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Gunnar92

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  1. Ein (rost)glänzend poliertes Vorbild Eine Geschichte von Gunnar92 Nach einer Wahren Begebenheit aus meiner Wehrdienstzeit Anno 2011 In meiner kurzen Wehrdienstzeit wurde unserem Zug von unserem gut genährten Herrn Hauptfeldwebel, welcher grundsätzlich mit mindestens drei Schusswaffen und einer Sprengwaffe in den Unterrichtsraum einmarschierte, in allen Aspekten modernen Käselochwerkzeuges unterrichtet. Unterstützt wurde er dabei von einer reichlichen Ansammlung Pommesträger welche enormst motiviert den Schritten des werten Herrn Vorgesetzten nach mindestens 2 Paragraphen der Vorgesetztendefinition folgten. Was wird ein Hauptfeldwebel für Waffenausbildung einem im Unterricht also alles so erzählen. Ballistik, Heisenbergsche Unschärferelation und Ballett tanzende Nacktmulle... zumindest so ähnlich. Oh ich vergaß die gefühlten 98% Der Unterrichtszeit in denen uns vorgebetet wurde dass selbst das kleinste Staubmolekül in der Waffe zu fatalen Ladehemmungen mit Todesfolge führen könne und wir quasi den gesamten Tag sousagen auch nichts sonnvolleres tun könnten als unsere Soldatenbraut zu wienern. Okay, wenn man damit schon nicht schiessen darf muss man Verschleiss halt durch zerlegen und polieren erreichen... andere Geschichte... Woche drei und der erste Marsch auf den Truppenübungsplatz, ganz schön Früh morgens wandert eine verschlafenen Schützenreihe nebst Zwangsmotivierter (scheinbar Drogenabhängiger (Oo hab ich nicht gesagt)) Feldwebel entlang einer Schotterstraße auf das Gelände des Truppenübungsplatzes. Ein kurzes Knattern mit hellem Blitz aus dem Gebüsch, allesamt sind der Schwerkraft gefolgt und haben sich in Blindkoordination quer auf der Schotterpiste verteilt. An meinem wundervollen Plastikspielzeuggewehr der Daumen über den Feuermoduswahlhebel gehuscht und der Abzug kurz vor der Freigabe der freudig angespannten Federmechanismen. Halten wir hier kurz die Zeit an und sehen in das Patronenlager des Gewehrlaufes. Uns blinzelt hier ein schwarzes Stück Kunststoff mit Gummistopfen im hinteren Bereich an. Hauptsache das Gefühl passt halt. Zeit weiterlaufen lassen. Das Knallen verstummt, nur das ein oder andere Klickes eines Gewehrabzuges meiner lieben Kameraden zu hören in der Hoffnung das eben umschriebenes Stück Plastik sich mit enormer Wucht aus dem Lauf bewegt um das nichtmal sichtbare Ziel zu zerstanzbröseln. Erwähnte ich das mit der Hoffnung bereits? In diesem Moment spielt sich ein botanisches Phänomen ab. Der Busch fängt an mechanisch zu klappern und zu fluchen. Fleissige Rekruten in der Waffenausbildung nehmen dem wilden klappern heraus wahr dass scheinbar jemand verzeifelt feinfühlig am Verschluss und Spannhebel des MG3 herumreisst. Mein sechster Sinn kombinierte nun das sorgsam eingeordnete Geräuschmuster und die lieblich wutschnaubende Stimme des vor uns stehenden Strauchheckengemüses als typischen Fall von "Dumm gelaufen" und zwar für den Herrn Vorgesetzten mit einer Schleife und einem Winkel auf der Schulter. Während mein Gehirn nun damit beschäftigt war jedes Lachen krampfhaft durch Gedanken an die Heisenbergsche Unschärferelation zu unterdrücken rauschte ein sichtlich unentspannter Hauptfeldwebel mit einem geschulterten MG3 aus der Hecke und gab uns mit zartbrüllstimme zu verstehen dass wir gerade alle gestorben seien und keiner von uns den Hinterhalt überlebt habe. Mit klapperndem Munitionsgurt walzte nun dieser von dannen und war zum Glück bereits ausser Reichweite als scheinbar ein weiterer Hinterhalt in Form eines Lachgasangriffes unsere Schützenliegereihe traf.
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