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JBHood

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Alle erstellten Inhalte von JBHood

  1. Im Namen der Truppe Nordsee spreche ich unser herzlichstes Beileid aus und wünschen der Familie viel Kraft.
  2. Meine Geschichte als Panzergrenadier (JBHood) ist zwar schon einige Zeit her, trotzdem möchte ich sie mit euch teilen . Es hat alles mit einem harmlosen Besuch auf dem Maimarkt (riesige Ausstellermesse) angefangen. Ich schlenderte so von Halle zu Halle und schaute mir verschiedene Stände an, was die Aussteller zu bieten hatten. Bis ich einen Stand erblickte, der von der Bundeswehr war. Riesige Plakate, Menschen in Tarnkleidung, viele Flyer und massig Informationsmaterial sprangen mir ins Auge. Da ich schon immer davon fasziniert war, was die Frauen und Männer in der Bundeswehr so leisten, bin ich natürlich sofort zu diesem Stand. Ich sammelte alles an Prospekten, Flyer und Broschüren ein, was ich erhaschen konnte und unterhielt mich dort mit sehr netten und jungen Leuten über eine Karriere beim Bund. Später zu Hause angekommen, las ich mir alles durch, was ich dort mitnahm und war begeistert davon, welche Zukunftsperspektiven man dort hat. Es war schwierig für mich, nach meiner abgeschlossenen Berufsausbildung auch noch das richtige zu finden - doch plötzlich erschlossen sich für mich ganz neue Aussichten. Also machte ich mich gleich am nächsten Tag auf und meldete mich beim zuständigen Kreiswehrersatzamt. Dort überschüttete man mich mit umfangreichen Informationen und Details und natürlich den dazugehörigen Anträgen und Formularen für die medizinischen Untersuchungen sowie den sportlich/psychischen Eignungstests, die in München zu absolvieren waren. Kurzum, nachdem ich diese Hürden genommen hatte und alles in bester Ordnung war (ich also die Tests bestand), wurde ich (auf meinen Wunsch) der Knüll-Kaserne in Schwarzenborn zugeteilt. Dort absolvierte ich - damals noch 6 Monate - meine Grundausbildung mit allem was dazu gehört, also Hindernisbahn, Marschieren, Handhabung der Waffen, Schießen, Sport, Schießen unter Gefechtsbedingungen u. v. m. Nachdem ich diese anstrengende aber schöne Zeit hinter mir hatte, war ich UA (Unteroffiziersanwärterin). Dies war ich für ein halbes Jahr, dann konnte ich den erforderlichen Eignungstest machen und war anschließend - insgesamt nach 9 Monaten - Uffz (Unteroffizier). Natürlich geht das alles nicht ohne Anstrengung und Strapazen, aber es hat sich gelohnt. Mit viel Ehrgeiz, Fleiß, Mühe und harter Arbeit (nicht nur beim Trinken, sondern auch an Geschützen) wurde ich ein halbes Jahr später zum Stuffz (Stabsunteroffizier) befördert und dem Panzergrenadierbatallion zugeteilt. Nach ausreichender Ausbildung wurde ich als Richtschütze eingesetzt und es ging ab nach Kanada zu unserem ersten Auslandsmanöver. Dort war es nicht sehr gemütlich. Es war abends eisig kalt und so schnell dunkel, als wenn jemand den Lichtschalter betätigt. Obwohl, am Tage war dort immerhin Bombenstimmung und Granatenwetter . Mit viel Getöse, Schußwechsel, kriechen durch Schlamm, das Rattern von den Panzern und ziemlich beklemmenden Situationen, war dies der Zeitpunkt, an dem ich mich fragte: "wieso machst du sowas ? - daheim könntest du auf der Couch sitzen". Aber man hat ja auch seine Truppe - in der man seine Freunde findet - um sich herum und die wissen einen aufzupeppeln. Die Stimmung war des öfteren am Tiefpunkt, aber man hatte doch schließlich seine Aufgaben zu erfüllen. Nun ja, nach etlichen Jahren in der Bundeswehr hatte ich mich dann doch für ein anderes, neues Leben entschlossen. Ich habe meinen Mann für´s Leben gefunden und beschlossen, eine Familie zu gründen. Diese Zeit kann genauso schön wie anstrengend sein und trotzdem möchte ich die zwar sehr harten und mühevollen Jahre beim Bund nicht missen. Es ist eine Erfahrung für´s ganze Leben mit Aussicht auf Erfolg.
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