fand ein Begrüssungschreiben und die "sogenannte Einladung" Soldat "Mixalot" - Melden Sie sich am 02.01.2001 zum Grundwehrdienst in der Kaserne in Budel NL.

Da war er also, dieser dumme Wisch auf den ich Jahre gewartet hatte und welche ich nun eigentlich nicht mehr haben wollte.

Mir stellte sich die Frage wie es nun weiter ginge, ich hatte meinen Job, meine Wohnung, ein Auto, kurz, mein Leben war geplant und jetzt kommt dieser "Verein". Nun ja, Zivildienst oder Katastrophenschutz kam für mich sowieso nicht in Frage, allerdings fiel mir ein das ich bei der Musterung die Wünsche Musikchor, Fallschirmjäger oder Transport geäussert hatte. Davon stand irgendwie nichts auf der Einberufung. Vielmehr handelte es sich um die Luftwaffe und das auch noch in den Niederlanden!

In der Vorweihnachtszeit verging kein Tag an dem die Bundeswehr nicht Gesprächsthema war, mein Bekanntenkreis, welcher viele ehemalige Soldaten hatte, machte mir die Sache letztendlich doch wieder Schmackhaft und eröffnete mir die vielen Möglichkeiten, die man bei entsprechender Voraussetzung, erreichen könne. Das Neue Jahr stand an, ich packte meinen sieben Sachen und nun stand ich da, am Bahnhof, am 2. Januar des Jahres 2001, auf dem Weg nach Mönchengladbach, mit der Dorf-Bimmelbahn.

In Mönchengladbach angekommen, wurden wir mit dem sogannten Reisebüro Y-Tours bekannt gemacht, in Bussen "verladen" und in die Niederlande nach Budel gefahren. Es war Winter, es war kalt, es lag Schnee...Willkommen zur Grundausbildung!

Zu dieser Zeit war der einzigste Anreiz, dass man doppelte Wehrsold bekam, da man als "deutscher Soldat" seine Dienst im "Ausland" absolvierte. Nun ja, jeder der die Grundausbildung im Winter machen durfte, kann sich vorstellen das "Hotel Mama" Geschichte war und man sich hier beweisen musste. An dieser Stelle überspringe ich einfach mal ein paar Kleinigkeiten, es würde sonst den Rahmen sprengen :-)

Nach 2 Monaten stand der Termin beim sogenannten Einplaner-Offz (S1) an. Ein Oberleutnant in blauem Hemdchen begrüsste mich, bat mich Platz zu nehmen und schaute sich meine Musterungsbescheid sorgfältig an. Nach kurzer absoluten Stille kam dann der Satz: Nun ja, Flieger Mixalot, aufgrund Ihres Musterungsbescheids (welchen ich gerade so mit 3 bestand) muss ich Ihnen mitteilen...Ich habe absolut keine Ahnung was ich mit Ihnen anfangen soll! Für ihre Wünsche haben Sie weder die körperlichen Voraussetzungen oder Eignungen.

Ich musste kurz überlegen ob ich jetzt ruhig sitzen bleibe oder doch meinen ersten Mord begehen sollte. Klar hatte ich in der Vergangenheit nach 12 Jahre Fussball die ein oder anderen Blessuren und Ops..aber dieser Kerl da, stellte es so da als sei ich 95 Jahre und körperlich wahrscheinlich schon 120. Ok ok..ich entschloss mich für die erste Variante und fragte wie es weitergehen sollte. Der S1 setzte sich, grübelte kurz und kam zu dem Entschluss. Ich setze Sie als Stabsdienstsoldat im Siegerland ein.

Ich sehe Sie haben Grundkenntnisse am Computer.

Aha, das wars also..Drehstuhl-Ranger..Büro-Mieze..laufender Kaffeeautomat.

Da legt man sich bei der Grundi in Zeug, ist GvD, mit einer der besten im Schiessen, erreicht bei sämtlichen Lehrgängen über 90% und am Ende darf man als "Veteran" den Offizieren Kaffee ins Büro bringen oder mal nen Mettbrötchen aus dem Mannschaftsheim holen. So hatte ich mir das vorgestellt, genau so.

Die Motivation war nun auf dem "Höchststand", wenn es doch klar war das ich nicht die Eignungen hatte, wieso haben Sie mich überhaupt genommen? Mit 23 Jahren hat man sich sein Leben eigentlich aufgebaut, ich hatte doch alles, als ich mich freiwillig meldet wurde ich nicht genommen mit der Begründung, die Abiturienten haben Vorrang.

Anfang März, die Grundi und das Gelöbnis waren absolviert, ging es dann in die Stammeinheit. Ins Siegerland. FlaRakGrp38.

Wiederum wurden wir von einem Bus am Bahnhof in Dillenburg abgeholt. Von hieraus war es eine gute halbe Stunde fahrt zur Kaserne. Der Bus fuhr eigentlich nur aufwärts, also bergauf, die äume standen irgendwie immer dichter und dichter aneinander bis schliesslich ein einziger Wald zu sehen war bzw. der Rest davon, denn die Schneemaßen welche sich alle 2min um gefühlte 5cm erhöhten verdeckten die meisen Bäume. Dann bog der Bus ab, von der Bundesstrasse in eine Nebenstrasse...rechts und links nichts ausser Schnee und Bäumen..inzwischen kam auch Nebel hinzu. Wie aus dem Nichts tauchte ein Zaun mit einem schweren Tor auf und der Busfahrer rief: Willkommen in der Siegerland-Kaserne!

Perfekt, hier gabs nichts..also nichts..wirklich gar nichts..nur Bäume..jetzt kam wieder der Gedanke mit dem Mord..nunja..hier sieht und hörte Dich ja keiner^^

Die Tage, Wochen und Monate vergingen, gefühlt waren es 10 jahre und nicht 8 Monate. Ich saß im Vorzimmer vom S3 Offz, nebenan das Büro des stellvertretendem Kommandeurs (Steko). Meine Schwerpunkte beleifen sich, wie schon geahnt, auf Kaffee machen, Post lesen, Mettbrötchen holen und dem Klassiker "Solitär spielen". Die Beförderungen vom Flieger zum Gefreiten, Obergefreiten oder Haputgefreiten ließen einen ebenso kalt wie die anderen Aufgaben die man als Stabsdienstsoldat zu erledigen hatte. Der Spieß, ein ausgesprochen seltsames Wesen, legte viel Wert auf gepflegte Stuben. Da ich eine abschliessbare 6 Mann Stube allein bewohnte, waren Bettchen machen und Spind aufräumen ganz oben auf der To-Do-Liste.

Da ich, wie erwähnt, eine 6 Mann Stube allein bewohnte, natürlich mit allem was man so brauchte Kühlschrank,Tv, Video, Ledercouch und Playstation 1 damals :-) nahm ich das alle nicht so wichtig, schliesslich konnte ich die Stube ja abschliessen.

Der Spiess jedoch sah das irgendwie anders, ließ mich antreten und stellte fest, dass ich zum wiederholten mal mein Bett nicht ordnungsgemäss gemacht habe, der Spind unverschlossen Auf stand und somit "die Gefahr zum Kameradendiebstahl" bestand, am schlimmsten jedoch war, dass Soldat Mixalot die Bettstange, welche wohl angeblich vor nen nächtlicm Absturz auf der 2. Etage schützen sollte, einfach entfernte und diese selbst am nächsten Morgen nicht wieder an den dafür vorgesehenden Platz befestigete.

Nach dieser Ansprache musste ich einfach fragen: Herr Hauptfeldwebel, ist es eigentlich Kriegsentscheidend, dass mein Bett gemacht ist? Wenn der Feind bei mir vorm Bett steht, fragt er sich dann warum das Bett net gemacht ist, wieso der Spind einfach aufsteht? Ein leichtes Grinsen machte sich breit...

Was soll ich sagen, seine Heiligkeit "Spieß" fand es alles andere als komisch und somit stand eine Diziplinar Strafe an..es war allerdings nicht die Erste...nunja..es blieben während einer 3 Wöchigen verschärften Ausgangsbeschränkung viele Stunden um sein Highscore auf der Playstation zu verbessern und die Tage runter zuzählen..wir waren fasst "Abgänger" das Zentimetermass wurde kürzer und kürzer...schliesslich blieben noch 14 Tage übrig. Aber moment, da war doch noch was..richtig - das Entlassungsgeld, knappe 2000 Deutsche Mark. Leute, am letzten Dienstag gehen wir abends mal richtig einen Brennen.

Dummerweise bekam der Spiess Wind davon und da wir inzwischen "Beste Freunde" waren, teilte er mich für diesen Abend als Diensthabender UvD ein. Vielen Dank dafür, Herr Hauptfeld..aber diesmal bin ich schlauer..

Der Abend kam, ich war UvD, die Kameraden duschten und zogen Ihren "leichten Bieranzug" an. Geplante Abfahrt 22:30 Uhr in die benachbarte Soldatenkneipe. Dort waren Dienstags immer halbe Preise.

Moment, der OvWa kam zur letzen Runde gegen 22 Uhr, leistete seine Unterschrift und bis zum nächsten Morgen um 6 Uhr sieht und hört man nichts von dem. Perfekt, Leute..ich bin dabei.

Gesagt - Getan..die Stimmung war perfekt, der Deckel rundgesoffen, inzwischen 4 Uhr morgens, da war doch was? Ach ja, ich war ja UvD, wäre nicht schlecht mal langsam in die Kaserne zu fahren. Ich gab den anderen Bescheid, es war soweit alles abgesprochen, selbst die Wache war geschmiert (das war halt damals noch Kameradschaft).

Dummerweise hatte eine Gruppe die sensationell Idee mit dem eigenem Auto zu fahren. nachts..Strecke ca. 15 Kilometer..mit gefühlten 5,8 Promill. Ein Fehler...die erste Kurve war bereits so eng, dass die kamerdaen geradewegs in die Mauer fuhren.

Auto im Eimer, zum Glück nur leichte Blessuren..trotzdem Rettungswagen und Polizei..moment, da war doch noch was..ach ja..ich war immernoch Diensthabener UvD. Allerdings nicht in der Kaserne, nicht in Uniform, nicht Nüchtern..kleines Problem!

Mein Fahrer schlug vor, mich trotzalledem sofort in die Kaserne zu fahren um dort 20min später..den Anruf entgegennehmen zu können, dass die Kameraden einen Unfall hatten. Die Idee war ja noch gut, aber die Umsetzung schlecht.

Nachdem der Anruf dann kam, ich wusste ja noch was passierte, stand nämlich die Meldung beim OvWa und dem Spieß noch an..

Dumm und Voll, wie ich war, zog ich also meine Uniform an, schnell duschen und Zähneputzen..Kaugummi..Kaugummi..Zähneputzen..wieder Kaugummi...Kaffee..und dann ab rüber zum OvWa und Spieß.

Das jemand morgens aus dem Schlaf gerissen wird, nüchtern ist und sämtlichste Gerüche der Nacht irgendwie viel Extremer aufnimmt als gedacht, war zu diesem Zeitpunkt irgendwie in Vergessenheit geraten. Alles ging seinen Gang, ich schrieb einen Bericht, ging zum Frühstück, anschliessend auf die Dienststelle..es war 9 Uhr..nix passierte..hatte ich wirklich Glück?

9:30 Uhr! Pfeift meine letzte Frage! Nein, verdammt..ich hatte kein Glück..es dauert nur ein wenig bis alle andere, einschließlich Wache zum Gespräch geordert wurden. Ich war der Letzte, durfte meine Version noch mal runter leihern, nichts wissend das bereits alles geklärt war..Nun ja..die letzten Tage im Cafe Viereck waren recht langweilig. Der Kommandeur wollte mich nicht mehr auf der Dienststelle sehen, die Wache die mich selbst beim Spieß noch schmierte wurde degradiert und musste ein Strafe bezahlen.

Mit Kusshand wurde ich entlassen, unehrenhaft, allerdings mit einer weiteren Erfahrung fürs Leben.

 

Man muss sich eingestehen, dass es immer jemanden gibt der am längerem Hebel sitzt!

Alkohol im Dienst und besonders im Strassenverkehr passt nicht zueinander!

 

P.S: Trotzdem, es war eine Superzeit die ich niemals vergessen werde. Es gibt Höhen und Tiefen, jeder sollte seine eigenen Erfahrungen machen und denkt dran: Don´t drink and drive!!!

 

Haut rein, kameradschaftliche Grüsse

Euer Mixalot

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es war an einem trüben Tag im November 1985, ich saß in meinem Zimmer und mir war langweilig. Ich war 14 Jahre alt und eigentlich schon viel zu alt um mit Lego zu spielen, aber ich war alleine im Zimmer und baute deshalb Fantasie-Fahrzeuge zusammen, meine Kumpels konnten mich ja nicht sehen als ich ein langsam immer lauter werdendes Dröhnen vernahm. Ich stand auf und sah aus dem Fenster im ersten Stock. Mein Zimmer hatte zwei Fenster, eins zu einer Nebenstraße das andere zeigte auf eine viel befahrenen Bundesstraße.

Aber ich sah nichts, aber ich hörte das Dröhnen und öffnete das Fenster. Das Dröhnen kam aus dem Ort und wurde durch die Häuser anscheinend verstärkt. Auf einmal machte es klick bei mir und der Groschen fiel … die Tommys kommen!

Eine innere Unruhe machte sich in mir breit und ich suchte hektisch nach meinen Tarnklamotten. Mist, wo war nur meine Jacke, aber auch hier fiel der Groschen sehr schnell … mein Bruder hatte sich seine Jacke wieder geholt, der glaubte tatsächlich daran, dass er die Jacke wieder sein eigen nennen konnte, der Trottel. Also schnell raus aus dem eigenem Zimmer und über den Flur, kurz das Ohr an die Tür des Bruders gehalten um sicher zu gehen, dass er nicht da ist. Das Dröhnen war nun schon im ganzen Haus zu spüren. Ich musste mich also beeilen und ohne Angst vor den Konsequenzen (mein Bruder war nicht nur fünf Jahre älter, er war auch eine andere Gewichtsklasse und im Innenfight hatte ich keine Change gegen ihn) stürmte ich sein Zimmer und holte mir aus seinem Schrank „meine“ Jacke wieder und zog sie an. Schnell die Treppe runter und Schuhe an, Mist dachte ich, Mensch Mama, wo sind denn meine Stiefel und zog aus Verzweiflung  die Turnschuhe an und stürmte aus der Haustür und da waren Sie, aber es waren nicht die Tommys, es waren Amies!

Geil dachte ich als ich die Kolonne direkt an unserem Haus vorbei in die Nebenstraße fahren sah. Aber was wollten die denn da? Da unten gab es nur die Weser, aber bevor ich meine Gedanken auch nur ansatzweise sortieren konnte sah ich die Brückenpanzer vom Typ M48 und mir wurde klar, die wollen über den Fluss, der Fluss an dem in den letzten Tagen des Krieges mein Uropa mit seinem Karabiner und ein paar anderen Männern aus dem Dorf auf der anderen Seite gestanden hatten und auch schon auf die Amerikaner gewartet hatten. Damals war es aber nur halb so spannend gewesen wie ich es mir in meiner Fantasie ausgemalt hatte. Es fiel damals kein einziger Schuss, die Waffen landeten alle im Fluss und als die Amis dann da waren, ließen sich die Männer widerstandslos gefangen nehmen. Da es aber alles alte Männer waren dauerte die Gefangenschaft nur ein paar Stunden und die Amis zogen weiter und die Männer kümmerten sich wieder um die wichtigen Dinge im Leben. Damals stellte ich mir vor wie es gewesen wäre, mit mir auf der anderen Seite. Ich der Dorfbekannte Querulant hätte gekämpft bis zum, ja bis zu was eigentlich? Heute weis ich, ich hätte mir wahrscheinlich vor Angst in die Hosen gemacht.

Aber zurück im hier und jetzt, schließlich waren die Amis jetzt unsere Freunde und Verbündeten und ich lief die Straße bis zum Fluss hinunter. Da war schon ein imenses Treiben, hier schrie einer von der MP laut rum, an einer anderen Stelle lehnte sich ein GI lässig an seinen Willys Jeep und nahm eine Zigarette aus der Schachtel die an seinem Helm geklemmt war und zündete sie an. Oh man, einmal im Leben möchte ich auch so cool sein dachte ich. Ich versuchte so lässig wie nur möglich auszusehen und ging zu ihm rüber. Er musterte mich von oben bis unten und lächelte, naja aus der heutigen Sicht muss es schon witzig ausgesehen haben, blaue Adidas Turnschuhe, eine Schneetarnhose und oben eine Tarnjacke im Tigertarnmuster dazu noch ein Streichholz in der kindlichen Schnutte, aber hey, ich fühlte mich cool und der GI sagte auf Deutsch mit einem fürchterlichem Akzent „Hallo, willst du auch eine Zigarette?“ und grinste über beide Backen. Ich schüttelte nur meinen Kopf und sah mit großen Augen dem Treiben am Ufer der Weser zu, lehnte mich mindestens genauso cool an den Jeep wie der Ami und war angespannt bis in die letzte Rippe. Die Brückenpanzer begannen mit ihrer Arbeit und neben dem Jeep stoppte ein Schützenpanzer, ein GI winkte mich zu ihm und half mir auf den Panzer. Er zeigte auf die offene Luke und ich beugte mich Kopfüber hinein. Überall waren Schalter, Hebel und Knöpfe. Das war alles so spannend, so aufregend. Plötzlich hörte ich etwas, da rief doch jemand meinen Namen … Mama? Ich öffnete langsam meine Augen und hörte meine Mutter sagen: „Aufstehen Schatz, du musst zur Schule.“

Ich stand also langsam auf, zog mir meine Schneetarnhose an und ging zum Frühstücken in die Küche, mein Toast war schon geschmiert und ich aß ihn und trank meinen O-Saft dazu, danach ging ich ins Badezimmer und putzte mir meine Zähne. Schade, es war alles nur ein Traum gewesen, dachte ich als ich an der Bushaltestelle stand und auf meinen Schulbus wartete.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hier meine Geschichte: Ich hatte mal zur Einarbeitung/Einweisung einen senegalesischen Hauptmann in meiner Obhut. Für 2 Wochen war er mein anhängsel. Wir verstanden uns sehr gut, das Problem: Die Sprache. Irgendwann gab er mir zu verstehen, dass er mal .... muss. Leider standen wir auf nen Deich. Links Wasser bis zur Kante, Rechts Wald. Ich hielt an und reichte ihm ne Rolle Klopappier ,zeigte Richtung Wald und deutete auf die Uhr. Vor uns standen noch mehrere Fahrzeuge und ca. 20 m weg waren Bauscheinwerfer auf das Wasser gerichtet. Ca. 2 min später ein lauter Schrei. Die Bauscheinwerfer schwenkten Richtung Wald. Was ich/Wir dann sahen, tat mal so richtig weh. Da saß jemand in den Brennesseln. Mein senegalesischer Hpt. kannte das ja nicht. ..... Es war dunkel und irgendwann kam er in das KFZ zurück. Leider zur Fahrerseite. Er klopfte an die Scheibe und Lachte. Ich hab mich voll erschrocken. Ich sah nur seine weißen Zähne und seine Augen. ( er hatte ne schwarze Hautfarbe). :-) Er hat auch den Landsern die Lackhefte weggenommen ( kannte er auch nicht). Irrer Typ.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es war ein mal ein Junger Mann er ist grade mal 18 geworden sein leben besteht aus Chaos und noch mehr Chaos. Er hatte mal wieder ein Gerichtstermin es wird erzählt und diskutiert doch der Richter drückt nochmal zum glück 2 Augen zu und sagte zu dem Jungen Mann noch ein mal irgendeine Straftat und sie landen ins Gefängnis.Der Mann verließ das Gerichtssaal und Denkt nach :Mein leben muss sich ändern wie aber ... . Er läuft durch die Stadt und sieht plötzlich ein Soldaten vor im Vorbeilaufend, und plötzlich kam der Entschluss ich werde SOLDAT. 2.Monate Später ging er zur Musterung alles Klappt perfekt er wurde mit T1 gemustert und wurde gleich einer Kaserne unterteilt. Das beste kommt wie man sagt zum Schluss er schaut in seinen Unterlagen und sieht es beginnt auch gleich nach dem Wochenende glücklich reist er nach Hause. Nachdem Wochenende sitzt der Junge Mann am Bahnhof und wartet auf den Zug,10 min Später kam ein anderer Mann zu ihm und sprach ihn an : Hi du fährst du auch grade zur Kaserne ? Er schaute ihn an und sagte :Ja... und sie stellten sich beide vor. Ein halber Tag unterwegs gewesen und endlich am Ziel Bahnhof angekommen er streckte sich nach der langen fahrt und schaute leicht erschrocken ca.200 überwiegend Junge Männer und alle wartend er fragte einen von dort : auf was wartet ihr hier ? er schaut mich an und sprach : auf den schei*** Bus der uns zur Kaserne bringt. Nach ca. 4 Stunden warten ist er in der Kaserne angekommen richtig Riesig so hab ich mir es nicht vorgestellt dachte sich der Junge Mann. Der Bus hält vor einem Gebäude ließt paar namen vor (wie meinen) und die diejenigen sollen jetzt aussteigen.Am späten Abend war der Mann einfach nur noch glücklich im bett zu liegen nach dem rumgelaufen,seine letzten Gedanke sind nur noch bevor er einschläft,Bitte es klappt alles... . 3.Monate später der Junge Mann hat sich komplett verändert ein paar Ausbilder haben mitbekommen was er für ein "Rabauke" ist und haben in die SCHEI*** aus dem Kopf getrieben.Der Junge Mann ist so froh das sogar ein paar Tränen kommen vor Freude er denkt sich nur : Ich hab es geschafft dank anderen werde ich mein leben neustarten können. Danke Bundeswehr auf geht´s in den Kampf. Ich hoffe meine Geschichte gefällt euch ;-) Mit freundlichen Grüßen Ragnar1      

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Parade
( Oder wie man einen Sack voll Flöhe dazu bekommt im Gleichschritt zu marschieren )

 

Einer der schönsten Momente im Leben eines Soldaten sollte es sein, wenn man die Früchte seiner harten Arbeit der Öffentlichkeit zur Schau stellen und dafür den Ruhm ernten kann. Wenn alle Leute sehen können, wie aus einer wabbernden, unorganisierten Masse eine gestählte und geordnete Einheit geworden ist, wenn die Zuschauer von dem reflektierten Licht der Ordensspangen geblendet werden... So sollte es zumindest sein. Doch die Realität zeigt uns leider allzu bald, dass dies in etwa genauso unrealistisch ist, wie der Weltfrieden. Egal wie sehr es alle wollen, irgendwer tanzt immer aus der Reihe und macht die Ordnung kaputt.

 

Mit diesem Gedanken im Hinterkopf war es auch nicht weiter verwunderlich wieso mich fast der Schlag getroffen hat, als mir eröffnet wurde, dass ich dieses Jahr die Ehre haben würde die GA Gruppe auf die diesjährige Parade des Freimarktumzuges vorzubereiten. Meine ersten intuitiven Reaktionen musste ich herunterschlucken, da mir diese andernfalls Probleme eingebracht hätten. " Hab ich ihren Hund vergiftet oder ihnen die Autoreifen aufgestochen, dass ich soetwas verdiene?" "Meinen Sie nicht, dass dies zu einer öffentlichen Diskussion führen würde die Bundeswehr vollständig abzuschaffen, wenn die Öffentlichkeit sieht was wir hier so treiben?". Doch leider blieb mir nicht viel anderes übrig als ein erzwungenes "Jawohl" von mir zu geben.

 

Einen Augenblick später fand ich mich dann im großen Lehrsaal wieder, umringt von einer Horde Schulterglatzen, die aufgrund falscher Erwartungen ein völliges Gefühlschaos durchlebt haben.

"Es wird dieses Jahr wieder einen Freimarktsumzug geben..."
"Kriegen wir da etwa frei?" Kam es aus einer der hinteren Reihen. Ich ignorierte dies und setzte meinen Satz fort, ehe sich Unruhe breit machte.

"... mit einer Parade, an welcher wir teilnehmen werden. Der Hauptmann wies mich dazu an euch darauf vorzubereiten ..."

Wie aus einem Mund : "Eine Parade, klasse, die hab ich mir als Kind auch schon immer gerne angesehen." Kombinationsgabe war wohl nicht deren Stärke, dachte ich so bei mir.

"Wir werden bei dieser Parade selbstverständlich mitmarschieren und nicht bloß zusehen"
Die Euphorie schwang so langsam in Richtung Enttäuschung um " Och nö... das ist doch ätzend"
Bis ich sie dann völlig kippte mit " Die Parade findet wie jedes Jahr üblich an einem Sonntag statt, dies ist dann selbstverständlich eine außerordentliche Sonderveranstaltung und für alle ist die Anwesenheit natürlich verbindlich."
Ein lautes Stöhnen gefolgt von Empörung ging durch die Reihen " Was soll das denn? Wir sitzen hier schon fünf Tage in der Woche rum und dann wollen Sie uns noch das Wochenende versauen?"

Beste Voraussetzungen also... die Männer stehen voll hinter der Sache. " Damit das Ganze keine Blamage für uns und die Bundeswehr wird, werden wir uns in den kommenden Wochen intensiv darauf vorbereiten."
" Wieso das denn? Glauben Sie wir wissen nicht wie man richtig läuft?" In der Tat war dies eine meiner Hauptsorgen... Dennoch ging ich auf die Frage nicht näher ein und erklärte grob den Ablaufplan, wie wir uns der Sache annähern wollen. Als ich dann das Wegtreten erlaubte und schließlich alleine im Lehrsaal saß, sackte ich in mir zusammen und musste erstmal tief durchatmen und seufzen. "Was hab ich mir da bloß eingehandelt?"

 

Auszüge aus dem persönlichen Diensttagebuch von LinaInverse

 

Die erste Übung

Eine totale Katastrophe. Ehe wir auch nur daran denken konnten auch nur einen einzigen Schritt in Marschformation vorranzukommen, mussten die Uffze erstmal Mutti spielen und den ganzen GAlern beibringen, wie man sich richtig anzieht. Ich stand dem Treiben die ganze Zeit über wortlos gegenüber, suchte innerlich verzweifelt nach einer Tischkante oder einem Laternenpfahl gegen den ich meinen Kopf schlagen konnte, da mein Weltbild aufs Schlimmste erschüttert wurde, da ich eigentlich die naive Hoffnung hatte, dass erwachsene Menschen in der Lage sind zumindet ihre Uniform korrekt anzulegen.
"Wie man eine Schleife macht weiß ich nicht, ich habe sonst immer nur Klettverschlüsse." "Ne, Bügeln kann ich nicht, das macht immer Mama" "Ja, den Fleck mach ich noch raus, bin ich nur noch nicht zu gekommen." "Ach die Koppel muss man auch anziehen? Wusste ich nicht. Dachte das braucht man nur wenns rutscht."...
Ein flüchtiger Blick auf die Armbanduhr verriet mir dass wir eine geschlagene Stunde damit verbracht haben die Truppe in einen halbwegs vorzeigbaren Zustand zu bringen. Egal... Wegtreten, Essen fassen. Im Kasino musste dann erstmal ein Baldriantee herhalten, andernfalls hätte ich mir noch etwas angetan.

 

Die zweite Übung

Ein ähnliches Bild wie beim letzten Mal. Die Uffze flitzten durch die Reihen und zupften die Uniformen der GAler zurecht. Ich stand mal wieder wie eine Litfasssäule rum und versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass ich innerlich am weinen war und versucht habe die Realität zu leugnen. Grade als ich meinen Arm heben wollte um einen prüfenden Blick auf meine Armbanduhr zu werfen, trat ein Uffz vor mich um mir zu melden, dass der Zug vollzählig und ordnungsgemäß angetreten sei. Ein leises, kaum hörbares "Wow, bin ja begeistert" entwich meinen Lippen. "Nun wollen wir das mit dem Ausrichten mal probieren". Das Bild welches sich mir bot erinnerte mich erschreckend an eine Polonese vom letzten Malle-Urlaub am Ballermann oder an einen Kindergeburtstag oder war dies eine eigenwillige Interpretation des Märchens von der goldenen Gans?. Leider reichte die Zeit wieder nicht um auch nur einen Schritt zu machen, dann musste ich wieder wegtreten lassen... Im Kasino guckte mich eine Hälfte bemitleidend an, die andere konnte es sich nicht verkneifen ein paar blöde Sprüche zu klopfen " Na, seit ihr bald soweit dass ihr das Laufen üben könnt, oder seit ihr noch eine Krabbelgruppe?" Ein Baldriantee bitte... ( und eine Walter. )

 

Die dritte Übung

So langsam fühlte ich mich zwischen 'Dinner for One' und 'Täglich grüßt das Murmeltier' gefangen. Eine wirkliche Lernkurve war schlichtweg nicht erkennbar. Ich stand wieder rum und versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass ich kurz vor dem Suizid stand, während die Uffze den GAlern dabei geholfen haben ihre Schuhe richtig zuzubinden, die Feldbluse zurechtgezupft haben oder Anweisungen haben dass Soßenflecken auf einer Uniform nichts zu suchen haben. Na würden wir es dieses Mal schaffen wenigstens ein paar Schritte zu machen? Ah... ne... doch nicht. Der übliche Verdächtige hat mal wieder eine seiner "Aber wieso das denn?" Diskussionen angefangen und wollte erklärt bekommen warum die Bundeswehr nunmal so ist wie sie eben ist. Wie war das noch mit einer tanzt immer aus der Reihe? Wegtreten... Im Kasino bekam ich dieses mal sofort ohne etwas gesagt zu haben meinen Baldriantee und ignorierte alle blöden Sprüche.

 

Übung #7

Endlich sind wir soweit gekommen, ein paar Schritte in Marschformation zu laufen. zwar noch ohne Musik und Gesang und das mit der Ordnung nach Größe klappt auch nicht so ganz, aber hey... sie bewegen sich. Es sieht zwar noch aus wie eine Raupe die über einen Ast kriecht, da sich die Abstände zwischen den Reihen bei jedem Schritt zusammenziehen oder vergrößern... aber wir sind in Bewegung. Ich war ja schon froh dass wir es nach über einer Woche schon hinbekommen haben, dass alle richtig eingekleidet stehen können. Das Gehen war ein echter Quantensprung.

 

Übung #9

Im Kasino bot man mir heute Beruhigungsmittel an. Fast hätte ich 'ja' gesagt... Dem besorgten Gesichtsaudruck nach zu Urteilen, war das Angebot vermutlich sogar ernst gemeint.

 

Übung #11

Die Fortschritte der letzten Wochen schienen wie weggeblasen weil am Abend zuvor irgendeine interne Fete mit Hochprozentigem lief und außerdem fing es auch noch an zu Nieseln. Meine Sissys wollten nicht nass werden und übten stattdessen lieber die Pinguinformation um sich gegenseitig zu wärmen und vor dem Regen zu schützen. Im Kasino war der Baldriantee alle... Ich wich auf Aspirin aus und teilte lautstark meinen Unmut mit, dass etwas Furchtbares passieren würde wenn nicht schleunigst neuer rangeschafft werden würde.

 

Übung #12

Heute wurde das erste Mal mit Musik geübt. Also aus dem Kassettenrekorder... die Marschkapelle hätte ich sicherlich nicht dazugerufen, damit noch mehr Leute mitbekommen was ich hier so im hintersten Winkel des Hofes treibe. Nun gabs auch die erste Hausaufgabe... Liedtexte lernen. Wie das so mit kleinen Jungs ist... sie mögen ihre Hausaufgaben nicht und nur unter Protest wurden die Zettel angenommen, aber hilft nichts, da müssen sie jetzt durch. Ich hoffe sie können wenigstens lesen... Irgendwie habe ich den Satz "Buchstaben? Ne, also lesen macht immer Mutti für mich" vermisst. Dafür wurde sich über die Liedauswahl beschwert "Können wir nicht was moderneres machen?" Ja natürlich... und dann Breakdance-Moves in den Marsch einbauen. Schon klar...

 

Übung #15

Nach anfänglichen Komplikationen hat sich wieder alles beruhigt. Es gab zwischenzeitlich Probleme mit einigen Vorgesetzten, weil sie meine Marschübungen fälschlicherweise für das Kriegsgeschrei einer anstürmenden feindlichen Divison hielten. Nachdem sich dieser Irrtum aufgeklärt hatte und die Nachschublieferung an Baldriantee auch wieder aufgebraucht war, konnten die Übungen endlich wieder wie gewohnt fortgesetzt werden.

 

Übung #19

Die Kackophonie ist endlich ausgetrieben... Ich kam endlich wieder ohne Ohropax aus und habe nicht stundenlang nach der Übung einen Tinitus in den Ohren gehabt. Ich glaube nicht nur ich, sondern auch alle anderen Kameraden waren froh über diesen Fortschritt.

 

Übung #22

Die Lieder sitzen so langsam. Mittlerweile klappt das mit den Handzeichen sogar. Vorher hat die Augen-Mund-Koordination noch nicht so ganz funktioniert und es wurden die Marschlieder stur in der Reihenfolge runtergebetet, in der sie auf dem Übungszettel standen, nun haben die Rekruten sogar schon gelernt, dass die kleinen Nummern neben den Titeln eine Bedeutung haben und die Reihenfolge der Musikstücke sich je nach Handzeichen verändern kann. Es gibt doch noch intelligentes Leben auf der Erde.

 

Übung #29

Die Generalprobe. Am kommenden Sonntag ist es dann endlich soweit. Noch eine Woche und entweder ich oder der Depp aus dem Kasino der noch immer blöde Witze über mich reißt wären eines qualvollen, unnatürlichen Todes gestorben. Wie sich das für eine Generalprobe gehört, ging natürlich wieder schief, was schiefgehen kann. Die Schuhe voller Modder, Tomatensoßenflecken auf dem Hemd, dreckige, ungeschnittene und eingerissene Fingernägel. Eine volle Hand hat nun nur noch vier Finger, zumindest in den Augen etwa der Hälfte der Truppe woraufhin eine Diskussion darüber entbrannt ist ob ich nun eine vier oder eine fünf gezeigt hätte. So zuckelte dann eine streitende Ziehharmonika über das Kasernengelände. Ich ließ nochmal stillstehen und schärfte den Leuten ein wie wichtig es sei, dass alle vollzählig anwesend sind, dass alle ordentlich angezogen, ausgeschlafen und vor allem nüchtern anzutreten haben. Eltern, Freunde, Verwandte und Nachbarn würden da sein und es wäre nicht nur für die Bundeswehr sondern auch für jeden Einzelnen schrecklich peinlich wenn man nicht mal soetwas einfaches wie in Formation zu marschieren hinbekommt. Betretene Gesichter... Irgendwas schien ich ins Rollen gebracht zu haben. Wegtreten...

 

Der Tag der Wahrheit

Antreten im großen Dienstanzug. Zu meinem Erstaunen waren alle ausnahmslos da. Gewaschen, rasiert, Haare geschnitten und gekämmt, die Uniformen saßen... Was war mit den Leuten passiert denen ich in den letzten Wochen mühsam das Gehen versucht habe beizubringen? Sind die über Nacht ausgetauscht worden? Ich habe schon mit dem schlimmsten gerechnet, dass die eine Hälfte vergessen hat, dass das mit der Parade heute war und nach Hause zu Mutti gefahren sind, dass sie betrunken irgendwo in der Ecke lagen oder vor lauter Aufregung vergessen haben die Hose zum Dienstanzug anzuziehen. Zu meinem Erstaunen waren meine schlimmsten Befürchtungen allesamt nicht eingetreten. Scheinbar hat meine Ansprache am Freitag doch noch Wirkung gezeigt und die GAler haben sich vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben zusammengerissen weil sie nicht als die däumchennuckelnden Muttersöhnchen durch die Straßen stolpern und sich für jedermann zum Gespött machen wollten.

"Achtung, Stillgestanden. In Zweierreihen zur Marschformation ausrichten". Es lief wie der Schweiß an einem sonnigen Nachmittag im Hochsommer. Keiner tanzte aus der Reihe, die Lieder saßen und ehe ich mich versehen konnte, waren wir auch shcon die Marschroute abgelaufen. Dafür dass die vergangenen Wochen so quälend langsam abliefen, war der eigentlice Akt für den wir den ganzen Aufwand betrieben haben, erschreckend schnell zu Ende. Ein wenig schade fand ich es dann doch, weil ich es irgendwie doch genossen habe der Stadt zu zeigen was ich aus ihren Söhnen gemacht habe. Einen chaotischen Haufen von Individualisten und Muttersöhnchen, die aber in der Lage sind sich zusammenzureißen und zu benehmen wenn es drauf ankommt. Es war auf der einen Seite eine der frustrierendsten Aufgaben meiner Dienstzeit, aber irgendwie auch eine der erfüllendsten.

 

Später im Mannschaftsheim habe ich der GA noch zwei Kisten Becks ausgegeben um den Anlass entsprechend zu feiern. Der Hauptmann tat dies bei der nächsten Stabssitzung beiläufig ab, das war mir aber völlig egal, da das größte Lob für mich war die Parade hinter mich gebracht zu haben und das auch noch ohne die Bundeswehr zu blamieren.

 

 

( Sämtliche Personen, sowie die Handlung der Geschichte sind frei erfunden, eventuelle Ähnlichkeit mit real existierenden Personen ist gänzlich unbeabsichtigt. Ungereimtheiten mit dem Protokoll der Bundeswehr beruhen auf dramaturgischen Gründen )

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Verfasser:    Stabsunteroffizier capoeira von den SEAHAWKS.rel





Das erste Biwak


So da bin ich nun. Ich schaue noch kurz wie spät es ist und lege mich dann ins Bett, es ist 22 Uhr. Morgen ist der 29. Juli 2005. Mein Name ist Jon. Die Anderen nennen mich Jonny. Ich bin Stuffz (FA), der einzige in meinem Zug und befinde mich seit einigen Tagen im Kampfhubschrauberregiment 36 bei Fritzlar in der allgemeinen Grundausbildung, die ersten 3 Monate meiner Laufbahn. Bis jetzt war es oft anstrengend. „Sie wollen noch was werden“, wird mir hier oft an den Kopf geknallt. Keiner meiner Ausbilder redet mich mit Stabsunteroffizier an. „Das müssen Sie sich erst verdienen“, sagte mein Oberfeldwebel. Du kannst mich mal, dachte ich mir vor Wut. Wenn man so wie ich mit einem höheren Dienstgrad eingestellt wird, hat man es nicht leicht. Neckermannstuffz oder Nichtskönner wird man häufig genannt. Quasi im Katalog bestellt. Das wurde mir am Zentrum für Nachwuchsgewinnung natürlich nicht erzählt, als ich meine Verpflichtungserklärung unterschrieben habe.

Aber egal, morgen wird es ernst. Das erste Biwak von Freitag bis Sonntag steht vor der Tür. Einige nennen es Bundeswehr im Wald außer Kontrolle, lol. Heute mussten wir den Rucksack Stan-mäßig packen. So nennen die das hier wenn du deinen gesamten verf* Spint in den Rucksack quetschen musst.
„Aber das passt doch gar nicht“, sagte ich zu meinem OFw. „Und ob das passt“, antwortete er. „Sehen Sie gefälligst zu, das Sie ihre dünnen Drähte die Sie Arme nennen mal für etwas anderes benutzen als zum Arschabwischen, dann funktioniert das auch“. „Irgendwann bringe ich ihn um“, dachte ich mir.
Als das Packen dann erledigt war und alle bettfertig waren rief der Ofw: „Zapfenstreich“. „Das werde ich hier bestimmt noch öfter hören“, dachte ich mir.

Am nächsten Morgen wurden wir durch Musik geweckt. Falls einer von euch jetzt denkt das das doch gar nicht so schlecht ist, der irrt sich gewaltig. Einer der Gruppenführer hatte über Nacht wohl ein wenig Langeweile vor allen Stuben Lautsprecher aufgestellt. Das Lied your in the army now erklang laut stark und warf uns regelrecht aus den Betten. „So fängt der Tag doch super an“, sagte einer meiner Stubenkameraden. Danach mussten wir uns mit der am Tag zuvor gepackte Ausrüstung in einen Raum sammeln. Alles wurde noch einmal kontrolliert. „Wehe einer von Ihnen hat irgendwo Zigaretten oder Schokolade versteckt“, sagte der Zugführer. Als das erledigt war ging es endlich los.

Wir marschierten durch die Kaserne in Richtung Ausgang. Als wir an der Wachmannschaft vorbeiliefen sagte so ein Typ, der eine komische graue Schnur über der Schulter trug, „viel Spaß bei dem was noch alles kommt“. Ich sollte noch verstehen warum er so dreckig dabei gegrinst hat.
Nach gefühlten 50 km, dabei waren es nur knapp 12, kamen wir endlich im Wald an. „So dann holen sie mal ihre Zeltbahnen aus ihrem Rucksack, schnappen sich ihren Klappspaten und dann geht’s los“, sagte der OFw. Der Platz der Gruppe wurde nun von uns errichtet. Als die Zelte standen und die sogenannten Abflussrinnen um die Zelte ausgehoben waren, wurde so ein komisches Band an uns ausgegeben. „Das leuchtet im Dunkeln und wird für sie noch sehr nützlich sein“, sagte einer der Gruppenführer. Als es dunkel wurde sah ich dann auch warum. Inzwischen hatten wir die Alarmstellungen ausgehoben und die Leuchtbänder zeigten uns den Weg dorthin.

In der ersten Nacht war es noch relativ ruhig. Es gab nur 2-mal Alarm. Dabei mussten wir so schnell wie möglich vom Platz der Gruppe in die Stellungen rennen und gucken was passiert war. Beide Male war es aber ein Fehlalarm. Wir gingen wieder zu unseren Zelten zurück und ich versuchte zu schlafen. Das ging aber leider nicht. Mein Zeltkamerad schnarchte wie ein Sägewerk und vom ständigen Furzen rede ich erst gar nicht. Alles in Allem habe ich im gesamten Biwak ca 4 Stunden geschlafen. Das sollte mir später auch fast zum Verhängnis werden.

In der zweiten Nacht habe ich die Fehlalarme dann aufgehört zu zählen. Die Frauen in unserer Gruppe, wobei einige davon wohl mehr Mann als Frau waren, haben als Alarmposten ständig Dinge gesehen die gar nicht vorhanden waren.
Am dritten Tag wurde es dann langsam unangenehm. Ich hatte das erste Mal in meinem Leben so richtig Hunger. Glaubt mir, das was man sonst so als Hunger denkt zu verspüren, das war keiner. Wir bekamen von unserem Gruppenführer einen großen Topf, etwas Gemüse und ein bisschen Fleisch. Ich hatte Glück das in meiner Gruppe ein gelernter Koch dabei war. Der hat das Ganze recht gut hingezaubert. Ich war so hungrig, das ich sogar das Fett vom Fleisch hinuntergeschluckt habe. Sonst musste ich davon immer fast kotzen. Der Hunger hatte es mir allerdings hineingetrieben. In solch einer Situation kannst du es dir nicht leisten wählerisch zu sein.

Als der dritte und letzte Tag anfing durften wir noch einmal Frühsport machen. Ich war total übermüdet und bekam schon langsam Halluzinationen. Obwohl es Hochsommer war habe ich extrem gefroren. Ich denke mal das lag an der Müdigkeit und Erschöpfung. Wir mussten Gemeinschatftssitups machen und Joggen mit dem G36. Als das endlich geschafft war kam der Befehl zum Abrücken. „Endlich“, dachte ich mir. Wir haben es geschafft.

Ich wurde allerdings schnell eines Besseren belehrt. Wir waren gerade dabei den Platz der Gruppe zurückzubauen, da kam der ABC-Alarm. Mehrere Rauchgranaten wurden gezündet und man konnte fast die Hand vor Augen nicht wieder erkennen. Alle zogen ihre Gasmasken an und der Marsch zurück zur Kaserne ging los. Es war 8 Uhr morgens und trotzdem schon um die 25°C. Ich durfte natürlich mal wieder das scheiß MG tragen. Ich wollte ja auch noch was werden. Nach einem Kilometer gab es Entwarnung. Die Gasmasken konnten wir wieder einpacken. Es ging weiter. Über Berge und durch Täler, durch Flüsse und Dörfer. Verdammt ist das ekelhaft wenn der Kampfstiefel von oben mit Wasser vollläuft. Dann der zweite ABC-Alarm und ich stand mit dem MG in der Hand da. Keiner hatte mir vorher gezeigt was ich machen muss wenn ABC-Alarm ertönt und ich das scheiß MG in der Hand halte. „Sie sind alle tot“, rief der OFw. „Na toll“, dachte ich. Mit Poncho ABC-Maske und MG durch den Harz marschieren. Nach einigen Kilometern gab es dann Entwarnung. „Endlich werde ich das MG los“, sagte ich zu einem meiner Kameraden. „Was haben sie denn mit ihrem MG vor“? Fragte mich der OFw. „Ich wollte es weitergeben“, antwortete ich. „Das können sie noch eine Weile tragen“, sagte er.

Um genau zu sein durfte ich das Mist Ding letztendlich bis in die Kaserne vor unserem Block schleppen. Auf dem Weg dorthin wurde es immer schwerer, die Schmerzen immer schlimmer. Der Schweiß lief mir im Gesicht hinunter in die Augen. Es brannte, aber ich lief weiter. Plötzlich der Befehl der alles andere noch mal übertraf: „Den letzten Kilometer bis zum Block im Laufschritt“, schrie der OFw. Ich rannte und rannte, die letzten Kraftreserven noch einmal sammeln. Die Gedanken an den Schmerz ausschalten und einfach rennen. Mir liefen die Tränen aus den Augen. „Verdammt die letzten Meter schaffst du auch noch“, sagte ich mir und motivierte mich noch einmal auf den letzten Metern. Endlich, der Block war zu sehen. Die letzte Kurve und wir waren endlich angekommen. Ich stand in der Formation. Der Zugführer sagte: „ So Männer, sie haben es geschafft“.
Als ich diese Worte hörte ließ ich alles fallen was ich bis dahin geschleppt hatte, erst das MG, dann das G36 und schließlich meinen Rucksack. Die anderen guckten mich entsetzt an, aber das war mir in dem Moment egal. Ich fing an zu wackeln, wie ein dünner Baum in einem Sturm. 2 Kameraden kamen von rechts und links und stützen mich sonst wäre ich umgekippt. Schließlich schossen mir noch mehr Tränen in die Augen. Ich wusste nicht ob ich vor Freude weine oder vor Schmerz. Mein Gruppenführer kam zu mir und sagte: „ Herr Stabsunteroffizier, das war eine respektable Leistung von ihnen. Ich habe versucht sie zu brechen und habe es nicht geschafft“.

Danach schleppte ich mich in das Gebäude. Meine Ausrüstung wurde von meinen Kameraden in die Stube getragen. Schließlich mussten wir unsere Waffen reinigen. Beim Bund heißt es ja erst die Waffe und dann der Soldat.
Dann passierte mir etwas, dass es vorher in meinem Leben noch nie gegeben hatte. Ich sprach während dem Reinigen mit einer Soldatin aus meinem Zug und habe es doch tatsächlich geschafft beim Reden einzuschlafen. Ich hatte meine Leistungsgrenze erreicht. Ich hätte niemals gedacht, dass mein Körper zu dieser Leistung fähig ist.
Als das Reinigen dann erledigt war und Zapfenstreich gerufen wurde, war der Tag endlich vorbei. Ich bin in meinem ganzen Leben noch nie so schnell eingeschlafen.



So viel zu meiner Geschichte…. ;)
 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Benutzrname: Gavriel

 

 

WIMFGH

 

Es war wieder so ein regnerischer Freitag Nachmittag in der Kaserne. Alle waren ausgeflogen außer die armen Schweine die Wochenendwachdienst hatten. Darunter war leider auch ich und was noch schlimmer war Zwergenrambo hatte mit mir Wachsicht. Zwergenrambo war so Typ der würde allein mit Zahnstocher bewaffnet die ganze Rote Armee erledigen und zwar durch umzingeln . Wäre ja nicht schlimm wenn er nicht schon jeden davon ausführlichst bis in die kleinsten Details seine Abenteuer und Vorhaben zur Weltendrettung und Truppenverbesserung erzählt hätte. Aber was blieb mir schon anderes als still zu ertragen und nicht nach dem Sinn fragen. Also begab ich mich zur Wachstube wo schon Zwergenrambo auf mich lauerte, aber wenigsten war es trocken und warm. Obwohl es Spätnachmittags war es Finster und der Regen wurde zu Hagel. Hin und wieder erhellten Blitze den Himmel. Was aber Zwergenrambo nicht daran hinderte mir seine Lösungen für sämtliche Probleme der Welt zur erklären. Auf einmal hörte man drei extrem laute Donar und dann wurde es Dunkel. Der Strom war weck und wir saßen im völliger Finsternis. Ich Taste mich langsam an der Wand vor zu den Schubladen und versuchte die darin enthaltene Taschenlampe zu finden. Nach einer gefühlten Ewigkeit fand ich dann endlich die Taschenlampe. Ein klick und es wurde wieder Licht. Da fiel mir erst auf das Zwergenrambo kein Ton mehr von sich gab. Ich leuchtete auf den Stuhl wo Zwergenrambo noch vor paar Minuten war doch dieser war leer. Ich rief zweimal laut seinen Namen doch niemand antwortet mir. Ich blickte aus dem Fenster da erkannte ich zwei Lichtkegel die parallel zu der Kaserne verliefen. Mir lief ein Schauer den rücken runter. Ich packte mir das Telefon und wollte irgendwen anrufen, doch es kam kein Freizeichen. Das Telefon war tot. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und zog meine Bundeswehrjacke an und machte mich auf den Weg zu dem Leuchten. Ich kam nur schwer voran weil mich Windböen immer wieder versuchten umzuwerfen und der zum Glück nur noch Platzregen mich versuchte niederzudrücken. Als ich endlich geschafft hatte mich der Quelle der Lichtkegel auf 50 Meter zu nähern erkannte ich das es die Scheinwerfer eines Golfs waren der Seitlich in den Strommast geprallt war. Doch als ich meine Taschenlampe auf den Fahrersitz richtet bekam ich einen Schock, denn ich sah Zwergenrambo blutend am Fahrersitz sitzen. Nach ein paar Sekunden hatte ich mich wieder gesammelt und erkannte Brüste und als lange Haare die hinten zu einem Pferdeschwanz gebunden waren. Dies war gar nicht Zwergenrambo sondern eine Frau. Ich öffnete die linke Beifahrertür und stieg in den Wagen ein, dann zwickte ich die Dame in die Nase die daraufhin ein lautes Aua von sich gab und zwar noch immer etwas benommen aber ansprechbar. Mit einem Taschentuch aus meiner Jacke versuchte ich das bluten der Platzwunde zu stoppen. „Wir müssen deine Kopfwunde versorgen. Hast du einen Erste Hilfe Kasten hier?“ fragte ich sie. „Nein habe ich nicht“ antwortet leicht benommen noch. „Ok dann müssen wir zur Wachstation Laufen um dich da zu Versorgen“ erwiderte ich ihr. Ich machte den Motor aus und schnappte mir eine Wolldecke in Schottenmuster von ihrer Rückbank und stieg aus und öffnete dann die Autotüre an der Fahrerseite. Sie schlüpfte unter die Decke und hielt sich an mir fest. In der rechten Hand die Taschenlampe und eine Ecke der Decke und mit der linken die Frau stabilisieren und eine andre Ecke der Decke halten ging es zur Wachstation. Die Hälfte des Weges zur Wachstation geschafft sahen wir beide das ein Licht im dem Gebäude brannte. An der Türe angekommen steckte Ich meine Taschenlampe in die Hosentasche und öffnetet mit der rechten dann die Türe. Die Frau glitt an mir vorbei in den Raum. Ein überraschtes Schwester hörte man als sie im Raum stand. Ich ging auch wieder in die Wachstube und sah ein verdutzend Zwergenrambo. „Was machst du den hier?“ fragte Zwergenrambo. „Mama hat mich geschickt dir was zu essen zu bringen weil du doch Wachdienst hast.“ erwiderte die blonde Schönheit. Ich ging derweil zum Verbandskasten holte ein mittel zur Wundreinigung raus und ein großes Pflaster. Damit und im Licht der Elektrolaternen verarztet ich zwergenrambos Schwester. Danach holte Zwergenrambo das Essen was seine Schwester mitgebracht noch aus dem Auto und wir aßen alle gemeinsam zusammen und unterhielten uns. Wenig Zeit später kam dann Polizei und Feuerwehr und nahmen sie mit ins Krankenhaus. Doch von nun machte ich meine Wachdienste nur noch mit Zwergenrambo und was soll man sagen ich verbrachte auch das oder andere Wochenende in der Ortschaft wo unsere Kaserne stand. Nun was soll man noch dazu sagen Zwergenrambo wurde dreifacher Onkel.

WIMFGH= Wie Ich Meine Frau Getroffen Habe

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Spielername: snappy

 

 

Nr.30 Der kleine Taugenichts,

 

Nr.30 ist ein ganz fauler,er macht immer nur das Nötigste was zum überleben reicht und verlangt wird. Schon in Kindesjahren und in Schuljahren machte er nur das was zum weiterkommen reichte,er hat die Schule nur ganz knapp abgeschlossen,grade so!! Das gleiche machte er in seiner Lehre,immer nur das Nötigste um sie grade so abzuschließen. Privat hatte er für nichts intresse,sogar zum pflegen von Freundschaften war er zu faul.Mit 21 hat er dann den Musterunsbefehl bekommen und er schleppte sich mit hängen und würgen zur Untersuchung,machte dort aber gleich zum Thema das er eigendlich garkeine Lust drauf hätte,immer dieses zeitige aufstehen,jeden Tag Stress von früh bis spät,das war nun garnicht Nr.30 Welt.Trotz viel bangen und beten musste er nun den Wehrdienst antreten.Schon am ersten Abend in seiner Kaserne machte er seinen Namen alle ehre,der erste Befehl lautete ab auf die Stube!Sportanzug an und 18.00 Antreten,aber weil Nr.30 zu faul war richtig zuzuhören verstand er nur: ab auf die Stuben und alle waren angetreten,aber Nr.30 lag im Bett und schlief. Das gab natürlich mächtig Ärger und der Unteroffizier schrie ihn aus dem Bett!!!Nach einigen Tagen hatte er sich langsam eingelebt und er freundete sich auch mit seinem Mitbewohnern auf seiner Stube an un er merkte das es doch ganz toll ist Freunde zu haben,aber seine Faulheit sich für etwas zu intressieren und richtig zuzuhören blieb leider immer noch und das sollte sich auch noch rächen.Nun ist er schon 4 Wochen auf seiner Kaserne und es geht zum ersten mal auf die Schießbahn,theoretisch wusste er wie das G3 geladen werden musste und reinigen konnte er es auch ganz gut aber in der Theoriestunde über den ersten scharfen Schuss war er wieder mit den Gedanken ganz wo anders und überhörte wie stark der Rückstoss von einem G3 ist,nun war es so weit und er wurde aufgerufen,er bekam seine Munition,hatte seine Schussfreigabe bekommen und schoss los,das Gewehr schnallte nach hinten an seine Schulter und er verletzte sich schwer.Seine Verletzung war so schwer das er 4 Wochen im Bett liegen musste und so hatte er viel Zeit zum Nachdenken.Jeden Tag im Bett dachte er nach warum das nur passiern konnte und sein intresse wurde geweckt,er besorgte sich alles was es zu lesen gab und studierte jeden Tag die Waffentechnik,aber seine Faulheit zuzuhören war immer noch da.Nun ist er schon 3 Monate in seiner Kaserne und seine Verletzung ist auch schon ausgeheilt,er verstand sich gut mit allen und nun ging es auf große Abschlussübung der Grundausbildung und er freute sich aber irgendwas war ja da noch!Es sind 3 Tage im Übungsgebiet vergangen und es hies das heute scharfer Schuss mit Handgranate geübt und durchgeführt werden sollte,kaum angekommen ging es schon los zum Übungswerfen,wie gewohnt stellte er sich ganz hinten an und sah was seine Kameraden vor ihm machten,er hörte natürlich nicht zu sondern machte nur nach was er sah,Bolzen ziehen und Granate weg werfen,da muss man ja nicht zu hören dachte er sich,er war dran zog den Bolzen,warf die Granate weg und alles ging gut.Nun ging es zum Scharfschießen einer Granate,da aber alle Kameraden sich hinter einen Schutzwall verstecken sollten,konnte er nicht sehen was beim Abfeuern wichtig war.Jetzt ist es soweit,er ist dran.Er trat vor,stieg in das Schützenloch,bekam seine Granate und der Ausbilder sagte:Bolzen ziehen,hier vorne hinlegen und Granate so weit wie möglich wegwerfen,doch er hörte nur mit halben Ohr hin,weil er ja vorhin schon alles gesehen hatte und hörte nur:Bolzen ziehen und Granate hier vorne hinlegen,das tat er auch, er zog den Bolzen,behielt ihn in der Hand und schmiss die Granate genau 1 Meter weit!Der Ausbilder bemerkte es sofort und zog Nr.30 auf den Boden des Loches und es gab ein riesen Knall!!!Alles Kameraden stürmten sofort hin um zu sehen was passiert ist,zum Glück ist alles gut gegangen,aber für den Rest der Übung durfte er nichts mehr anfassen was explodieren konnte,er hatte wieder viel Zeit zum nachdenken.Einige Tage verstrichen und man ist wieder in der eigenen Kaserne angekommen,der nächste Tag beginnt und die Auswertung stand an wer bestanden hat und wer nicht,der Zugführer trat früh vor den Zug und sagte das alle bestanden hatten und jeder bekam sein erstes Schulterstück mit dem ersten Streifen und er verstand die Welt nicht mehr.Viele Tage sagte er nichts und machte seinen Dienst,er wurde sogar für den ersten Einsatz eingeplant,es war nur ein kleiner Einsatz aber für ihn war er bedeutend.Er endschloss sich,wenn man ihm so viel Vertrauen schenkt möchte er niemanden entäuschen.Er setzte sich auf seinen Hosenboden und ging nochmal alles durch was er bis jetzt gelernt hatte und hörte auch immer 100% zu.Der Einsatz verlief tadellos und er bekam Lob von seinen ganzen Vorgesetzten und nun hatte er gesehen das wenn man sich anstrengt vieles ereichen kann und er hatte soviel Gefallen dran gefunden das er sogar Zeitsoldat wurde,selbst Soldaten ausgebildet hat und noch in vielen anderen Einsätzen tätig war.Das Soldatenleben war der Grund für sein Lebenswandel.Heute lebt Nr.30 mit Frau und einem Kind ein glückliches Leben,er arbeitet als Sozialpädagoge und kümmert sich um Kids und Jugendliche die auch auf nichts und alles keine Lust haben,seine Geschichte wird ihm dabei weiterhelfen.Das Soldatenleben hat sein Leben komplett geändert,bis auf eins,seine Schulfreunde nennen ihn noch heute Nr.30!!!!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Spielername: Skura
Gruppe : BRENN-KERZE

 

Ein junger Soldat ist auf dem Weg von der Front nach Hause. Urlaub hat er. Da begegnet ihm ein Mann, der seine Gewehr haben möchte. Der Soldat tauscht das Gewehr schließlich gegen eine Glaskugel,  die die Dinge voraussieht und ihm zu viel Geld verhilft: Zu spät erkennt er, dass er einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat. Er verliert seine Familie, er wird reich, aber unglücklich, weil niemand mehr ihn lieben mag. Verzweifelt marschiert er in ein anderes Land. Die Tochter des Königs ist krank und der König verspricht sie dem zur Frau, der sie zu heilen vermag. Da begegnet der Soldat dem Teufel wieder. Jener besitzt, was allein der Prinzessin zu einer Linderung ihrer Schmerzen verhelfen kann: das Gewehr. Aber wie ist es wieder zu erlangen?

So lange der Soldat noch etwas besitzt, solange bleibt er in der Gewalt des Teufels. Entledigt er sich seines Geldes, dann ist er frei. Der Soldat lädt den Teufel zum Kartenspiel, er verliert alles und säuft den Teufel unter den Tisch. Nun hat er das Gewehr wieder: Er heilt die Prinzessin und besiegt den Teufel, indem er ihn mittels eines Kopfschusses zu Boden zwingt. Das Glück scheint vollkommen und der Soldat und die Prinzessin sind nun ein Paar und Regieren gemeinsam das Land.

 

 

--- Ende ;-)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Ballermann Soldat

 

Wir schreiben das Jahr 2003 Koordinaten:   39° 34′ N, 2° 39′ O  Palma de Mallorca,

das Schiff des Hauptgefreiten Ballermann hat vor 2 Stunden im Militär Bereich des Spanischen Hafen in Palma de Mallorca festgemacht nach dem es eine Nacht vor Anker gelegen hat.

Nun ist es endlich soweit für den HptGefr Ballermann sein erster Auslandseinsatz und sein erster Auslandshafen. HptGefr Ballermann ist froh sich Anfang des Jahres entschieden zu haben sich zum Minensuchgeschwader versetzen zu lassen um dort seinen Dienst bei Stab des Minenabwehrverbandes Südeuropa zu vollziehen.

Es ist jetzt endlich Wochenende an Bord des Schiffes, HptGefr Ballermann begibt sich nur auf Erkundung des wohl angesagtesten Ortes im Mittelmeer, Palma de Mallorca. Kaum ist er auf der Meile des Ballermann 6 angekommen geht es auch schon bunt zur Sache mit Cocktails, Bier und dem beliebten Sangria. Dieses Bunte Treiben vollzieht sich Stund um Stund wir bedenken das HptGefr Ballermann damit nur schon um 11 Uhr angefangen hatte. Es ist bereits 23 Uhr des selben Tages unser HptGefr Ballermann ist seiner Muttersprache schon nicht mehr mächtig, trotz alle dem geht es weiter mit der Feierei am Ballermann. Weiter Stunden folgen dem ganzen Treiben bis HptGefr Ballermann nun feststellt das es doch nun an der Zeit ist zurück an Bord des Schiffes zu gehen da der Dienst in greifbare Nähe gerückt ist. Die Uhr zeigt 5:30 Uhr an HptGefr Ballermann denkt nun nur noch „oh mein Gott, ich muss ja in 30 Minuten die Offiziersmesse klar zum Frühstück haben“, Kur entschlossen wird das nächste Taxi genommen mit Richtung Militärhafen. Dort angekommen torkelt HptGefr Ballermann an Bord seines Schiffes und deckt die Bak in der Offiziersmesse, zum Glück nur für 6 Offiziere.

Nach dem Frühstück gibt es eine erfreuliche Nachricht für die Angehörigen des Stabes. Der Stab wird auf die Teilnehmendes Schiffe verteilt um dort den Tag zu verbringen verteilt. Sichtlich glücklich über diese Nachricht geht der HptGefr Ballermann nun an Bord eines Deutschen Minenjagdbootes.

Kurz darauf verlässt das Minenjagboot den Hafen mit Kurs auf eine nahe gelegene Bucht um Mallorca. Dort angekommen gibt der Kommandant Befehl zu Ankern und Bade Chance für die Besatzung zu geben und den Tag dort ausklingen zu lassen bevor man sich wieder mit dem Führungsschiff trifft.

Dies alles bekommt unser HptGefr Ballermann nicht mehr mit, er schläft seine Party Tour auf einer freien Koje im Mannschaftsdeck des Minenjagdbootes aus.

 

Moral von der Geschicht; Trinke nicht, denn sonst bist du Dicht!

 

©2015 by Alpha5

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der RoccoSL erzählt euch mal eine Geschichte:

 

Ein Bewerber für den freiwilligen Wehrdienst in den Streitkräften gibt alle erforderlichen Unterlagen beim Kreiswehrersatzamt ab.

 

Daraufhin erhält er einen Termin im Zentrum für Nachwuchsgewinnung. Hier bekommt er die Eignung als Unteroffizier zugesprochen.

 

Hier wird Ihm eröffnet, das er nach seiner AGA in einem fliegenden Verband seinen Dienst versehen würde.

 

Jetzt kommt das paradoxe: Ihm wurde die Laufbahn der Unteroffziere aufgezeigt, um als Maat in einem Logistik-Bataillion (Streitkräftebasis) angeblich in einem fliegenden Verband einen Dienstposten zu besetzen und wurde so eingeplant..

 

Nun steht er kurz vor seinem DZE und freut sich des Lebens, denn mit seinem ausscheiden aus dem aktiven Dienst

wird sein Standort geschlossen.

 

Mit besten Grüßen

Euer RoccoSL (TheCrows) 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Kugel

Eine Kurzgeschichte von Zelt

 

 

Ob man es wohl merkt wenn die Kugel in den Kopf eindringt, oder geht es so schnell, dass der Körper keine Zeit mehr hat den Schmerz an das Gehirn zu schicken?

Eigentlich war es unnötig sich diese Frage zu stellen, schließlich würde er es gleich merken. Er würde  sein Gewehr nehmen, die Mündung unter dem Kinn ansetzen und dann den Abzug betätigen.

Das Gewehr! Seit fast  5 Monaten ist es sein ständiger Begleiter hier. Seit dem Tag an dem er das Flugzeug in Skopje verlassen hatte um anschließend stundenlang mit dem Bus über staubige Straßen und Wege durch Mazedonien und das Kosovo geschaukelt zu werden und schließlich, nach fast 12-stündiger Reise, endlich im Feldlager anzukommen.

Bei der Anreise war es dunkel, viel konnte man da nicht sehen. Man konnte es aber riechen. Im Flugzeug hatte man ihnen erzählt, die Menschen im Kosovo würden ihren Müll verbrennen. Und das stimmte, egal wo man hinkam traf man auf brennende Müllhaufen oder eben auf glimmende Reste, die nicht weniger bestialischen Gestank verbreiteten.

Unweit des Feldlagers brannte seit Monaten eine Mülldeponie und er wusste mittlerweile, dass man Rauch nicht nur riechen sondern auch schmecken kann.

Er nahm das Magazin aus der Waffe und betrachtete die oberste Patrone. Da war das schwarze“ X“ – es schien als hätte jemand die Patrone für ihn gekennzeichnet, für die besondere Aufgabe, die er ihr zugedacht hatte.

In Wahrheit diente das Zeichen nur der schnellen Kontrolle, ob noch alle Patronen im Magazin waren. Bei Betreten des Feldlagers wurden die Waffen entladen und die Magazine entnommen. War man viel unterwegs, wiederholte sich das mehrmals am Tag. Da war so ein kleiner Trick nicht schlecht.

Er steckte das Magazin wieder in Gewehr. Das Einrasten erschien ihm unwirklich laut in der Stille der Nacht. Stille der Nacht?

Ja, wenn auch das monotone Brummen der Stromgeneratoren nie endete, so waren dies die Zeiten in denen er sich gerne alleine draußen aufhielt. Draußen, und damit weg von den  Kameraden mit denen er sich die Unterkunft teilte und von denen immer einer entweder hustete, schnarchte oder sonstige Laute von sich gab. Man war nie wirklich alleine und nie für sich, wie sollte man da nicht verrückt werden?

Er brauchte Zeit für sich weil alles so anders war als er es erwartet hatte. Das Abenteuer Kosovo! Und er brauchte Zeit, um an zu Hause zu denken. Auch dort würde einiges anders sein wenn er wieder nach Hause käme. Seine Freundin – Exfreundin um genau zu sein – würde ihn nicht abholen kommen. Dabei hatten sie es sich schon gemeinsam ausgemalt wie es sein wird. Und jetzt? Sie hatte sich das ganz anders vorgestellt und braucht jemanden, der für sie da ist.

Bei dem Gedanken an das letzte Telefonat wischt er sich eine Träne aus den Augen. Entschlossen lädt er das Gewehr durch, eine tausendmal durchgeführte Bewegung und automatisch geht sein Blick zum Sicherungshebel. Als ob das jetzt noch eine Rolle spielt.

Er wartet einen Augenblick ab, um sicher zu sein, dass niemand das Fertigladen des Gewehrs gehört hat. Durch seine vielen nächtlichen Ausflüge weiß er, dass die Streife hier nicht vorbeikommt.

Seit Wochen schon sitzt er nachts hier. Einen Augenblick lang denkt darüber nach, wer denn wohl der erste sein wird, wer ihn hier findet. Ein Schuss wird das halbe Lager aufschrecken.

Er setzt sich aufrecht hin und dreht die Waffe so das die Mündung auf sein Gesicht zeigt. Mit dem rechten Daumen entsichert er das Gewehr und drückt die Mündung unter sein Kinn.

Das Geschoss wird von unten in den Kopf eindringen und ihn – so hofft er zumidest – sofort töten.

Sein Zeigefinger berührt den Abzug und langsam erhöht er den Druck – in Gedanken hört er seinen Ausbilder sagen: Eine gleichmäßige, fließenden Bewegung – nicht durchreißen!

Er will gerade die Augen schließen und sich etwas Schönes vorstellen, da bemerkt er aus dem Augenwinkel wie sich direkt neben ihm etwas im hohen Gras bewegt.

Er zögert kurz, nimmt den Finger vom Abzug. Er setzt die Waffe ab - das er sie zwischenzeitlich gesichert hat, nimmt er gar nicht wahr. Er steht auf und nimmt das Blatt in die Hand. In seinem Kopf schallt es: „Hebe nichts auf was du nicht hast fallen lassen!“ Den Spruch hat er in der Ausbildung bestimmt hundert Mal gehört, Sprengfallen sind des Soldaten Tod.

Die eine Seite des Blattes ist leer und verschmutzt.

Er dreht das Blatt und sieht im fahlen Licht eine von Kinderhand abgepauste Zeichnung aus einem Buch, welches er vor vielen Jahren gelesen hat. Sie zeigte einen blonden Jungen und unverkennbar einen Fuchs.

Lange betrachtet er die Zeichnung, versinkt tief in seine Gedanken. Als die Tränen von einem Lächeln abgelöst werden, faltet er das Blatt sorgfältig und steckt es in seine Tasche. Er nimmt sein Gewehr auf, entlädt es und drückt die Patrone mit dem Kreuz wieder in das Magazin.

 

Es war der 29.Juni 2000 und an seinem 100. Geburtstag hatte Antoine de Saint-Exupéry den Kleinen Prinzen noch einmal auf die Reise geschickt um einem Soldaten das Leben zu retten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Eine Soldatengeschichte
Soldatenspiel  Kreativwettbewerb
Autor Tassy
Alle Rechtschreibfehler sind gewollt und Ausdruck meiner Kreativität, wer Rechtschreibfehler findet, der darf sie behalten.
Alle Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten zu lebenden oder bekannten Personen, sind für diese in großen Teilen höchst bedauerlich.

 

 

Weihnachten zu Hause

Es muss denn das Schwert nun entscheiden. Mitten im Frieden überfällt uns der Feind. Darum auf, auf zu den Waffen. Jedes Schwanken, jedes Zögern wäre Verrat am Vaterlande. ….zwar ging die Rede noch weiter, doch vielmehr bekam er nicht mit. Er das war Heinz von der Gröde… ein Mitglied alten, aber verarmten Adels. Lehrer an einem Gymnasium war er, und Oberleutnant der Reserve. 29 Jahre alt, ein junger gut ausgebildeter Mann. Alleinstehend, da er trotz schneidigem Aussehens eher ein schüchterner Gesell war, und auch eigentlich keine Zeit für eine Familie hatte.
Nun am 06.August 1914 hörte er die Worte seines Monarchen. Wie in einer verzückten Ekstase. „Krieg“, dachte er….„endlich Krieg“…. Nie hatte er bisher die Möglichkeit bekommen, sich auf dem Felde der Ehre zu beweisen…  Nicht wie sein Vater, der 1870/ 71 als Leutnant der Kavallerie kämpfte. Oder der Großvater 1848/49 gegen Dänemark….! „Krieg  endlich“ dachte von der Gröde, und sofort lief er zu einer Freiwilligen Meldestelle…., denn schnell musste man sein, wollte man den Krieg nicht verpassen. Bereits 2 Tage später saß er im Zug nach Hannover, hier war er eingeplant als Zugführer  bei der 3. Königlichen hannoverschen Reserve  Division.
Kaum dort in der Sedan-Kaserne angekommen traf er auf Unteroffizier Tassy, seine Ordonanz. Tassy war ein eher knorriger, grobschlächtiger Kerl, der trotz allem recht liebenswert zu sein schien.
„Na Unteroffizier Tassy, dann wollen wir unseren Haufen mal schnell auf Vordermann bringen“ sagte von der Gröde. „ zu Befehl“ schallte ihm Tassy entgegen. „ und dann werden wir den Krieg mal schön gewinnen, ich will Weihnachten wieder zu Hause sein“ fügte der Zugführer an. „Jawoll, ganz wie Herr Oberleutnant befehlen, bis Weihnachten wieder zu Hause sein“, Tassy knallte mit den Hacken und verließ den Raum…“ Er scheint mir etwas steif“ dachte von der Gröde,“ aber er scheint ein guter Soldat zu sein“. Kurz darauf gab es das erste Antreten, seines Zuges, viele der Männer waren jung, sehr jung, kaum älter als es seine Schüler gewesen waren. Aber es waren gute Männer, allesamt freiwillig, voller Euphorie voller Mut und Siegeswillen. Eine klasse Truppe, und erst recht die Gruppenführer alles gestandene Berufssoldaten. „ An der Spitze dieser Männer kann ich alleine Paris erobern“ dachte von der Gröde, der etwas später seinen Kompaniechef kennen lernen sollte. Major von Schaumwein, ein alter erfahrener und sehr belesener Offizier, dem man ohne Bedenken sein Schicksal anvertrauen mochte.
Die nächsten Wochen waren geprägt von Ausbildung, Drill und gesellschaftlichen Verpflichtungen. Kaum jemand aus der gehobenen Gesellschaft wollte es sich nehmen lassen , die kommenden Helden zu bewirten und gebührend zu verabschieden.
Bereits am 15. August fiel das letzte Sperrfort von Lüttich, „Das modernste Festungswerk unserer Zeit zusammengeschossen von der Dicken Berta, wie ein Kartenhaus“ schwadronierte Heinz von der Gröde, der wegen der gesellschaftlichen Verpflichtungen in diesen Tagen häufiger betrunken als nüchtern war.“ Tassy wir müssen uns beeilen, sonst ist es vorbei bevor wir ankommen“ setzte der junge Offizier nach….. Mit dem gewohnten Hackenknallen erwiderte Tassy „ Jawoll beeilen, bevor wir zu spät kommen“. . Er hörte vom grandiosen Sieg bei Tannenberg, und konnte sich gar nicht richtig darüber freuen, auch die Schlacht an den masurischen Seen, die die Bedrohung für Ostpreußen fürs Erste beendete, nahm er beinahe gleichgültig zur Kenntnis…. „wir werden wirklich noch zu spät kommen“ seufzte er tief in sich hinein, drehte sich um und schlief seinen Kater aus.
Dann endlich der Befehl zum Verlegen in Frontnähe zur Sicherung der Nachschubwege und zur weiteren personellen wie materiellen Aufstellung wurde die Division verlegt. Zugeteilt der 1.Armee zwar zunächst als Reserve, aber eben der 1. Armee. Diese hatte gemäß des Schliefenplans die Hauptlast des Angriffs zu tragen und hatte auch den weitesten Weg ins Feindesland zurück gelegt.
„Tassy das war knapp“ sagte von der Gröde, „unsere Spitzen stehen 18 Kilometer vor Paris, so haben wir gerade noch die Chance etwas Ruhm und Ehre abzugreifen“ „Jawoll, Ruhm und Ehre abgreifen“ schallte es aus Tassy, der gerade dabei war den Gefechtsstand in einem requirierten Bauernhaus einzurichten. „Obwohl,  Herr Oberleutnant wissen, dass wir uns 70 Kilometer hinter der Front befinden?“ Stutzte der Ordonanz Unteroffizier…. „Ja das weiß ich, aber die Unseren haben an der Marne einen kurzen Halt eingelegt, um die Kräfte vor der Entscheidung zu bündeln. Außerdem haben die Franzosen eine Gegenoffensive gestartet… nicht viel mehr als Mut der Verzweifelung, aber gut für uns Tassy, unsere Stunde wird noch kommen, vertrau mir“ berichtete der Offizier.
Der Zug richtete sich in einem kleinen belgischen Dorf ein, recht gemütlich war es, wenn man nicht in der Ferne ab und an das Grollen der schweren Geschütze gehört hätte, wäre es beinahe wie auf einem der jährlichen Kaisermanöver  gewesen. Ziemlich herrschaftlich war das Bauernhaus in dem sich der Zuggefechtsstand nun befand. Hier wohnte noch eine alte Bäuerin. Nett schien sie zu sein, aber auch sehr unheimlich, sie sah etwas so aus, wie die Puppen, die der Oberleutnant mal auf einer Reise in den Harz gesehen hat. Dort am Brocken, wo der Hexenkult dank Goethe wachgehalten wurde. Nun gut unheimlich war sie, aber unheimlich gut kochen konnte sie auch, und das war erst einmal wichtiger!
Außerdem wohnte hier auch noch Simonne, sie wurde als Nichte der „Alten“ vorgestellt. Simonne war gar nicht unheimlich, im Gegenteil. Bei ihr handelte es sich um eine echte Schönheit. Geflohen sei sie vor dem Krieg aus der Stadt, weil die Geschütze zwischen Soldaten und Zivilisten nicht unterscheiden können. Simonne war auch Lehrerin gewesen vor dem Krieg und sie sprach ein sehr passables Deutsch. Allerdings war sie sehr kalt und abweisend zu den deutschen Soldaten.
„Nun ja sie werden schon noch lernen uns zu mögen, wenn sie uns erst besser kennen“ dachte der junge Oberleutnant bei sich, während seine Soldaten ihren Dienst versahen. Irgendwie war es beinahe wie in der Kaserne… Antreten, Drill, Putzen, Drill, Schlafen…. Alles Routine fern ab der Heimat.
Tassy schien das alles überhaupt nicht zu beeindrucken, er machte seine Arbeit wie sie ihm aufgetragen wurde, man konnte fast glauben, dass es ihn gar nicht störte fern ab der Front zu sein, fern ab von Ruhm, Ehre, Orden und Beförderungen…. Ihm schien es nichts auszumachen die tägliche Routine von Ausbildung Wache und Besprechungen zu erleben….diese Routine, die von der Gröde so sehr hasste…. Die Kompanie lag im Nachbarort, 2 Mal täglich musste Heinz von der Gröde dort hin, zur Befehlsausgabe…. Und es langweilte ihn fürchterlich. ...........                     In die Fußstapfen seiner Ahnen wollte er treten, und nun saß er hier hinter der Front zur Tatenlosigkeit verdammt. „Überall Sieg“ dachte er „und ich sitze hier im Bauernhaus und kloppe Skat mit Tassy  und Unterfeldwebel Schulz.“ Unterfeldwebel Schulz war der Gruppenführer der 1.Gruppe ein hervorragender Mann, leider ein lausiger Skatspieler. So vergingen die Tage und Wochen.
Inzwischen war aus der Division eine Art Personal Reserve geworden, immer häufiger wurden Soldaten zu den Kampfverbänden an die Front versetzt. So auch die 1.Gruppe mit dem Unterfeldwebel Schulz. Die Versetzungen wurden personell ausgeglichen. Freilich hatten die neuen Soldaten nicht den Ausbildungsstand, noch nicht, denn diesen zu erreichen war die Aufgabe des Oberleutnants und seiner Mannen. Der neue Gruppenführer, der ersten Gruppe war Feldwebel Marsch…ein unangenehmer Kerl, ein defätistischer Querdenker, der, wenn auch hinter vorgehaltener Hand, die Führung kritisierte…Ein Fehler sei der Stopp an der Marne gewesen. Nicht mehr gewinnen könne man den Krieg jetzt wo die Fronten erstarrt sein…, als ob er als Feldwebel sich ein Urteil darüber erlauben könne. „Nun egal was soll es, er macht seine Arbeit, und die macht er gut“ sagte sich der von der Gröde. Was viel schlimmer war… der Marsch war ein blendender Skatspieler, vorbei waren sie die leichten Siege gegen einen mies spielenden Unterfeldwebel Schulz. So neigte sich das Jahr 1914 seinem Ende entgegen… Für die  Männer 3. königlichen Hannoverschen Reserve  Division ziemlich unspektakulär in ihrer rückwärtigen Position. Am 20.12.14 kurz vorm Eintritt des berühmten Weihnachtsfriedens, dann jedoch erreichte den Gefechtsstand, des Olt. von der Gröde die Mitteilung , dass Unterfeldwebel Schulz zwei Tage vorher gefallen war. Mit ihm noch weitere vier Männer seiner Gruppe. Drei waren schwer verwundet, zwei weitere galten als vermisst. Die Granate eines „schweren Minenwerfers“(heute Mörser) war genau in ihren Unterstand eingeschlagen….die Gruppe war ausgelöscht alle mit einem Schlag, die Freunde und Kameraden waren nicht mehr…. Jetzt ja spätestens jetzt war der Zug des von der Gröde angekommen in einem Krieg wie es ihn vorher nie gegeben hatte, und der erst ganz am Anfang seiner mörderischen Entwicklung stand… Trauer und Entsetzen machte sich breit. ...... Aber auf der anderen Seite es war Krieg, und im Krieg wird nun mal gestorben…. Später sollte mal jemand sagen: Der Tod eines Mannes ist eine Tragödie, der Tod einer Millionen Männer ist eine Statistik. Mit gedrückter Stimmung saßen Heinz und sein mittlerweile zum Unterfeldwebel beförderter Tassy zusammen und leerten eine Flasche Cognac. Tassy, der nicht so viel gewohnt war, meldete sich ab, und verschwand im Bett. Heinz von der Gröde hingegen wandte sich der 2. Flasche zu, als Simonne den Raum betrat… sichtlich erschrocken sagte sie „ entschuldigen sie, isch wollte nach dem Feuer sehen, isch dachte Herr Oberluitnat schlafen schon“ Traurig sah Heinz sie an, und entgegnete: „ Macht doch nichts du konntest nicht wissen, dass ich noch wach bin“. „Herr Oberluitnant haben Kummer?“ fragte Simonne, und zum ersten Mal sah sie ihn ganz weich und freundlich an… das stand ihr deutlich besser, als der harte Ausdruckslose Blick, mit dem sie sonst drein schaute. „ Schön war sie, sehr schön sogar“ dachte er, und er überwand etwas seine Schüchternheit:  "Bitte setz dich, und trink etwas mit mir“ sagte er und deutete auf den leeren Stuhl auf dem eben noch der Unterfeldwebel Tassy gesessen hatte „ Unterfeldwebel Schulz und fast seine ganze Gruppe sind gefallen.“ „Das ist sehr traurig“ sagte sie mit sanfter Stimme, als sie sich ein Glas einschenkte, „So wie meine beiden Brüder auch, so ist der Krieg.“ „Deine Brüder sind tot? „ wollte Heinz v.d.G. von ihr wissen, „ und dein Mann?“  „Isch bin nischt verheiratet“  lächelte sie. „meine Brüder sind in Lüttich gefallen verschüttet nach einem Granateinschlag“… „und darum hasst du uns“ fragte Heinz….Simonne antwortete nicht, sie lächelte nur etwas verlegen. „Das erste Mal lächelt sie“, dachte Heinz v.d.G. „wie schön sie doch ist, wenn sie lächelt“… er wollte auch gar keine Antwort mehr auf seine Frage hören… die beiden saßen die ganze Nacht zusammen, tranken und unterhielten sich über Gott und die Welt. Über Deutschland, Belgien, Kaiser und König, über einfach alles, das allererste Mal, seit dem 6.August, fühlte sich Heinz richtig wohl, und das allererste Mal empfand er es als gar nicht so schlimm weit ab von der Front in der Etappe seinen Dienst zu tun. Der Morgen graute bereits als er ziemlich betrunken ins Bett sank…. „Was für eine Frau“ dachte er „ und was die vertragen kann, viel mehr als Tassy, und sie sieht um Längen besser aus.“ Er beschloss auf jeden Fall jetzt öfter ihre Gesellschaft zu suchen, wenn möglich.
Der Krieg ging in das Jahr 1915. Die Osmanen traten auf der Seite der Mittelmächte in den Krieg ein, und die Entente erlitt eine empfindliche Niederlage bei Gallipolie. Die Italiener traten auf Seiten der Entente, in den Krieg ein und bedrohten die relativ ungeschützte  Südflanke der Mittelmächte. Diese Bedrohung wurde mit kleinen Landverlusten allerdings ziemlich schnell beseitigt. Bulgarien wiederum schloss sich den Mittelmächten an. Durch das Meer pflügten sich deutsche U-Boote, hingegen zeigte die Seeblockade der Briten erste wenn auch kleine Auswirkungen. Die Fronten im Westen waren zur absoluten Bewegungslosigkeit erstarrt. Die Waffen wurden immer weiter entwickelt, größer effektiver und schrecklicher. Von ersten Bombern, bis hin zum Einsatz von Giftgaswurde das Töten und Sterben immer industrieller und alltäglicher.
Die Stammsoldaten der 3. königlichen Hannoverschen Reserve  Division lagen nach wie vor unverändert in der Etappe und lieferten den Nachschub für die immer hungriger werden Maschinengewehre und Geschütze der Front. Hier war es mittlerweile recht alltäglich geworden, dass Soldaten und Kameraden, die man kannte, verwundet wurden oder sogar an der Front gefallen sind. Man nahm Notiz davon, viel mehr aber inzwischen kaum noch. Routinedienst halt… der Mensch gewöhnt sich irgendwie an alles…. Leider. Nachdem auch der Feldwebel Marsch an die Front versetzt worden war, und inzwischen seinen Heimatschuss bekommen hatte, ihm hatte ein Schrapnell den linken Unterschenkel abgerissen, beschlossen Olt. von der Gröde und Unterfeldwebel Tassy, das es am Besten wäre Simonne das Skatspiel bei zu bringen, statt sich ständig an neue Mitspieler gewöhnen zu müssen. Zum Leitwesen der Beiden lernte sie sehr schnell und wurde rasch so gut, das sie den Beiden häufig einiges von deren Sold beim Kartenspiel abknöpfte. Durch das Eingreifen Mackensens standen die Zeichen in Serbien im Herbst 1915 auf Sieg, und nun endlich war es dann auch im November so weit, Serbien kapitulierte. Tassy, mittlerweile etwas lockerer geworden fragte mit einem verschmitzten Grinsen: „ Herr Oberleutnant, bald ist ja wieder Weihnachten, ich wollte nur kurz fragen, ob wir dieses Jahr an Weihnachten wieder zu Hause sein wollen oder….“ weiter kam er nicht… mit einem Lachen warf der Oberleutnant ein Stück Seife nach ihm: „ raus mit dir du Pfeife“ rief er noch…. Doch dann etwas später kehrte Tassy mit finsterer Mine zurück: „ Meldung der Kompanie, Angriff  durch Frankiteure bei der 2. Kompanie, Drei Gefallene fünf Verwundete. Mit weiteren Angriffen ist jeder Zeit zu rechnen, auch hier in unserem Bereich! Diese verfluchten Partisanen, diese hinterhältigen Mörder! Verdopplung der Posten und Streifen wurde uns befohlen.“ Tassy´s Mine verfinsterte sich zunehmend, gegenüber Partisanen verstehen die wenigsten Landser Spaß. Auch Oberleutnant von der Gröde ist gegenüber diesen Partisanen absolut unerbittlich eingestellt. „das ist feiger hinterhältiger Mord“ schrie er „veranlasse sofort die entsprechende Verdopplung der Posten!“ In den nächsten Tagen passierte zunächst einmal wieder annähernd überhaupt nichts. Der Zugführer genoss die Abende mit Tassy und Simonne, insbesondere wenn der treue Unterfeldwebel sich in sein Bett begeben hatte.                                  Die beiden redeten Nächte lang über alles, er hing an ihren Lippen, und oft träumte er vor sich hin, oft bemerkte er erst später dass er gar nicht wirklich mitbekommen hatte was sie gesagt hat…. „ Der verdammte Krieg“ dachte er, „wenn nur dieser verdammte Krieg nicht zwischen uns stünde“…
In diesem Jahr war an den Fronten an einen Weihnachtsfrieden nicht zu denken… es wurde weiter gekämpft, getötet und gestorben, hüben wie drüben vielleicht nicht immer und überall mit letztem Einsatz und letzter Konsequenz. Aber es gab keine Atempause entlang der gesamten Front, von gemeinsamen Feiern wie vor einem Jahr ganz zu schweigen.
Heilig Abend auch in der Etappe, …. Feldgottesdienst eine kleine Feier, wer keinen Dienst hat darf trinken. Gemeinsames Singen, ein Baum… Geschenke aus der Heimat… ein kleines Stück Frieden mitten im Krieg. Der Oberleutnant hatte für Simonne ein Kleid als Geschenk organisiert, und sie freute sich sichtlich sehr darüber…. Tassy grinste über beide Ohren und sagte: „Ich gehe dann mal die Posten kontrollieren.“ Nahm sich eine Flasche und verschwand. Simonne hingegen hielt sich das Kleid vor die Brust und tanzte durch den Raum : „ Oh Heinz, das ist so trés joli ähhm wie sagt man sehr schön“ sie lief zu ihm und tanzte mit ihm durch den Raum….. minutenlang, sie tanzten, zu in der Ferne eher schlecht als recht gesungenen Weihnachtsliedern, dann blieben die beiden stehen, und sahen sich eine gefühlte Ewigkeit tief in die Augen…. Schließlich küsste sie ihn. „Heinz“ hauchte sie… „wir dürfen das nischt… , wir haben doch Krieg“  Er hielt sie an den Armen und entgegnete „ Unsere Länder haben Krieg, Simonne, aber doch nicht wir! Bald ist wieder Frieden! Lass nicht zu, dass der verdammte Krieg zwischen uns steht.“ Zwar passierte nicht mehr, aber beide wussten, sie hatten sich verliebt. Außer den beiden, war dies wohl nur einem wirklich aufgefallen, dem Unterfeldwebel Tassy, der nunmehr ständig irgendetwas kontrollieren ging, vornehmlich die Posten und Streifen…. Die Soldaten waren verwirrt über diese plötzliche Häufung, vermuteten allerdings die erhöhte Partisanen Tätigkeit dahinter, und damit war es für sie normal, und niemand stellte Fragen. Simonne und Heinz kamen sich immer näher. Ohne Krieg wären sie sicher schon lange das gewesen, was man ein richtiges Paar nennt. Heinz von der Gröde war erstmals sehr glücklich mit seinem Posten in der Etappe. Alles war gut, wenn man das bisschen Krieg ausblendete. Kurz vor der Jahreswende betrat Tassy den Gefechtsstand, mit den Worten: „ Heinz, ähm Herr Oberleutnant, der Chef will dich ähm Sie bei der Kompanie sehen  irgendwas wegen Waldfest, mehr hat der Melder nicht gesagt“
Blass wie eine Wand kehrte von der Gröde zurück zu seinem Zug. Er durfte nicht darüber sprechen, nicht einmal mit Tassy, vorerst. Aber er wusste jetzt was mit Waldfest gemeint war….! Großoffensive Anfang 1916 bei Verdun, diese wichtigste und traditionsreichste Festung der Franzosen. Hier wollte der große Generalsstab die Entscheidung suchen…. Durchbruch mit allen Mitteln! Zerschlagen der gegnerischen Moral, und nötigenfalls Weißbluten des Feindes! Und wir sollen mit dabei sein. Eine der ersten Divisionen, die zum Angriff antreten soll…! Dort gibt es Ruhm, Ehre und Orden, was hätte er nicht alles dafür gegeben?…. Bis vor 2 Wochen. Und jetzt wo er endlich die Liebe gefunden hat, jetzt geht es an die Front…. „verdammter Krieg“ dachte er, aber nach dem Krieg, käme er wieder her und dann wird er sie heiraten, so viel war sicher. Außerdem nach dem Sieg bei Verdun könne Der Krieg kaum mehr als 2 oder 3 Monate andauern…. Also es ist ja nicht für lange, und dann bliebe den beiden ja noch fast ein ganzes glückliches gemeinsames Leben! Er beschloss die 10 Tage bis zur Verlegung noch so gut es ging mit ihr gemeinsam zu genießen. Man feierte Silvester… beinahe wie zu Hause. Um 0 Uhr küsste er sie das erst Mal vor Tassy´s Augen. Er konnte es ruhig sehen, denn er wusste es ja im Grunde sowieso. Dann kaum 6 Stunden später am Neujahrsmorgen früh um 5:50Uhr Alarm! Eine Unterkunft brannte … dann krachten Schüsse zunächst zwei, dann nochmal einer….! Ein Angriff der Frankiteure, sofort Sammeln, Lageorientierung…. Was war geschehen?  Partisanen hatten ein Unterkunftsgebäude angesteckt, zwei Kameraden waren im Feuer umgekommen, ein weiterer bei der Flucht aus den Flammen erschossen worden und einer war vermisst. Ein Posten hatte fünf bis acht Personen gesehen, die sich in Richtung einer Buschgruppe entfernt hatten, die einige hundert Meter vor dem Ort lag… Der Posten hatte sofort das Feuer eröffnet. Mindestens ein Angreifer sei getroffen worden, und auf halber Strecke zu den Büschen liegen geblieben.
Kurze Befehle: Maschinengewehre geben Deckungsfeuer! 1.Gruppe flankiert links, und verlegt dem  Feind die Ausweichmöglichkeit Richtung Wald. 2. und  3.Gruppe gehen im Deckungsfeuer überschlagend gegen Buschgruppe vor, 4.Gruppe verbleibt in Reserve und organisiert rückwärtige Verteidigung… Zugtrupp unterstützt dabei und setzt Meldung an Kompanie ab. Zugführer führt von vorne und befindet sich bei 2.Gruppe. Auf erkannten Feind eigenständig Feuerkampf aufnehmen.
Innerhalb kürzester Zeit entfaltete der ganze Zug seinen Angriff gegen die Buschgruppe, in welche fortwährend das Feuer der schweren Maschinengewehre einschlug. Wenn da noch etwas lebte tat es gut daran den Kopf unten zu halten! Obwohl wenig kampferfahren, waren hier eindeutig Profis am Werk.  Jahrelanger Drill tat seine Wirkung. Rasch erreichte man die Buschgruppe Handgranaten 2 Stück, 3 Stück und noch eine zur Sicherheit, jemand versuchte zu fliehen und lief der 1. Gruppe genau in die Arme.
Der erste Deutsche Soldat der die Buschgruppe betrat war Olt. von der Gröde…. Und es war, als würde er von einer Granate in Stücke gerissen, so durchfuhr der Schock seine Glieder, er erkannte jemanden, der dort bäuchlings lag, den Karabiner noch auf dem Rücken!…. Es war Simonne!… Er hechtete zu ihr, nahm sie in die Arme… und sagte zu ihr: „Warum? Warum, du?“ … Sie öffnete die Augen, ein schnappendes schmerzverzerrtes Atmen: „ Heinz… unsere Völker haben Krieg! ….“ „ Nicht sprechen“… schluchzte der sonst eher als unsensibel bekannte Offizier „ alles wird wieder gut“.. sie lächelte…ein gurgelnder Atemzug : „ Isch liebe disch Heinz… aber“… vorbei.. ein letztes Aufbäumen, Blut floss aus dem Mund des geliebten Wesen… Blut überall Blut. Von der Grödes Uniform seine Hände überall Blut….tot war sie, die große Liebe vom einen auf den anderen Moment…. „NEEEIIIN“ schrie der Offizier aus, und bemerkte, dass er nicht mehr alleine war… neben ihm stand Tassy, der eigentlich den Gefechtsstand befehligen sollte, aber er hatte wohl geahnt, dass ein Freund ihn hier mehr brauchen würde…. Tassy hatte alle anderen Soldaten zurück geschickt… Nahsicherung um die Buschgruppe herum, markante Geländepunkte meiden und so…. Tassy nahm Simonne´s  Karabiner an sich, und sah sich um, hier lagen noch fünf weitere tote Partisanen, „verdammte Schweine, das arme Mädchen auch noch als Geisel zu nehmen!“ sagte Tassy… Erschrocken sah der Oberleutnant nun den Unterfeldwebel  Tassy an, Tassy nickte ihm zu….ihm dem Trauernden, der immer noch den leblosen Körper im Arm hielt……und er verstand! Manchmal möchte man lieber an ein Märchen glauben, selbst wenn man weiß, dass man sich selbst belügt… „Danke“ sagte der Offizier, als zwei Obergefreite der ersten Gruppe mit einem gefangenen Partisanen an die beiden heran traten. Was mit diesem geschehen solle, wollten die beiden erfragen… „ Der Gruppenführer soll ihn kurz verhören und wenn er ihn klar als Partisanen einordnen kann, erschießt ihn“…  befahl ein nach außen gefasst wirkender von der Gröde… ca. 20 Minuten später  krachten Schüsse…dann Rückkehr zum Quartier! Antreten, …der Zugführer begab sich zu Major von Schaumwein um Bericht zu erstatten, der vermisste Soldat wurde verwundet in der Nähe der abgebrannten Unterkunft gefunden, versorgt und zum Lazarett gebracht… er hatte schwere Verbrennungen, aber der Krieg war für ihn wohl vorbei… mancher dachte bei sich, ob er nicht vielleicht besser dran ist als die, die bleiben mussten.
Trauer ja zum Trauern blieb nicht viel Zeit, das ist wohl das Gute im Krieg, dass man keine Zeit zum Nachdenken findet, und zum Trauern erst recht nicht… Zum Glück sonst würde man wahnsinnig werden… Ja  wahnsinnig…..
Wenige Tage später Verlegung in die Nähe von Verdun, zur 4.Armee gehörte man jetzt, die Armee des Kronprinzen, hier sollte die Entscheidung fallen, so oder so…. Nie zuvor wurde eine derartige Streitmacht zusammen gezogen, nie so viele Soldaten, nie so viele Geschütze…. Und ganz vorne die Männer der 3. Königlichen hannoverschen Reserve  Division….es begann, Tagelang spuckten die Geschütze ihre totbringende Ladung aus Feuer und Stahl in die feindlichen Linien…tausende Geschütze, Trommelfeuer, sich ständig steigernd… Das waren die Posaunen von Jericho….Höllenlärm überall Dreck und Feuer….mehrfach wurde der feindliche Stellungsbereich umgepflügt… Dann langsam ran an den Feind… vorsichtig durch die frisch ausgehobenen Laufgräben an deren ersten Graben heran gearbeitet… dort konnte eigentlich kein Leben mehr existieren… dann ein Flaggensignal….Seitengewehr aufgepflanzt… Stille…. Dann ein Pfiff! Raus aus dem Graben zum Angriff tausendfaches Hurra, ran an den ersten Graben, hinein, hier war niemand mehr raus aus dem Graben, Sturm auf den 2.Graben… leichtes Abwehrfeuer… ein paar Kameraden fallen, aber es geht nach vorne… Rein in den Graben, mit Seitengewehr und Spaten wird der letzte Widerstand nieder gekämpft… Auf zum nächsten Graben… 10 Meter 20Meter …25… plötzlich mörderisches Abwehrfeuer… Maschinengewehre… die Franzosen hatten sich vom ersten Schock erholt… Maschinengewehre, einige wenige davon, richtig eingesetzt, konnten ganze Bataillone ersetzen… wie Fliegen fielen nun die Kameraden….! Stopp zurück zum 2. Graben Stellung halten… Gegenangriff der Franzosen, nun wurden unsere Maschinengewehre mit dem Blute der Poilu´s ( alte Bezeichnung frz. Soldaten) gefüttert. Nicht minder deren Verluste… Stunden hin und her, Bis zur Dunkelheit, dann wieder Trommelfeuer der Geschütze….. Bilanz…. 300 Meter Raumgewinn im Bereich der Kompanie des Major von Schaumwein… 35 gefallene… darunter 4 Offiziere, und 6 Unteroffiziere… 30 Verwundete dabei der Zugführer des ersten Zuges… Heimatschuss…Hohe Verluste aber alles in allem kam die Offensive gar nicht schlecht voran, und die Verluste des Feindes waren schließlich mindestens ebenso hoch… notfalls die Franzosen weißbluten, so war es kalkuliert worden.
Der nächste Tag lief ähnlich ab, wenn auch die Verluste ein wenig geringer waren… Endlich es ging nach Vorwärts…Endlich an der Front, endlich dort wo Ruhm, Ehre und Orden warteten. Hatte ihm dem Olt. von der Gröde die Etappe nicht so viel persönliches Leid beschert?....Angreifen… vergessen…. und dann Gefechtspause…. Ohnmacht…. Simonne, die Hände fühlten sich glitschig an. Glitschig vom Blut der geliebten Frau…. Trauer, Wut…. Hilflosigkeit… Angst…Wechselbad der Gefühle… Neuer Tag neuer Angriff… es geht nach Vorwärts… „Tassy…die Unseren haben Fort Douaumont genommen“ erzählte der Oberleutnant eines Abends in einer kleinen Gefechtspause  in einer Rückwärtigen Stellung…  „jetzt ist es bald vorbei“…. „Weihnachten zu Hause?“ fragte Tassy…. „Ja Weihnachten zu Hause“… Die beiden redeten in letzter Zeit sehr viel mit einander, da sie beschlossen hatten, bis zum Ende des Krieges, des verdammten Krieges besser kein Skat mehr zu spielen… „Weihnachten…Silvester Neujahr“…. Bei dem Gedanken daran… wurde Heinz von der Gröde traurig… wahr es doch die glücklichste und zugleich traurigste Zeit seines Lebens gewesen, und würde es auch wohl immer bleiben…. „Egal, Major von Schaumwein sagte wir sind noch einmal dran, übermorgen noch ein letzter Angriff, danach kommen wir aus der Blutmühle von Verdun heraus… ruhiger Frontabschnitt… Ruhe endlich Ruhe….das wird schön“ …. „wie sich die Zeiten ändern“, dachte Tassy, aber nachfühlen konnte er es seinem Zugführer durchaus…Tag des Angriffs… Trommelfeuer…Stille…ein Pfiff raus aus dem Graben Hurra…. ran an den Feind… rüber über den Feind… weiter nach Vorwärts … Maschinengewehre….tausendfacher Tod….Routine…leider…Am Ende des Tages ein paar hundert Meter Raumgewinn… Tassy und von der Gröde sehen sich an…. Sie leben, beide… „sehr gut“ denken sie. Beide sind dreckig… beide voller Blut… sie schauen an sich herab…. „nicht unser Blut“ bemerkt Tassy… „sehr gut“ erwidert sein Zugführer, und jetzt weg, weg von hier. Seit die Franzosen einen neuen Befehlshaber haben wird ihr Widerstand auch immer stärker… Ein Melder des Bataillons erreichte die beiden… „Der Herr Oberst will sie beide sehen…sofort.“ Notdürftig gereinigt begaben sich die beiden zu ihrem Kommandeur. „Was der Alte wohl will?“ fragte Tassy  „Wir werden es gleich erfahren“ entgegnete der Olt. von der Gröde…und meldete beide wie befohlen bei seinem Kommandeur. „Herr Hauptmann, Herr Feldwebel….Ich gratuliere ihnen beiden zu ihrer Beförderung, und natürlich zu der herausragenden Leistung im Gefecht heute, wie sie wissen geht es für uns an die Somme, dort ist es vergleichsweise ruhig, wir werden dort ausruhen und personell auffrischen… Ach so übrigens von Schaumwein ist heute früh gefallen… Heinz Sie übernehmen die Kompanie.“
„Der Chef war Tod?... ausgerechnet am letzten Tag, bevor wir hier heraus gelöst werden… verdammter Krieg…  Tassy du kommst mit mir, ich brauche die bei der Kompanie“… sagte Hauptmann von der Gröde..nunmehr Kompaniechef…Kompanie…naja was man so Kompanie nennt… Stärke des ersten Tages als Chef 3/6/49 gesamt 58….ok + Tassy und Hauptmann von der Gröde… Kaum größer als es sein Zug zu Beginn der Offensive wahr….aber nun ging es ja an die Somme...... Ruhe und auffrischen....
Die ersten Tage an der Somme waren wirklich zunächst sehr ruhig… Urlaub im Vergleich zu der Hölle von Verdun. Was tun? Am Besten die Stellungen verbessern, an einen eigenen Angriff war hier nicht zu denken, die eigene Division war zu Schlacke ausgebrannt, kaum stärker als ein Regiment, auch bei anderen Verbänden sah es kaum besser aus… Die Verbände die personell annähernd die Sollstärke erreichten, waren selten und so unerfahren, dass man damit kaum offensiv werden könnte, Auch vom Gegner war eine Offensive hier nicht zu erwarten, aber die Männer mussten beschäftigt werden, damit sie nicht anfingen zu grübeln…. Schanzen spart Blut… und wenn die Soldaten murrten, weil sie noch tiefer graben sollten, und weil die Abstützungen noch mehr verstärkt werden mussten, erinnerte sich Tassy an einen Spruch, den er bei Verdun von einem jungen württembergischen Oberleutnant gehört hatte….. „Was seid ihr lieber Männer erschöpft oder tot?“ fragte er dann, die Männer konnten es kaum noch hören, wussten aber im Grunde das er recht hatte… Der Sommer des Jahres 1916 war bereits angebrochen… und Tassy sah seinen Kompaniechef an „Weihnachten?“ fragte er… von der Gröde schaute ihn an und schüttelte mit dem Kopf „ Dieses Jahr nicht mein Freund…dieses Jahr noch nicht“… Personell tat sich bei der Auffrischung sehr wenig…Verdun brauchte jeden Tropfen Blut, da war für andere nicht viel übrig…. Dafür waren die Stellungen inzwischen in einem fantastischen Zustand… hier konnte man auch mit weniger Soldaten bestehen…!  Schneller als gedacht mussten sie das auch tun… Trommelfeuer, aus  einer Anzahl Geschütze, welche die des Deutschen Angriffs bei Verdun nochmals um ein vielfaches überragte… sieben Tage und sieben Nächte lang…. Trommelfeuer, Höllenfeuer… nichts was nicht tief genug eingegraben war konnte überleben… Nichts, da war sich General Haig sicher, er kommandierte das britische Expeditionskorps und er kommandierte diese nun größte Offensive der Kriegsgeschichte…           sieben Tage und Nächte dieses Trommelfeuer… das kann keiner überleben…. Er kommandierte Truppen von überall aus dem Empire… Neuseeländer, Australier, Afrikaner, Inder, Briten über 300000 Soldaten, die er nun anwies… geht dort rüber und nehmt die Gräben einfach ein…. Und zunächst hatten sie auch recht damit… dann jedoch nach ca. 1000 Metern Raumgewinn, machten sie eine Erfahrung, die die deutschen Truppen vor wenigen Monaten bereits schmerzhaft gemacht hatten…wer tief genug eingegraben war, konnte auch so ein Trommelfeuer überleben, und wenige Maschinengewehre ersetzten ganze Bataillone … Tausendfach schlug nun der Tod in die Reihen der britischen und französischen Truppen ein, der Schnitter hatte reiche  Ernte… er mähte und mähte… Dann wieder tagelanges Trommelfeuer, wieder ein paar Quadratkilometer Trichterwüste gewonnen wieder tausendfacher Tod! Wie es den Mittelmächten bei Verdun erging so zahlte hier die Entente ihr blutiges Lehrgeld…Dann eines Morgen nach dem Trommelfeuer, also dann wenn eigentlich der Sturmangriff folgen müsste, passierte zunächst......... nichts, dann Dröhnen, .............ein Kasten im Nebel…......... was war das? Hatte sich ein Landwirt mit einer Dreschmaschine verfahren?… Nein… und da waren noch viel mehr eigenartige Kolosse, die sich langsam durch das Trichterfeld pflügten…. Was war das? Die Maschinengewehre begannen zu rattern, aber ihre Kugeln prallten  allesamt glühend von den Ungetümen ab…… Die Stählernen Kolosse feuerten ihrerseits aus allen Öffnungen!… Was zur Hölle war das?… Hinter den Kolossen folgte feindliche Infanterie. Hauptmann von der Gröde erkannte, dass die Maschinengewehre wenig gegen die Tanks ausrichten konnten, und ließ das Feuer flankierend auf die Infanteristen des Feindes richten, wo es seine gewohnt mörderische Wirkung entfaltete…Tassy hingegen bewegte sich mit 3  Soldaten und einigen gebündelten Ladungen in die Richtung der Tanks … „ Pass auf dich auf“ rief der Hauptmann seinem Freund hinterher… dieser nickte und rannte los… Während Tassy selbst nicht an eines der Ungeheuer herankam, schafften es aber 2 seiner Soldaten… sie ließen einen Tank an sich vorbei fahren, griffen nach der Kette ließen sich auf das Ungeheuer ziehen, machten die Ladungen scharf und warfen sie durch eine der Öffnungen… so wurden zwei der Tanks zerstört… insgesamt waren aber 32 von Ihnen auf dem Gefechtsfeld aufgetaucht… fast alle konnten schließlich zerstört werden, die meisten von der Artillerie im direktem Richten…einige überhitzten auch einfach nur… und wurden von ihren Besatzungen gesprengt… Das Royal Tank Corps, jedenfalls hatte aufgehört zu existieren… fürs Erste.
Für die Abwehr der Tanks insbesondere, aber auch für die gesamten Leistungen während der Sommeschlacht erhielt Hauptmann von der Gröde.. die höchste Auszeichnung, die ein deutscher Soldat im ersten Weltkrieg bekommen konnte… den  Pour le Mérite… der Blaue Max… nun war er dort wo er einmal hinwollte… Ruhm! Ehre! Orden und Beförderungen!…. Aber um welchen Preis?… Alt war er geworden, abgestumpft… die Liebe gefunden und verloren…. Nein, er kam zu dem Schluss, der Preis war zu hoch gewesen!…. Und Tassy? Tassy war verwundet worden, bei dem Versuch, die Panzer abzuwehren… Heimatschuss? Nein Kleine Splitterverletzung im Oberschenkel…schmerzhaft zwar und genug für ein paar Tage Ruhe im Lazarett …und für ein Eisernes Kreuz 2.Klasse reichte es allemal…mehr jedoch auch nicht.
„Ruhe…ja Ruhe, das war uns versprochen worden an der Somme“… dachte Hauptmann von der Gröde… standgehalten hatten sie zwar, aber unter Ruhe verstand der Hauptmann etwas anderes… Nun ging es nach hinten Etappe, Neuaufstellung, die Division hatte keine 1000 kampffähige Soldaten mehr, von der Grödes Kompanie gerade einmal 30, und da war er selbst und Tassy, der in den nächsten Tagen wieder zu ihnen stoßen sollte bereits mit eingerechnet…
1917 Etappe.  Zum Glück nicht in Belgien… das hätte das Herz des frisch zum Major beförderten von der Gröde wohl nicht verkraftet… Kommandeur eines Bataillons war er nun… ja wo viele sterben, kann man auch schnell Karriere machen…. Etappe in Süddeutschland… Unterleutnant Tassy war lange wieder zurück, und sie begannen aus jungen sehr jungen Männern so etwas wie eine Truppe zu formen… „Na Tassy, fast wie vor ein paar Jahren in Hannover oder?“ sagte der Kommandeur von der Gröde….. „Jawoll, fast wie in Hannover“ Tassy knallte mit den Hacken und beide Frontschweine begannen zu lachen… „Dann wollen wir uns mal hübsch Zeit lassen, damit wir beim nächsten Gemetzel nicht wieder als erstes auftauchen, nicht wahr?“ Major von der Gröde grinste frech… „Jawoll… viel Zeit… so bis Weihnachten schlage ich vor… oder sind wir da schon zu Hause“… lachte Tassy, dem ein Hackenknallen nun auch nicht mehr gelingen wollte… Beide Männer hatten die Schnauze voll vom Krieg… einfach keine Lust mehr! Beide hatten viel erlebt… zu viel….aber beide wussten, dass sie nur winzige Rädchen im Uhrwerk der Geschichte waren, das ihre Meinung niemanden interessierte.  Vor allem aber wussten Sie, dass sie überall hingehen würden wo man es ihnen befiehlt. Und das sie dort alles möglich machen würden, um die in sie gesetzten Erwartungen zu erfüllen. Schließlich wusste die obere Heeresleitung genauer was richtig ist, denn sie kannte das Gesamtbild. Und  deutsche Soldaten erfüllen nun mal ihre Pflicht!!!... Aber zunächst lief es gut für die beiden Freunde, sie lagen in Süddeutschland in einer Kaserne und bildeten Personalersatz aus…Neues Futter für die Fronten!  Man hatte sich daran gewöhnt keine neuen Freundschaften zu schließen, da man  sich daran gewöhnt hatte, dass die meisten der Kameraden sowieso bald sterben werden…der Mensch gewöhnt sich an alles … leider…
Das Jahr 1917 die Russen hatten eine Offensive gestartet und wieder abgebrochen… Rumänien war der Entente beigetreten, stand jedoch schnell am Rande einer Niederlage… das war mehr Belastung als Entlastung für die Russen gewesen. In Russland gärte es und kam schließlich zur Revolution…. Nach dem ergebnislosen Aufeinandertreffen der Großkampfschiffe am Skagerrak uneingeschränkter U-Boot Krieg… Kriegseintritt der USA… lasst sie kommen die Cowboys… bis die so weit sind, dass wir die ernst nehmen müssen, vergehen noch ein paar Weihnachten… und bis Weihnachten sind wir ja zu Hause… Im Westen rannten Franzosen und Briten immer wieder gegen die deutschen Stellungen an, und erlitten unvorstellbare Verluste… Eigentlich sieht das alles in allem gar nicht so schlecht aus, wenn nicht auch Österreich Ungarn immer mehr interne Probleme hätte.
Der Verbündete musste unter allen Umständen im Krieg gehalten werden…. Eine Offensive in Italien war ihnen moralisch ab Mitte 1917 noch zu zutrauen…eine gegnerische Offensive würde vermutlich den Zusammenbruch der K&K Armee bedeuten… Seit Mitte 1917 gehörte das Btl. des Major von der Gröde nun also zur 14.Armee unter General v. Below…. Mehr noch, sie waren angehörige des berühmten, wenn auch etwas berüchtigten Alpenkorps…. „Tja Tassy…. Nun sind wir beide Gebirgsjäger, wer hätte das gedacht“ gab der Major die neuen Unterstellungen bekannt…. „ Ich kann gar nicht an mich halten vor Freude“ muffelte Tassy recht missmutig. Unsere Freunde waren nun also Gebirgsjäger, ihre bisherige alpine Erfahrung belief sich jedoch auf einige sonntägliche Brockenwanderungen… ob das eine ausreichende Grundlage für Gebirgsjäger ist…. Nun wie auch immer dort wo man uns haben will werden wir unsere Pflicht so gut wie möglich erfüllen! So viel war klar. Also ging es ab Mitte September nach Südtirol… dort sollte man sich zeigen, um den Anschein zu erwecken, dass die Offensive hier stattfinden würde… so kam es sogar dazu, das die beiden mit General von Below spazieren gingen in den Bergen… und so Ihren neuen Befehlshaber kennen und schätzen lernten… „du Tassy ich glaube mit einem solchen Befehlshaber haben wir eine gute Aussicht auf Erfolg“ versprühte Major Heinz von der Gröde Optimismus… „ na dein Wort in Gottes Ohr“ sagte Tassy…und er konnte es sich einfach nicht verkneifen „ bleibt nur die Frage ob das nicht alles etwas knapp wird, so kurz vor Weihnachten“… beide lachten!…. Dann Mitte Oktober höchste Geheimhaltung und Verlegung an den Isonzo… Sobald das Wetter es erlaubte sollen wir losschlagen, verriet der Major seinem Freund….und dann am 24. Oktober begann das heftigste Trommelfeuer, das diese Front bisher erlebt hatte… kampferfahrene gut motivierte und ausgebildete deutsche Elitedivisionen zusammen mit den besten Truppen der K&K Armee brachen aus ihren Stellungen hervor! Das war zu viel für abgekämpfte und überraschte italienische Divisionen, wer nicht schnell genug weglaufen konnte, ergab sich.   …. Sicher es gab auch einige Stellungen die sehr tapfer verteidigt wurden, aber spätestens wenn links und rechts dieser tapferen italienischen Soldaten die Front zu brechen begann, blieb auch den tapfersten nur die Aufgabe der Stellung, ...auf die eine oder andere Weise…schon nach wenigen Tagen stand die Italienische Armee vor dem absoluten Zusammenbruch, so viel Raum war im Westen seit 1914 von keiner Seite gewonnen worden… immer häufiger kamen unsere beiden frisch gebackenen Gebirgsjäger zu spät an der Front an.  … Denn wenn sie ankamen war der  Gegner schon weg! …. Eilig wurden französische Truppen nach Italien verlegt, um den Zusammenbruch zu verhindern… doch einzig das schlechte Wetter vermochte die Mittelmächte aufzuhalten… Das Wetter und die Tatsache, dass niemand, selbst in den kühnsten Träumen an diesen Erfolg geglaubt hatte.. Es fehlte schlicht das Material um die Piave zu überschreiten, es war einfach nicht genügend Pioniergerät vorhanden… Egal, die italienische Armee stellte fürs Erste keine Bedrohung mehr dar! … 10 französische und britische Divisionen standen an der Piave, und fehlten zur Verteidigung in Frankreich…
Das Jahr 1918… es sah alles in allem nicht schlecht aus….in Russland war Lenin mit deutscher Hilfe an die Macht gekommen, und hatte Frieden zu den Bedingungen Deutschlands geschlossen… Rumänien war endgültig besiegt, Österreich Ungarn hatte die Italiener hinter die Piave zurück gedrängt, und die Amerikaner waren noch nicht so weit als ernstzunehmender Gegner einzugreifen… Jede Menge freie Truppen für die Westfront! Unternehmen Michael, hatte General Ludendorf es genannt… „mein Freund“ sagte Oberstleutnant von der Gröde zu seinem Freund dem zum Leutnant ernannten Tassy…. „das wird ein Schlag den die Franzosen nicht mehr überstehen können… Ich sage dir Weihnachten…Weihnachten sind wir zu Hause.  Eine letzte eine letzte große Anstrengung noch, dann haben wir es endlich geschafft!“ Tassy, der die Truppen der Entente in Italien hatte laufen sehen, war allzu geneigt dem Freund zu glauben…. Noch einmal alles geben, und dann den verdienten Lohn des Friedens und des Sieges ernten…. „Von allen Fronten und Grenzen des Reiches vom Baltikum bis zum Kaukasus, von Bulgarien bis Norditalien, von überall werden Truppen zusammen gezogen!   … Operation Michael, das wohl größte Unternehmen das wir je durchgeführt haben, Tassy, ich bin stolz dabei mitzuwirken….“ Sagte Heinz von der Gröde…. Der nun beinahe so optimistisch wirkte wie im Spätsommer 1914…. Und dieser Optimismus steckte an!  Und dieser Optimismus war nicht unberechtigt! Neben einer gewaltigen Truppenstärke hatten sie auch eine neue Taktik auf ihrer Seite. Eine Taktik, die erfolgreich in den letzten Schlachten an der Ostfront getestet wurde… Die Taktik der Hammerschläge. Nicht tagelanges Trommelfeuer sollte das Gefecht einleiten, sondern ein relativ kurzes dafür extrem heftiges Feuer, aller Kaliber, welchem bereits nach kurzer Zeit die Stoßtruppen folgten. Das nahm dem Gegner in hohem Maße die Möglichkeiten zur Reaktion, und führe daher häufig, zu dem gewünschten Erfolg, schließlich war nicht nur die Front seit Jahren erstarrt, sondern auch die Denkweise vieler Generäle.
So erreichte also das Btl. Des Oberstleutnant von der Gröde seinen Bereitstellungsraum, und am 21.März des Jahres 1918 begann das Unternehmen Michael.  Wie geplant folgte Hammerschlag auf Hammerschlag! Und die Front? Sie bewegte sich, zwar gab es keinen Durchbruch, aber Bewegung „ Tassy“ rief der Kommandeur beinahe täglich, „ Komm auf es geht nach Vorwärts“… und es ging nach Vorwärts… Und die beiden waren wieder Voll Optimismus, sie sahen sich an und schrien wie aus einer Kehle „ Weihnachten zu Hause“ … und sie merkten in Ihrer Euphorie kaum, dass es immer langsamer voran ging am 4.April nach einem kurzen erfolgreichen aber im Grunde recht bedeutungslosen Angriff auf einen britischen Vorposten, machten die beiden kurz halt bei einem eroberten Unterstand, sie breiteten eine Karte vor diesem aus, um neue Ziele festzulegen, und das weitere Vorgehen abzustimmen…............. Plötzlich krachte ein Schuss, .........von der Gröde zuckte getroffen zusammen… „Achtung Scharfschütze auf 2Uhr“ rief einer der Soldaten. Die eigenen Scharfschützen machten den Briten schnell aus und töteten diesen ihrerseits mit einem Schuss in die Halsschlagader…
Heinz von der Gröde, lag nun aber blutend im Arm seines Freundes Tassy…. „Lieber Freund… versprich mir, durchzukommen und der Welt von uns zu erzählen“  stöhnte Heinz v.d.G…  „Heinz mach jetzt keinen Scheiss..“ schrie Tassy „ Saaaaniii“…. „Los Junge atme“… und der Freund atmete, denn er war ein deutscher Soldat, und hatte zu tun was man ihm befahl…. „Heinz von der Gröde öffnete die Augen,  … er sah glücklich und zufrieden aus….. „Simonne“ sagte er mit schwacher Stimme „geliebte Simonne, jetzt komme ich zu dir… jetzt kann er uns nicht mehr trennen der verdammte Krieg!“ Oberstleutnant von der Gröde sackte zusammen…. Und wieder schrie Tassy ihn an „Atme man atme! Ich reiß dir den Arsch auf wenn du jetzt nicht anfängst zu atmen!“…. doch es war vorbei…. Der Freund hörte nicht mehr auf Befehle! … Dieser Soldat hatte seine Pflicht übererfüllt, und das mehr als einmal. …. Dieser Soldat nahm keine Befehle mehr entgegen…. Tot war er der Freund, der Vorgesetzte, mit dem man so viel mitgemacht hatte…Tassy saß auf dem Boden, Voll mit dem Blut des wohl besten Freundes, den er jemals haben würde. Ein kalter Schauer jagte Tassy über den Rücken…. Und wer ihn nicht kannte hätte sogar vermuten können, dass Tassy weinte ….................... „aber was ist denn jetzt mit Weihnachten?“...jammerte er…. „scheiß auf Weihnachten!“  Er der beste Freund, er, das war Heinz von der Gröde war nicht mehr.
Einen Tag nach dem Tod von Oberstleutnant Heinz von der Gröde stellte Die oberste Heeresleitung die Operation Michael ein…… Tassy wurde befördert, nochmals, zum Oberleutnant und Kompaniechef. „Wieder Grabenkrieg wie damals an der Somme…. Egal… wird schon irgendwie weiter gehen, geht ja immer irgendwie weiter“….Tassy  war in seinem Unterstand, als er die Nachricht erhielt, das an diesem 21.April 1918 Manfred von Richthofen abgeschossen wurde und gefallen ist…. Wenn schon die Helden fallen, dann ist das kein gutes Zeichen, dachte er noch bei sich, als er ein immer länger werdendes Pfeifen vernahm. Als altes Frontschwein, wusste er im Grunde was nun folgen wird…. Granateinschlag….direkter Treffer,  fliegende Erde  Druckwelle…. hält der Unterstand?...Um Tassy wird es dunkel… er wird durch den Unterstand gewirbelt und verliert das Bewusstsein. Das letzte was er denkt ist…. „Ich muss durchkommen ich habe es dem Freund versprochen.“ Es wird leise, sehr leise…. Kopfverletzung Schockstarre… Lazarett in Hannover… dann Krankenhaus… die Ärzte verlieren die Hoffnung… äußerlich fehlt diesem Mann nichts, auch sonst scheint er eigentlich nicht verletzt, aber er wacht einfach nicht auf… noch ein paar Tage, dann müssen wir ihn wohl aufgeben…. So ist der allgemeine Tenor der Ärzte… Plötzlich, mitte November 1918 erwacht Tassy aus seiner Starre… Er wird untersucht, ja er ist schwach, aber ansonsten eigentlich bei guter Gesundheit…. „Wann kann ich wieder an die Front“  fragt er eine Schwester „ Ich muss zu meinen Männern.“ „Aber“ sagte sie mit sanfter Stimme „ Aber der Krieg ist doch vorbei.“...... „Vorbei?“ erwiderte Tassy… „also war unsere Offensive am Ende doch noch ein Erfolg?“ „Nicht so ganz“ erwiderte die Krankenschwester „ wir haben verloren.“…. „Verloren“ schrie Tassy „verloren, aber wie kann.?“ ....Seine Welt brach zusammen… nicht so sehr wegen des  verlorenen Krieges, aber nun war ja alles umsonst gewesen….. alles sinnlos… die ganze Anstrengung alle Entbehrung … schlimmer noch, der Tod der Freunde… Schulz…..Simonne…. Heinz…. all die anderen… alles umsonst……….
Nach einigen kurz auf einander folgenden Nervenzusammenbrüchen fragte er die Krankenschwester: „ Werde ich Weihnachten zu Hausen sein?“, „ Aber sicher“ lächelte sie, und verließ den Raum…. Tassy hingegen war nun unglaublich müde… alles umsonst, was wird nun, was wird aus Deutschland, was wird aus ihm? … Bleibt er Soldat, gibt es überhaupt noch Soldaten in Deutschland? ….Erstmal Weihnachten zu Hause…. Und dann, dann will ich etwas bewegen! Der Tod der Freunde darf nicht umsonst gewesen sein!… was er dann tun wollte?…. Tassy  weiß es selbst noch nicht… Jetzt erstmal nach Hause endlich nach Hause…….

Dieser Abschnitt von Tassy´s Leben ist jetzt auf jeden Fall erst einmal zu
ENDE

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Geh zur Bundeswehr haben sie gesagt. Da kannst du was erleben haben sie gesagt…

 

Es war einmal vor gar nicht allzu langer Zeit in Deutschland, dass ich vor der Entscheidung stand was ich aus meinem Leben mache. Die allgemeine Hochschulreife vor Augen standen mir alle Türen offen. So viele Türen, aber welchen Weg sollte man in dieser Zeit wählen?

 

Wir sprechen von einer Zeit, in welcher die Wehrpflicht kurz vor der Aussetzung steht. Mit Rudolf Scharping wusste man bereits was es heißt einen Oberbefehlshaber zu haben, der selbst nie gedient hat – aber vermutlich ahnte niemand dass es neben den Muttis in den Kompanien in naher Zukunft eine Mutti für die gesamte Truppe geben wird.

Aber noch herrschte der große Plagiator über diese Armee am Rande der Gesellschaft.

 

All dies interessierte mich bisher relativ wenig. Während meine Freunde Bewerbungen verschickten und sich an Universitäten einschrieben überlegte ich krampfhaft wie ich in Zukunft Brötchen verdienen könnte. Nach langen Recherchen endete meine Odyssee auf einer Job- und Studienmesse. Ich fühlte mich wie in einem Remake von Hänsel & Gretel.

Ein Stand mit lauter Postern und Flyern von Kampfjets, Eisenschweinen und Stahlriesen welche 120mm Demokratie verschießen können. Was soll ich sagen, vermutlich hat jeder Mann dort ein oder zwei Sekunden verweilt. Allerdings blieb ich etwas zu lang stehen und die Tür des als blauen Bundeswehr-Karriere-Trucks getarnten Knusperhäuschens öffnete sich. Eine seltsam gekleidete Gestalt kam hervor und sagte ihren Spruch: „Knusper Knusper Knäuschen, in Afghanistan zerstören wir damit Häuschen.“

Okay, das war vielleicht nicht genau das was er sagte, aber der Sinn war der selbe.

Nichts Böses ahnend folgte ich seinen netten Worten um mehr zu erfahren. Er versprach mir Geld, die Möglichkeit zu Schießen und das gute Gefühl das Richtige zu tun. Das klingt doch ziemlich gut?!

Aber natürlich wollte ich nicht vorschnell meine Seele verkaufen und fragte in meinem Umfeld nach Meinungen. Von den Mädels an meiner Schule bekam ich zu hören wie attraktiv Männer in Uniformen seien, und von den Jungs dass sie auch gerne mal „richtig rumballern“ möchten, was mir bei der Entscheidungsfindung nur bedingt half.

Also fragte ich meinen Vater um Rat: „In meinen 15 Monaten beim Bund wurde ich fast zum Alkoholiker. Aber schön wars. – Geh ruhig dahin, da kannst du was erleben…“

-Geh zur Bundeswehr, da kannst du was erleben! -

Diese Worte meines Vaters sollten mich fortan verfolgen, und dass schon am Tag meiner Musterung. Ich habe schon in meiner Jugend Teamsport betrieben und mich an  Gemeinschaftsduschen gewöhnt, aber mein erstes wirklich homoerotisches Erlebnis hatte ich mit einem etwa 60-jährigen Arzt, der anhand seiner Stimme geschätzt circa zwei Big Packs am Tag qualmt und vermutlich einst zu Harald Juhnkes besten Freunden zählte, als dieser mich bat, mich vorzubeugen und zu Husten…  

-Ein unvergessliches Erlebnis – gibt’s vermutlich nur bei der Bundeswehr.-

Das einzige worum ich mir bei meiner Musterung wirklich Sorgen machte waren meine schlechten Augen. Aber insgesamt genügte ich dann doch den körperlichen Anforderungen. Nicht nur das, ich hatte Blut geleckt und bewarb mich sogleich für die höchste Laufbahn - mit Erfolg. Allerdings sollten meine Augen mir noch Probleme bereiten. Laut meinem Arbeitgeber sind diese zu schlecht um LKW zu fahren; aber dass ich Woche für Woche 600km zwischen meinem Dienstort und meiner Heimat pendle ist absolut legitim.

Das sollte jedoch nicht das einzig verrückte sein was ich in nächster Zeit zu hören bekam.

Bevor ich hier nun eine Geschichte aus meiner Grundausbildung zum gebe, (welche allerdings wirklich die Härteste überhaupt war ;) ) beleuchte ich lieber einmal die andere Sicht. Irgendwann traute man mir nämlich zu selbst Rekruten auszubilden:

Stellen sie sich einen jungen Mann vor der bei Dienstantritt einen Pullover mit der Aufschrift CCCP trägt, knapp zwei Meter groß, breites Kreuz, kühler Blick, die Haare kurz.

In einer Kneipe gehört zu denen, mit denen man schon durch ihr bloßes Auftreten keinen Ärger möchte. Noch in der ersten Woche meldete dieser Hüne sich mit Knieproblemen neukrank. Ich fragte ihn was passiert sei, schließlich sehe er doch körperlich sehr fit aus. Die Antwort: „Alles nur gute Gene; in den letzten Jahren habe ich kein Sport gemacht, nur gesessen in Zimmer und gezockt – kein Sport.“

Wie schon anfangs erwähnt beginnt die Geschichte kurz vor Aussetzung der Wehrpflicht.

Nun war ich schon einige Zeit dabei und die Rekruten vor mir waren allesamt freiwillig da.

Auf die Frage was ihre Motivation ist kamen die tollsten Antworten. Es gab etwa 25% bei denen ich nicken konnte. Aber der Rest… ich beschränke es einfach auf mein persönliches Highlight: „Nachdem ich mit 17 die Hauptschule verlassen habe hat es sonst nirgends mit Ausbildung und Arbeit geklappt. Aber jetzt möchte ich meinen Eltern zeigen dass ich doch etwas drauf habe.“

-Geh zur Bundeswehr haben sie gesagt, da kannst du was erleben haben sie gesagt –

Um es kurz zu machen: Es haben nicht alle die Grundausbildung geschafft. Aber zu diesem Thema gibt es vermutlich mehr Geschichten als nicht einsatzbereite Hubschrauber in der Bundeswehr. Daher schließe ich auch hier fürs Erste und überlasse diese Kriegsgeschichten anderen. Aber es stimmte was mein Vater sagte und ich kann es nur weitergeben:

 

Geht zur Bundeswehr! Da könnt ihr was erleben!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Neulich bei der Marine...

 

Mein Spieß teilte mir mit, daß ich zu einem Einsatz bei der Marine abkommandiet wurde.

Also dachte ich mir eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt die ist schön...weit gefehlt!!!

Kaum aus dem Hafen raus ging das Gereier auch schon los! Meine Kammaraden schienen sich darüber

auch noch zu amüsieren..Frechheit!!!

Ich kotz mir die Seele aus dem Leib und die futtern noch Mettbrötchen daneben! 

Kranke Typen, die bei der Marine. Auch sprechen die so komisch..Links und rechts kennen die gar nicht 

die faßeln was von Backbord&Steuerbord Essen heist Backen&Banken,

Stube hies Kammer(was auf Grund der Größe auch geradenoch nachvollziebar ist) usw. und usw. die Liste liese sich noch 

unendlich weiterführen und würde den Rahmen deutlich sprengen...

obwohl!?!.. sprengen?!? ich glaube der Gedanke kam mir das ein oder andere Mal....

Irgendwann, nach gefühlter Ewigkeit, legte sich das mit dem Gereier und ich fing an mich an das Geschaukel zu gewöhnen...

nach zwei Wochen waren wir (endlich) im Einsatzgebiet angekommen und mein eigentlicher Job als Boardingsoldat begann..

Mein erster Einsatz lies auch nicht lange auf sich warten...und was soll ich sagen ich dachte das mit dem Reiern hätte ich hinter mir, aber als ich das erste Mal auf so einer eiernden Nußschale nahmens Dhow war, musste ich mir das alles noch mal "durch den Kopf gehen" lassen...schlimmer geht halt immer...jedenfalls machte es einen sehr "proffesionellen" Eindruck bei der Crew der Dhow... einer hat sogar gelacht!.. und bot mir von seinem brackig (faul) riechenden Wasser an, was zur Folge hatte, dass sich mein Magen erneut entleerte...hätte wohl lieber den "Mittelwächter"(Mitternachtsimbiss) weglassen sollen...ich war kurz davor ihm mein 

G36 ins Gesicht zu kloppen aber er meinte es "bestimmt" nicht so...also entschloss ich mich es nicht zu tun...ich gebe zu, die Versuchung war groß!..Irgendwann war dieser Einsatz auch beendet und es sollten noch etliche folgen...

Nach zwei weiteren Wochen kam der erste Hafenaufenthalt irgendwo im Nirgendwo... aber es gab Kamele... und davon reichlich!

Eins muss mann den Marine´rn aber lassen....feiern können die! Ich hab zuvor noch nie soviel Alkohol in so kurzer Zeit in mich hinein gepresst, 

ihr werdet ahnen worauf das hinaus lief...richtig das gute Zeug wurde gleichmäßig zum düngen in der Wüste verteilt...wer weis...

vielleicht wächst da ja irgendwann mal ein Bacardibaum...

So zogen sich die 6(!)Monate hin und ich kehrte endlich wieder heim nach "good old Germany"...

Und ob ihr es glaubt oder nicht...als ich von Bord ging schaukelte nicht das Schiff sondern der Boden unter meinen Füßen..

Es gilt abschließend zu erwähnen das es, trotz des ganzen Gereier, ne echt geile Zeit war. Aber sollte sich mein Spieß nochmal dazu hinreißen lassen, mich für "sowas" erneut abzuteilen...meld ich mich KzH bis DZE !!! 

 

In diesem Sinne...

 

MkG

funny

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nun nochmal mit Benutzername:

 

Floeha 73:

 

hat sich tatsächlich so zugetragen:

 

1994, ich war grade aus der Spezialgrundausbildung raus, da fand im Offizierscasino das jährliche Grünkohlessen statt. Die Stabskompanie suchte Ordonnanzen für die Bewirtung und Kraftfahrer, die anschließend das feiernde Volk sicher nach Hause bringen sollte. Joar, mein Spieß versprach einen Tag Ausgleich extra, und da ich an dem Wochenende nicht nach Hause fahren wollte, meldete ich mich.

16.00 Uhr gings also los. Der Ordonnanzoffizier teilte uns Mannschaften in unsere Aufträge ein, ich sollte erst hinter dem Tresen stehe, und Bier zapfen, und wenn dann Gäste heim wollten, sollte ich eben den KvD machen. Erst ging es ziemlich schleppend los. Das Bier in den Gläsern wurde schnell schal, weil keiner so richtig was trinken wollte. Klar war ja Binding Naturtrüb. Ein widerliche Brühe. Doch nach 2 Stunden sollte sich das ändern. Das Essen, es gab Schlachteplatte zum Grünkohl und Pinkel, war mehr oder weniger durch. Die ersten Verdauerschnäpse wurden geordert. Und mit einem Mal lief auch das Bier. Ich kam mit zapfen teilweise nicht nach.

Einer der Offiziere beeilte sich ganz besonders mit Nachbestellen. "Noch ne Runde, Gefreiter!" rief er mir zu. Ich war grad zurück von nem anderen Tisch, da hörte ich ihn schon wieder. Nun, ich dachte, was ist denn das für einer? Ich kannte ihn namentlich nicht, also fragte ich mich bei den älteren Kameraden durch: "Ach jaa, der Oberstleutnant Sowieso", "das ist der S3 StOffz vom Regiment. Ja, der kann saufen" erfuhr ich von denen. Nun ja, gerne dachte ich, wirds nicht langweilig.

Die Party erreichte so gegen 10 ihren Höhepunkt. An Musik war nicht zu denken, alle Gäste erzählten ziemlich lautstark die wildesten Kriegserlebnisse, schimpften auf den Verteidigungsminister und die SDH und alle anderen, die was zu sagen hätten. Für mich waren das alles noch böhmische Dörfer.

Nun sollte aber Teil 2 meines Auftrages folgen. Das Heimfahren der beschwipsten Gäste. Ich startete also den mir anvertrauten 8-Sitzer und ließ die Gäste Platz nehmen. Einer nach dem anderen nannte mir das Ziel seiner Reise, als der Ordonnanzoffizier und ein Helfer den S3 StOffz aus dem Casino trugen: "Halt, Gefreiter Hastenichgesehen!" rief der Oberleutnant mir zu "den hier nehmen Sie noch mit! Der wohnt in X-Dorf, Musterweg 7." Da diese Adresse die weiteste auf meiner Tour war, war er also auch der Letzte der raus musste. An seinem Haus angekommen, versuchte ich das Alkoholwrack zu wecken. Erst leise: "Herr Oberstleutnant!", "Herr Oooberstleutnaaaaant!!", als dann auch lauteres reden und schütteln nichts brachte, sah ich, dass in seinem Haus Licht brannte. Ich ging also zur Pforte und klingelte. Im oberen Geschoss öffnete sich ein Fenster: "ja? wer ist da?" fragte eine Frau mit kratziger Stimme. "Hier ist Gefreiter Hastenichgesehen, ich habe Herrn Oberstleutnant Sowieso im Wagen sitzen" -oder lag er bereits?- "Was ist mit dem? warum kommt er nicht raus?" Wollte die Dame wissen. "Nun, Frau Sowieso, er kann nicht, er ist eingeschlafen, und lässt sich nicht aufwecken." "Dann ist er wieder mal betrunken!" Fauchte mich das Weib an, "dann können se den gleich wieder mitnehmen." Sagts, und warf das Fester zu. TOLL, da steh ich also da mit meinem Talent. Was blieb mir übrig, als mit ihm wieder zurück zu fahren, schließlich wollten noch weitere Gäste nach Hause. Ich komm also in das Casino zurück, da erwartete mich schon der Oberlolli Ordonnanzoffz. "Na, Gefreiter? Alles klar gegangen?" "Nein" ließ ihn wissen. "Seine Frau sagte, wenn er betrunken ist, kann ich ihn gleich wieder mitnehmen. Er sitzt (oder liegt) noch im VW-Bus.

Sch***, fauchte der Oberleutnant: "jedes Mal das Gleiche." Er hatte offensichtlich damit gerechnet, dass des S3Stoffz Abend diesen Verlauf nimmt, und bat einen weiteren Kameraden heran, die Gästewohnung in der oberen Etage des Casinos aufzusperren. Dort hievten wir den OTL ins Bett. Es dauerte keine 10 Sekunden, da war es geschehen: Er ließ sich den Abend noch mal durch den Kopf gehen. NA SUUUPER!!! Jetzt war der Oberleutnant richtig sauer. "Ist mir jetzt egal, der bleibt jetzt hier liegen, ich schau in 10 Minuten nochmal vorbei, nicht dass er erstickt. Sie fahren jetzt erst mal die nächsten Gäste heim.

So tat ich dann auch, und als die letzten Offiziere daheim waren, meldete ich dem Ordonnanzoffi Vollzug, und erkundigte mich dan dem S3. "Ja, alles gut. Er schläft und atmet. Gehen Sie jetzt bitte auch.

 

Das sollte aber noch nicht alles sein. Am folgenden Montag beim Kompanieantreten befahl mir mein Spieß, ich solle mich um 0800 beim S3 StOffz im Regiment melden. "Was ist denn da vorgefallen?" wollte er gleich wissen. Auch mein Zugführer setzte eine dunkle Miene auf. Ich konnte nur mit den Schultern zucken, und hatte mächtig Schiss in meiner Gefreitenhose. Also tat ich so wie befohlen und meldete mich im Stab. "Herr Oberstleutnant, Gefreiter Sowie..." "jaja, ist schon gut" fiel er mir ins Wort. "Schließen Sie die Tür!" Ich durfte mich dann auf die im Büro stehende Couch setzen, und er holt aus: "äähm, Gefreiter Sowieso... Das ist mir ziemlich peinlich, was da vorgefallen ist." Er entschuldigte sich in aller Umfänglichkeit, und bat mir für meine Loyalität einen Ausgleich an. "Wenn ich wieder Flugdienst habe," Anm.: Wir dienten in einem Hubschrauberregiment. "...dann rufe ich Sie kurz vor Abflug an, dann können Sie wenn Sie wollen eine Runde BO 105 mitfliegen." fuhr er fort. "Nnnatttürllich gern!!" Stotterte ich zurück. "Ich , ich, vielen Dank, Herr Oberst!" "na, nun seinse mal nicht so aufgeregt, ich koche auch nur mit Wasser." Und so meldete ich mich bei Ihm ab, meldete meinem verdutzt guckenden Spieß Vollzug, und war einer der glücklichsten Soldaten in unserer Kaserne.

 

Der Flug war natürlich Phänomenal.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Häuserkampf in Hammelburg

Ich Richtschütze Jöschi I war darmals auf dem SPZ Marder.Der Panzer stand hinter drei Kirschbäumen die voll in der Blüte waren in Deckung.Wir spielten den Feind.Ich bekamm den Befehl:Rohr 30 Grad 11 Uhr Einzelfeuer.Total in den bohnen,durch ein kleines Nickerchen richtete ich das Rohr auf 0 Grad 11 Uhr Dauerfeuer,dabei schwenkte ich den Turm.Nachdem der Angriff zu ende war bekamm ich von meinem Komandanten einen schlag in die Rippen,und dann das Ergebnis gezeigt was ich angerichtet habe.Die Bäume sahen aus wie zerzauste Pinsel.Am selben Tag im T-Bereich wurden die Panzer inspiziert,vom Batalionskomandeur.Wie der Teufel das wollte hatte ich in der Munitionstraverse 50 leere 0,33 Liter Bierflaschen deponiert und noch nicht entsorgt.Auf der suche nach Munitionsteilen usw bemerkte der Komandeur die verschlossene Munitionstraverse und befahl mir sie aufzuschlissen.Er warf jede Flasche einzeln aus der Heckklappe.Fazit:Beim Batalionsappell erwähnte der Kommandeur einen Schützenpanzer wo allem anschein nur Alkoholiker sitzen und die schöne Kirschblütenpracht in Wüstenlandschaft verwandelten.Ergebnis:Habe WACHE gehabt bis der Arzt kommt.(3 Monate jedes Wochenende)

Gruß Jöschi I

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ein Schuss mit Folgen.....

Für unserer  PzArt.Batterie stand Scharfschiessen an. Zwei Tage vor Schießbeginn fiel unser Kommandant ( UffZ ) aus Gesundheitsgründen aus. Als Ersatz wurde uns ein Fähnrich auf den Bock gesetzt , eine völlig unbekannte Person , den weder meine Kameraden noch ich kannten. An diesem Tage übernahm ich die Funktion des K2 , also Funk und Richtschütze , nicht wie gewohnt den K1. Ansonsten waren wir mit unserer Geschützbesatzung vollzählig und ein eingespieltes Team, also sollte ja nichts anbrennen. Die Prozesse waren eingespielt und jeder Kamerad beherrschte seinen Job im Schlaf. Bis auf den Fähnrich..Dieser rotierte in der Haubitze rum , wollte alles alleine machen und brachte den ganzen Trupp zur weissglut.Als wir endlich in der Feuerstellung angekommen waren,war das Geschütz auch sehr schnell Feuerbereit . das Geschoss war im Rohr, Ladung und Primer gesetzt. Dann geschah das Unglück. Über Funk kam der Befehl " Feuerpause ", ich brüllte laut " Feuerpause " und unser K1 und ich beschlossen, erst mal eine zu rauchen. Helm ab , Arsch auf den Erdsporn und schön eine paffen. Während wir hinter dem Geschütz das muntere treiben bei ner Kippe beobachteten, krabbelte der Fähnrich immer noch im Bock rum und meinte, nochmal alles kontrollieren zu müssen. In diesem moment kam über einen benachbarten Feuerkreis das Kommando " Battrie Feuer ", schön laut über Lautsprecher.Heilige Mutter aller Vernichtungswaffen , mein Kammerad und ich flogen wie Laub durch die Gegend , der Knall dröhnte im Schädel und unsere Ohren pfiffen " Alte Kameraden ". Herr Fähnrich war der Meinung , dass Kommando galt uns und betätigte den Abzug, dieser Held.Für mich und die Kameraden bedeutete es 1 Woche Lazarett und völlige Taubheit.Bis heute weiss ich nicht mehr , wie dieser Fähnrich hieß , aber vergessen werd ich den nie...   Geschehen 1977 / Munster Nord

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das gute, alte Leben von CaptJR

 

Unschuldigen Menschen helfen, deren Leben bedroht wird. Denen helfen, die nicht mehr in der Lage dazu sind sich selbst zu helfen. Mein eigenes Leben opfern, um das eines Unschuldigen zu retten. Tapfere Männer und Frauen unterstützen und an der Front sein. Helfen.

Mehr wollte ich seit 2 Jahren nicht.
 

Eine TV-Serie hatte erstmals mein Interesse und letztendlich meine Liebe entfacht.

Genau das wollte ich. In die Bundeswehr und Deutschland dienen.

Mein Ehrgeiz wuchs. Ich wollte Medizin studieren und dann lernte ich Owen Hunt kennen, den ehemaligen US-Soldaten bzw Chirurg, aus der amerikanischen TV-Serie "Greys Anatomy". Ja ich weiß diese Serie ist typisch für eine Frau, aber hey man sieht Organe und coole seltene Fälle, aber zurück zum Thema.

Owens Berufsweg faszinierte mich und das brachte mich auf die Idee, nachzuforschen, ob in Deutschland auch ein Medizinstudium über das Militär möglich sei und man danach in einem "normalen" Krankenhaus arbeiten kann, mittlerweile weiß ich, dass "normal" zivil heißt.

Und wow es war möglich! Und einen 1,0 Abiturschnitt brauchte mach auch nicht! Ideal für mich, die schon immer eine eher durchschnittliche Schülerin war.

Ich informierte mich weiter und der Wille zu dienen wuchs immer weiter. Ich nahm an speziell für bundeswehr-interssierte Jugendliche ausgelegten Events teil und wollte mehr als nur studieren und medizieren.

Ich wollte kämpfen.

Die Fallschirmjäger sollten es werden, Adrenalin und Herausforderung liebte ich schon immer.

Auch auf social medias gefielen mir immer mehr Seiten der Bundeswehr bzw über die Bundeswehr und durch diese Seiten fing ich an mit Soldaten zu schreiben, sie faszinierten mich. Ich lernte einen Fallschirmjäger kennen und erzählte ihm von meinen Plänen bzw Wünschen.

Er erzählte mir von einer speziellen Ausbildung, über die ich kurz zuvor auch gelesen hatte. Meine Ziele änderten sich.

Nun war es ein Fallschirmjäger der ich sein wollte, danach die Combat First Responder C Ausbildung, als Übergang und dann das Medizinstudium. Hochgesteckte Ziele das wusste ich, aber ich wollte es schaffen und nicht nur weil ich es "wollte", auch weil ich neu anfangen wollte.

Nun muss ich versuchen in möglichst wenigen Worten mein ach so tragisches Schicksal darzulegen.

Gehen wir chronologisch vor.

Mein Vater starb an Krebs, da war ich 4. Meine Mutter ertrug das nicht, aber musste meiner Schwester und mir zu liebe weitermachen.

Meine Schwester ist 2 Jahre älter als ich und erinnert sich anders als ich noch an meinen Vater. Der Verlust machte dem damals kleinen Mädchen zu schaffen.

Sie fing mit 13 das Rauchen an, das Trinken und das nächtliche Verschwinden folgte, mehrfaches Suchen nach ihr durch die Polizei, Psychologen, Psychiatrien, Drogen und die Spitze des Eisberges, vor gut einem Monat, das ungewollte Kind mit ihrem mal Ex-Freund mal Freund, bei dem sie im zarten Alter von 17 eingezogen war.

Ja ihr Leben ist Assi-TV-tauglich das weiß ich, aber es geht nicht um sie.

Worauf ich hinaus wollte war, das Alles machte meiner Mutter dermaßen fertig, dass ich sie noch heute regelmäßig nachts weinen höre, denn es spielt sich ja in der Gegenwart ab.

Naja zurück zu mir.

Ich bekam selbstverständlich alles mit, aber ich tat schon immer so, als sei es mir egal, denn meine Schwestern verlangte sowieso jederlei Aufmerksamkeit.

Ich lebte also schon früh für mich allein, behielt alles was mir wichtig war für mich und wurde zu einer Einzelgängerin mit nur wenigen Freunden, denen ich aber nie erzählte wie es mir wirklich ging. Ich habe bis zum heutigen Tage noch nie vor einem anderem Menschen geweint.

Zeige niemals Schwäche.

 

Das alles mag etwas traurig klingen, aber nun ja, ich hatte mich damit abgefunden.

Warum ich das erzählt habe?

Ich mag meine Familie nicht sonderlich und mehr als die Hälfte sind tot und die anderen kenne ich nicht wirklich und die die ich kenne sind, naja wie bereits erwähnt.

Meine Schwester hängt meiner Mutter noch mit 20 auf der Tasche und nervt wo sie nur kann und macht meine Mutter fertig, immerhin schlägt oder tritt sie sie nicht mehr, sondern schreit bzw brüllt nur herum, wenn sie nicht das bekommt was sie will, also meistens Geld, was meine Mutter selber nicht hat, da sie nicht voll arbeiten kann, aufgrund eines schlimmen Autounfalls „vor meiner Zeit“, wegen dem sie nun einen 60%-Schwerbehindertenausweis besitzt.

Aber ja ich liebe meine Mutter, aber aus Angst ich werde genauso wie meine Schwester ist sie eine neurotische, kontrollsüchtige Nervkuh geworden, wenn es zu obszön wird entschuldige ich mich. Ich musste als ich noch nicht 18 Jahre alt war immer vor oder pünktlich um 24Uhr zuhause sein, kein Bier unter 16 usw.

Es nervte und ja das alles konnte ich nicht leiden.

 

Das war und ist der Grund warum ich weg wollte und will.

Ich sah in der Kameradschaft in der Truppe eine neue Familie, neue Freundschaften und einfach ein Neuanfang.

Ich bewarb mich also im Oktober letzten Jahres im hiesigen Karrierebüro in der Feldwebellaufbahn

in der Gattung der Fallschirmjäger, alles andere sollte später folgen.

Ich freute mich auf den Einstellungstest, fing auch an mehr zu trainieren und bereitete mich vor, ich freute mich auch auf die AGA, auf die Hindernisbahn, die Uniform, die Stuben, die wunderbar harten Betten, die Tarnschminke, meinen ersten Umgang mit Waffen, darauf angebrüllt zu werden, zu marschieren, mein erstes BIWAK, darauf nach der AGA das erste mal nach Hause zu fahren und in Bundeswehruniform in Zug, Bahn, Bus zu sitzen und durch mein Dorf in meinem Traum zu schreiten, voller Stolz und ich freute mich sogar auf meine zukünftigen Auslandseinsätze, darauf zu dienen.

Ich wollte das alles. Es war mein Traum. Ich war verliebt in die Bundeswehr.

Doch wie fast immer in der Liebe, wurde mein Herz gebrochen.

Voller Vorfreude ging ich am Einstellungstesttag in das bereits erwähnte Karrierebüro, hört mir die Einweisung und den Vortrag zum Tagesablauf an. Unterhielt mich mit den anderen Bewerbern und kam als erste an die Reihe.

Mein Urin war in Ordnung, die 7 verschiedenen Drogen vom Vortag wurden also nicht entdeckt, haha. Meine Augen und Ohren waren perfekt, bekam sogar ein Kompliment von der Ärztin.

Jetzt stand die endgültige medizinische Musterung an. Ganz normaler Ablauf, Ausziehen, Zehen versuchen zu berühren, gehen, Kniebeuge, Puls messen und so weiter, bis hierher alles prima, und dann fingen die Fragen an.

Kurz davor hatte ich mich dazu entschlossen nichts für mich zu behalten. Also erzählte ich ihr, dass ich mit 15 eine tiefe Beinvenenthrombose, aufgrund der Einnahme der Anti-Baby-Pille, bekommen hatte, von meinen 3 Genmutationen, die das Risiko verstärkten, meiner vena cava Hypoplasie und meiner gegenwärtige Einnahme eines Blutverdünners.

Sie schrieb mit und ließ sich nichts anmerken.

Ich hatte Hoffnung.

Die Befragung war vorbei und sie sagte mir mit traurigen Augen und mitleidigem Ton, dass es nicht möglich sei, dass ich der Bundeswehr nicht beitreten könne.

Ich wusste über die wahrscheinlich Absage bescheid, dennoch brach für mich eine Welt zusammen.

Ich nickte und stimmte zu und verabschiedete mich mit riesigem Kloß im Hals, sie wünschte mir viel Glück in meinem weiteren Leben und ich würde es schon zu etwas bringen, ich bin ja noch jung, waren ihre Worte.

Ich saß stumm eine halbe Stunde im Wartezimmer und musste auf meine Akte warten, obwohl ich einfach nur weg wollte.

Ich wollte, so schwach es klingen mag, weinen, alles rauslassen, obwohl ich in der Öffentlichkeit war und das gegen meine Prinzipien verstoßen würde, aber ich konnte nicht anders.

Immer wieder liefen Soldaten an mir vorbei, aber ich konnte nur schwach grüßen.

Endlich die Akte, ich konnte verschwinden.

Statt nach 2 Tagen, lief ich bereits nach 2 Stunden Richtung U-Bahn. Nach nur 2 Stunden war mein einziger Traum zerstört.

Kaum aus dem Sichtfeld des Gebäudes rannen die ersten Tränen meine Wange hinab.

Ich lief weiter. Weinte weiter. Setzte mich an die U-Bahnhaltestelle und weinte.

Eine Stunde verging und eine Bahn nach der anderen hielt mit quietschenden Rädern an und fuhr ohne mich weiter. Und ich weinte nur, konnte nicht stehen, konnte nicht gehen, konnte nicht sprechen. Und wollte es nicht wahrhaben.

Ich wollte doch nur helfen. Es war nicht meine Schuld, ich wusste nicht, dass ich Thrombose bekommen würde.

Ich konnte es einfach nicht verstehen. Ich war doch körperlich topfit und dennoch durfte ich nicht einmal zeigen, das mich das Risiko, erneut eine Thrombose zu bekommen, nicht schwächte.

Ich war stark, physisch und psychisch, aber ich durfte nicht zeigen was ich konnte.

Ich wollte nie etwas so sehr und weinte noch nie zuvor so viel.

 

Zuhause angekommen lag ich volle 3 Stunden in meinem Bett und durchnässte mein Kissen.

Der Traum von einem neuen Leben vernichtet, nach nur 2 Stunden.

Das war mein Ende.

 

Es ist März und sogar bei dem Schreiben dieses Textes blieben die Blätter auf der ich schreibe nicht trocken.

Ich kann es bis heute nicht nachvollziehen. Es ist unfair und grausam, aber ich kann es nicht ändern.

Ich bin noch nicht darüber hinweg, aber versuche meine Motivation für meine Zukunft und meinem gespielt fröhlichen Lebensgeist wiederzufinden, um in meinem schönem alten Leben weiterzumachen und neben dem Abitur 15 Stunden in der Woche zu arbeiten, um zu leben.

Ach, das gute, alte Leben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Schlacht um Verdun

 

Wozu das alles? Menschen werden hier sinnlos verheizt, nur um ein gekränktes Österreich zu rächen? Warum muss ich dafür mein Leben riskieren…?

Mein Name ist Ernst Mächling, ich bin Obergefreiter im XVIII. Armee-Korps des deutschen Heeres. Wir sind in Verdun in einem Stellungskrieg mit den Franzosen gebunden und keine Seite sieht eine Aussicht auf Erfolg.

 

Viel zu lange dauert diese Materialschlacht schon. Die meisten meiner Kameraden, die inzwischen wie eine Familie für mich sind, habe ich bereits verloren. Wir werden von den Franzosen aufgerieben. Nach mehr als vier Monaten hier in den Gräben weiß keiner, wie lange wir überhaupt noch aushalten können.

Seit über zwei Stunden stehen wir schon wieder unter Beschuss. Im Morgengrauen begann es. Dichter Nebel lag noch auf dem Schlachtfeld, als die ersten Artilleriegeschosse durch die Luft glitten und verheerend einschlugen. Manchmal hört man die Männer schreien, deren Stellungen getroffen wurden, manchmal ist von ihnen aber auch nichts mehr übrig.

Vor ein paar Minuten haben sie das Artilleriefeuer eingestellt und der Bodenangriff begann. Immer wieder kommen Wellen französischer Angreifer auf unsere Linien zu. Einige von ihnen bleiben in den Stacheldrähten hängen und schreien qualvoll auf, anderen werden von unserem Maschinengewehrfeuer niedergestreckt.

Ich habe Angst. Werde ich jemals meine Frau und meine Kinder wiedersehen? Dieses unvorstellbare Leid, das ich hier zu Gesicht bekomme, lässt mich jedwede Hoffnung auf Frieden verlieren. Was ist mit den Familien derer, die ich erschossen habe? Wie viele Kinder müssen meinetwegen ohne Vater aufwachsen? Ich halte das hier nicht mehr aus. Dieser Krieg ist so sinnlos. Niemand kann etwas gewinnen.

Als ich ins Militär eingetreten bin, tat ich es für Ruhm, den Kaiser und das Vaterland. Als wir in den Krieg zogen, tat ich es um meine Pflicht zu erfüllen. Jetzt will ich einfach nur noch hier weg. Aber ich werde meine Kameraden nicht im Stich lassen. Ich werde weiterkämpfen!

Wir haben soeben den Befehl erhalten anzugreifen. Ein Vormarsch als Konter gegen die Franzosen – wir werden verlieren. Noch mehr als bisher. Man spricht inzwischen von über 100.000 Mann, die bereits auf unserer Seite gefallen sind.

Letzte Woche haben schon wir eine vernichtende Niederlage erlitten. Auf unserem Vormarsch haben wir die Franzosen weit zurück gedrängt. Als wir beinahe ihre Gräben erreicht hatten, fiel uns eine Gruppe französischer Mörser in die linke Flanke. Unter schwersten Verlusten konnten wir uns zurückziehen. Eine Mörsergranate schlug einen halben Meter von mir entfernt ein… ein Blindgänger.

Es geht das Gerücht um, dass die Oberste Heeresleitung Truppenteile von hier abziehen und an die Somme verlegen will, weil die Briten aufmarschieren. Wenn das passiert sind wir hier dem Untergang geweiht. Dann kommen wir hier nicht mehr lebend raus.

 

 

Sabaton1791

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

2009 lernte ich über ein Bowsergame einen Soldaten kennen. Über ihn kam ich auch zu Schulterglatze...Leider hatte er ein Problem: er trank! Und entsprechend schwankte seine Gemütslage. Zudem war er äußerst misstrauisch, war nicht gut auf die Bayern und Bayern im allgemeinen zu sprechen, aber trotzdem hielt er mit mir Kontakt, obwohl ich in Bayern wohne. Wir trafen uns einige Male. 3 x unter anderem an dem Ort, wo er stationiert war. Beim letzten Mal hatten wir einen heften Streit am Telefon. Er hat einen etwas schwierigen Charakter, welches durch seinen Alkoholkonsum verstärkt wurde. Man konnte sich einfach nicht auf ihn verlassen. Er machte was aus, und dann fielen ihm 1000 Ausreden ein, warum er dies und jenes nicht machen konnte...unter anderem auch sich zu treffen. Letzteres war auch unser Streitthema. Kurz um: er kam nicht, betrank sich dafür, dann betrunken in der Kaserne aufgefunden, weil er doch noch kommen wollte, und daraufhin wurde ihm nahe gelegt, eine Entziehungskur zu machen. Die Entziehungskur machte und schaffte er auch. Ich durfte ihn während dieser Zeit drei Mal besuchen, was bei ihm schon sehr viel bedeutete.

Er ist bis zum heutigen Tage trocken, das sind nun fast vier Jahre, und ich bin froh darüber, dass ich der Mitgrund dazu war...auch wenn ich mir nen anderen Ablauf gewünscht hätte.

 

Und wenn ihr jetzt wissen wollt, ob wir ein Paar sind?! Nein, sind wir nicht, auch wenn ich nichts dagegen einzuwenden hätte, denn lieb gewonnen habe ich ihn, trotz der ganzen Schwierigkeiten damals mit dem Alkohol...aber das Leben spielt nicht immer so, wie man es gerne möchte. Trotzdem haben wir noch Kontakt und wer weiß, vielleicht eines Tages...man kann ja nie wissen... 

 

Das war in aller Kürze zusammengefasst, was bis heute dauert... destino

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gast Thorwaechter

Es beginnt in der Schule. Mit einem Schulkameraden war ich in einem Bundeswehrladen und habe dort mein erstes Uniformhemd gekauft. Das gefiel mir so gut, dass ich es jeden Tag getragen habe. Umso enttäuschter war ich, dass mich die Bundeswehr nicht zum Dienst eingezogen hat. Na ja, damals konnten Sie noch sieben, die geburtsstarken Jahrgänge drückten auf den Markt. Ich habe es ein paar Jahre später noch einmal probiert und mich beim Kreiswehrersatzamt als Freiwilliger gemeldet. Leider ging dieser Versuch schlecht aus für mich, es gab immer noch genügend andere Bewerber. Meine Leidenschaft für die Bundeswehr ist aber ungebrochen. Noch heute trage ich wie damals in der Schule Bundeswehrklamotten, nicht die ganze Uniform, aber immer Teile davon, jeden Tag. Olivgrünes Unterhemd ist Standard bei mir und habe damit einige Kumpels angesteckt, die es mir gleichtun. Und darüber kommt ich mit vielen Soldaten ins Gespräch, die meisten Unterhaltungen sind davon sehr interessant. Ich probiere es nun mal als normaler Bewerber, um dort zu arbeiten. Vielleicht habe ich ja diesmal Glück. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Masar-e Scharif Camp Marmal

 

Tag 27 im Einsatz. Mein Name ist OFw T. und seit Angang November im Feldlager. Genauer gesagt im RC- North und mit der Konvoi – Planung / Durchführung des Rc´s betraut. Für mich nicht der erste Einsatz, aber der erste in einer Multinationalen Verwendung.

Der Tag begann wie die letzten 26 Tage. Kurze Befehlsausgabe an meine Soldaten, Technischer Dienst vor der Benutzung und vorfahren der Fahrzeuge. Heute ging es das erste mal von Mazar –e- Scharif nach Kunduz. Geplant war die Fahrt mit zwischen Stopp in Pol – e- Khomri. Pünktlich um 0800 Uhr trafen unsere Passagiere ein. Eigentlich wollte ich gerade mit dem Befehl für den Marsch beginnen als der OTl. Luftwaffe ( S5 Verbingsoffz. ) verspätet dazu kam. Entschuldigung Herr OFw ist dass das Taxi nach Kunduz? Nach einiger Klärung das es sich hier nicht um ein Taxi handelt fuhr ich weiter fort.  Unter dem Punkt Bewaffnung nun meine Frage in die Runde, ob jeder der Passagiere die Befohlene Doppelbewaffnung den am Mann hätte. Allgemeine Zustimmung bis auf den OTl. Wie ich muss hier mein Gewehr auch mitnehmen? Ähm ja. Aber das brauche ich doch nicht. Sie und die anderen Soldaten sind doch ausreichend Bewaffnet für die Fahrt. Also Herr OTl. Gemäß Befehl vom Chef des Stabes sind alle Deutschen Soldaten verpflichtet diese mitzuführen. Naja Sie können doch mal ne Ausnahme machen. Nach einiger Diskussion wobei die Soldaten der anderen Nationen schon am Grinsen waren stellte mich der OTl plötzlich ins „ Achtung“! Sie werden jetzt diesen Befehl ausführen und mich mitnehmen. Nein dieses werde ich nicht tun sagte ich und machte auf der Stelle kehrt. Ziel war der Chef des Stabes. Nach kurzer Lageschilderung der Situation mit dem OTl schickte mich der Chef des Stabes wieder zu meinem Konvoi mit dem Befehl das sich der Herr Otl Luftwaffe sich unverzüglich bei Ihm melden solle. Mit einem leichten grinsen Übermittelte ich den Befehl. Der OTl machte sich darauf hin direkt auf dem Weg zum Chef des Stabes. Nach ca. 10 min kam der OTl im Laufschritt und mit seinem Gewehr in der Hand wieder bei den Fahrzeugen an. In seinem Helm befand sich ein lustiges Sortiment von 5,56mm Patronen. So wir können jetzt endlich fahren sagte er sauer. Wiederum die Frage was den nun mit den Magazinen sei. Warum diese denn nicht wie Befohlen Aufmunitioniert sind. Das werde ich dann während der Fahrt tun sagte er.

Zu diesem Zeitpunkt kam der Chef des Stabes zum Rauchen vor die Tür. Er bekam die erneute Diskussion zwischen mir und dem OTl mit.   Also Herr OTl ich habe mich doch gerade klar und deutlich ausgedrückt. Ausrüstung und Bewaffnung wie Befohlen ansonsten wird Sie der OFw nicht mitnehmen. Stille… Herr OFw Sie können nun endlich wie geplant abfahren und Sie Herr OTl werden auch abfahren. Und zwar mit Ihren Sachen in den nächsten Flieger in  Richtung Heimat…

 

Zwei Tage später stieg der OTl Luftwaffe in die Transall nach Termez…..

 

Mit freundlichen Grüßen

Tankcomm

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...