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Zettbock

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  1. Antreten mit den Reservisten und Theresa Wozu Geschichten erfinden, wenn es so viele witzige Begebenheiten in der Realität gibt? Wir waren gerade mal ungefähr 8 Wochen beim Bund, hatten schon den Zusammenhang zwischen schlechter Laune des Chefs und irgendwelchen Wochenenddiensten kennen gelernt. Im Prinzip erwarteten wir an jedem neuen Tag einen „Einlauf“ eines Vorgesetzten. Ihr kennt das auch noch? Gut so. Dann könnt ihr bestimmt auch gut nachvollziehen, wie man sich als Wehrpflichtiger bzw. „Koffer“ freut, wenn die Resis für 1 Woche in der Kaserne sind und erstmal zeigen, wo der Hammer hängt. So beim mittäglichen Antreten an einem verregneten Novembertag… Mittagsparole, der KpChef hat viel zu erzählen – immerhin sind ja die Resis da und wenn man mal zu denen rüber schaut, sieht man auf den ersten Blick, dass sie zu den Lieblingen aller Vorgesetzten zählen: Hose über den Stiefeln (meist nur 1 Hosenbein), Kopfbedeckung fehlt oder wird umgestülpt getragen, die Dienstgradabzeichen werden verziert mit aktuellen Hanuta-Aufklebern. Einige machen schon einen besoffenen Eindruck. Die Resis quatschen in aller Ruhe miteinander, während der Alte seine Mittagsparole runterleiert. Dieser ist sichtlich irritiert und wird in seinem einschläfernden Vortrag allmählich lauter. Vielleicht muss man den Ungedienten an dieser Stelle kurz erklären, warum die Reservisten sich dieses Auftreten erlauben konnten: besser im Bau als Dienst schieben, wenn überhaupt irgendein Vorgesetzter gewillt war, sich mit denen anzulegen und im Sinne von Schadensbegrenzung wohlwollend über die ein oder andere Übertretung der Vorschriften hinwegzuschauen. Und natürlich immer schön den Unwillen über die unfreiwillige Einbeziehung zur Resi-Übung demonstrativ zur Schau tragen. Jedenfalls keifte der Alte immer lauter bis auf einmal aus der Stube einiger Resis, die zum Appellplatz mit weit geöffneten Fenstern ausgerichtet war, immer deutlicher werdende, eindeutige Geräusche von sich im Liebestreiben befindlicher Zivilisten zu vernehmen waren. Das war natürlich keine Liveübertragung, die Resis hatten einfach nur einen Fernseher und Videorekorder auf der Stube und einer der Resis wollte wohl nur noch schnell den Film zu Ende schauen. Auch wenn er der erste Mensch der Welt gewesen wäre, der einen derartigen Film zu Ende schaut. Der Chef jedenfalls wollte das langsam aufkommende Gelächter und Gepruste wohl durch ein „Stillgestanden“ ersticken… Aber da ging es in der Resi-Stube erst richtig los: „Eff mich, du Ess“ tönte es immer lauter aus den Boxen parallel zur immer roter werden Birne des Chefs. „Effmicheffmicheffmich….Uaaaaaargh!“ – zu diesem Zeitpunkt konnte sich schon keiner mehr trotz „Stillgestanden“ halten. Alle kicherten, lachten oder prusteten vor sich hin. „Herr XY, schauen Sie mal, was das los ist!“ blaffte der Alte den grinsenden Spieß an und entfernte sich aus der Situation mit einem eher resignierten „Wegtreten!“. Letztes Jahr war ich mal auf dem ehemaligen Kasernengelände, welches heute in ziviler Nutzung ist. Viele Erinnerungen schossen mir durch den Kopf, Dinge, die ich schon längst vergessen oder erfolgreich verdrängt hatte. Aber die Story mit den Resis und „Theresa O.“, wie mir spät abends von einem Resi vertraulich gesteckt wurde, eine der bekanntesten Charakterdarstellerinnen des Genres, die während der Parole immer wieder „Eff mich, du Ess“ schrie, werde ich wohl nie vergessen. Und ich denke, ihr wisst alle, was mit „Eff mich“ gemeint ist. Und welcher Tiername mit „Ess“ anfängt Vielleicht hat jemand hier diese Story miterlebt? Kassel, November 1987. Der Name der Kaserne kann bei mir erfragt werden. Zettbock
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