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LucasBrand

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Alle erstellten Inhalte von LucasBrand

  1. Hab mir auch mal die Mühe gemacht, eine Story zu verfassen. Wenn sie angekommen ist, mögt ihr mir dann eine kurze Bestätigung geben? Danke!
  2. Vergeltung im Sand: Sie gehörten zu den besten Soldaten der Bundeswehr, hatten eine der härtesten Ausbildungen der Welt genossen und befanden sich jetzt auf ihrem wahrscheinlich gefährlichsten Einsatz - die Männer des Kampfschwimmereinsatzteams III der Deutschen Marine. Mittelmeer, vor der Küste Libyens: Ein dunkles Schlauchboot fuhr mit dem leisen Summen eines Elektromotors durch das Mittelmeer auf die libysche Küste zu. In dem Boot befanden sich zwei Männer, die in dunkle Nasstauchanzüge gekleidet waren. Die beiden waren Kampfschwimmer der Deutschen Marine und befanden sich auf einem hochgeheimen und hochinoffiziellen Kampfeinsatz. Hauptbootsmann Erik Lucas sah seinen Partner Obermaat Timo Brand kurz an und der bestätigte mit einem Nicken seine Einsatzbereitschaft. Das Schlauchboot schaukelte sanft in den Wellen und war durch einen Anker mit dem Meeresboden verbunden. Nachdem das sichergestellt worden war, verließen die beiden Männer das Schlauchboot und ließen sich ins Wasser des Mittelmeers sinken. Sie benötigten einen kurzen Moment, um sich zu orientieren, dann bewegten sie sich mit langsamen Schlägen ihrer Schwimmflossen in Richtung der Küste von Libyen. Während Lucas durch die Gewässer des Mittelmeers tauchte, schweiften seine Gedanken in die Vergangenheit und nach Deutschland zurück, wo ihnen vor zwei Wochen im Marinestützpunkt Eckernförde mitgeteilt wurde, dass sie einen Sondereinsatz in Libyen durchführen sollten. Zwei Wochen vorher, Marinestützpunkt Eckernförde, Deutschland: Lucas und Brand betraten lachend den Besprechungsraum, dann bemerkten sie, dass sie gar nicht die ersten in diesem Raum waren, nahmen steif Haltung an und salutierten. Fregattenkapitän Johannes Ecke, der Kommandeur des Kommandos Spezialkräfte Marine, erwiderte den militärischen Gruß, dann wies er auf einen älteren Herren, der mit verschränkten Armen an der Wand lehnte. "Meine Herren, das ist Herr Schneider vom Bundesnachrichtendienst. Er wird diese Besprechung abhalten. Sie können davon ausgehen, dass jede Anweisung, die er Ihnen gibt, von mir abgesegnet wurde." Mit diesen Worten verließ der Fregattenkapitän den Raum und ließ die beiden Unteroffiziere mit dem BND-Beamten alleine. Schneider holte aus seiner Aktentasche eine dünne Mappe hervor. Er warf die Mappe auf den Tisch vor sich, dann sagte er übergangslos. "Alles, was hier gesagt wird, darf diesen Raum nicht verlassen. Ich vermute, Sie haben von dem Anschlag auf Vizeadmiral Günter Vollruth auf Zypern gehört?" Lucas und Brand nickten wortlos. Welcher Angehörige der Deutschen Marine hatte nicht davon gehört? Vizeadmiral Vollruth war einer der beliebtesten Flaggoffiziere der Marine gewesen und hatte auch bei den NATO-Partnern großen Respekt genossen. Sein Tod war nicht nur ein großer Verlust für den maritimen Teil der Bundeswehr, sondern für die ganze westliche Welt. Schneider nahm das Nicken der beiden Kampfschwimmer zur Kenntnis und sprach weiter. "Wir haben mit Hilfe anderer Dienste herausgefunden, dass sich die Attentäter zurzeit in Libyen aufhalten. Auch wenn es in Deutschland offiziell nicht vorgesehen ist, Vergeltung für den Tod hochrangiger Würdenträger zu nehmen, haben einige Mitglieder der zuständigen Behörden, soll heißen Bundeswehr und BND, sich dafür ausgesprochen, den Attentätern dieses Mal ihr Vorgehen nicht durchgehen zu lassen. Ihnen beiden muss aber klar sein, dass dieser Einsatz absolut inoffiziell ist und vollkommen ohne Rückendeckung seitens der deutschen Regierung auskommen muss. Zu keiner Zeit darf es erkennbar sein, dass Sie Angehörige der Deutschen Marine sind. Alles, was wir Ihnen an Unterstützung bieten können, erfolgt "privat". Natürlich basiert dieser Einsatz auf Ihrem freiwilligen Einverständnis. Allerdings müssen Sie diese Entscheidung jetzt sofort treffen, ansonsten vergessen Sie, dass wir dieses Gespräch überhaupt jemals geführt haben." Lucas und Brand mussten sich nicht einmal ansehen, um sich zu verständigen. Lucas, als der Ranghöhere, antwortete für sie beide. "Wir sind dabei, Herr Schneider." Der BND-Beamte nickte zufrieden und schob die Mappe über den Tisch. "Der Einsatz beginnt in zwei Wochen. Sie werden mit einem Schlauchboot so nahe wie möglich an die Küste von Libyen fahren und an Land gehen. Alle weiteren Informationen finden Sie in dieser Mappe. Ihre Zielpersonen können wir Ihnen jetzt noch nicht mitteilen, diese Informationen erhalten Sie, sobald Sie im Zielgebiet sind. Prägen Sie sich alles gut ein, diese Mappe wird diesen Raum ebenfalls nicht verlassen. Viel Glück, meine Herren." Mit diesen Worten verließ Schneider ebenfalls den Raum und ließ Lucas und Brand zurück, die sich die Mappe ansahen und sich alle Informationen einprägten. An der Küste Libyens: Lucas und Brand zogen sich schnell ihre Schwimmflossen aus, dann nahmen sie ihre Waffen, MP5 mit Schalldämpfern, in die Hände und suchten sich zunächst eine geschützte Stelle, an der sie einen Augenblick zur Ruhe kommen und sich weiter orientieren konnten. Sie verbargen sich hinter einem Felsen und packten die Ausrüstung, die sie für den Moment nicht benötigten, also Schwimmflossen, Taucherbrille etc. in dunkle Taschen, die sie am Felsen zurückließen. Ihre Kleidung bestand jetzt aus einer dunklen Kombination aus kurzärmeligen T-Shirt und Hose, Springerstiefeln, Handschuhen, Sturmmasken, Nachtsichtgeräten und Splitterschutzwesten. Außerdem trugen sie Rucksäcke, in denen sie Verpflegung, medizinische Mittel, Hygieneartikel, Karten, Taschenlampen und Kompasse untergebracht hatten, außerdem hatten sie beide jeweils ein Foto der gesuchten Attentäter. Zur Kommunikation benutzten sie Funkgeräte mit Bluetooth-Headsets. Neben den MP5 hatten sie noch jeder eine Walther P99 mit Schalldämpfer, ein Kampfmesser und verschiedene Granaten als Bewaffnung. Lucas holte seine Karte hervor und beleuchtete sie, dann sah er Brand an. "Sirte liegt von hier aus etwa vier Kilometer entfernt. Was meinst du, fünfzehn Minuten?" "Höchstens. Wir sollten es vielleicht schon in zehn Minuten schaffen, aber mehr als fünfzehn dürfen es nicht sein. Bist du bereit?" "Natürlich. Legen wir los." Die beiden Kampfschwimmer schulterten ihre Rucksäcke, schalteten die Lampen aus und liefen los. Sie schafften es tatsächlich in zwölf Minuten, die Stadt Sirte zu erreichen und hielten am Stadtrand an, um kurz zu verschnaufen und sich anhand der Karte zu orientieren. Sirte war eine Hafenstadt mit knapp 140.000 Einwohnern. Ihre Zielpersonen sollten sich wohl in den Randgebieten der Stadt aufhalten, interessanterweise in der Nähe des Hauses, in dem der ehemalige Diktator Gadaffi gefangengenommen wurde. Ein Blick auf die Uhren sagte beiden Männern, dass es inzwischen 23:19 Uhr war. Die Nacht war sternenklar und der Mond schien hell zu leuchten – so hatten die beiden Kampfschwimmer genügend Licht, um die Umgebung ohne Nachtsichtgeräte überblicken zu können. Gleichzeitig wussten sie aber auch, dass sie hell angeleuchtet wurden und darum von Gegnern leicht erkannt werden konnten. Darum hielten sich Brand und Lucas hauptsächlich im Schatten niedriger Gebäude auf, soweit es Schatten gab. Es war allgemein bekannt, dass Libyen sich wieder oder immer noch im Bürgerkrieg befand und entsprechend waren die einzelnen Städte von den beiden Parteien, die um die Macht in Libyen rangen, hart umkämpft. Das mussten auch Lucas und Brand feststellen, als nur dreihundert Meter neben ihnen eine Explosion die umliegenden Häuser erschütterte. Dann hörten sie das ratternde Geräusch der AK-47 „Kalaschnikow“ – Sturmgewehre, die in diesen Teilen der Welt sehr beliebt waren und die stetig näher kamen. Das verursachte den beiden Kampfschwimmern einige Probleme, weil sie sich nicht darauf einrichten wollten, ein Feuergefecht mit Soldaten oder Zivilisten zu führen, die mit ihrem Einsatz nichts zu tun hatten. Aus diesem Grund mussten Lucas und Brand jetzt schnell reagieren und versteckten sich hinter einer niedrigen Mauer. Sie ließen eine kleinere Gruppe von Männern, alle ähnlich gekleidet in schmutzigen und teilweise zerissenen Uniformen, bärtig und mit Kopftüchern, an ihnen vorbei rannten und sich gelegentlich umdrehten, um kurze Salven aus den Sturmgewehren in die Nacht hinauszuschießen. Lucas und Brand warteten, bis auch eine zweite, größere Gruppe an ihnen vorbeigerannt war, dann verließen sie ihr Versteck und wollten gerade in die andere Richtung schleichen, als sie auf einige Nachzügler stießen, die sofort schreiend auf die beiden Soldaten anlegten. Aber diese hatten nicht umsonst eine Ausbildung als Elitesoldaten genossen und konnten knapp den ersten Salven der Libyer ausweichen. Dann legte Brand wiederum auf die wild schießenden Libyer an und drückte sanft den Abzug seiner MP5. Mit einem Ploppen entwichen die ersten drei Kugeln der Maschinenpistole und erwischten den ersten Gegner zweimal in der Brustgegend und einmal im Kopf. Der Mann war tot, bevor er auf dem Boden aufschlug, entlud dabei aber das Magazin seines Sturmgewehrs und ließ die Kugeln wild durch die Gegend fliegen. Lucas erschoss den zweiten ihrer Gegner auf dieselbe Weise, dann erledigten sie den dritten Mann gemeinsam mit insgesamt sechs Kugeln. Brand ging sofort in Stellung, um notfalls auf weitere Bedrohungen reagieren zu können, während Lucas zu den Leichen schlich, die Gewehre zur Seite schob und dann prüfte, ob die drei Männer wirklich tot waren. Nachdem er das bestätigt hatte, blieb er noch kurz in der knieenden Haltung und blickte Brand an. „Meinst du nicht, es wäre besser, wenn wir uns in Einheimische verwandeln? Zumindest könnten wir uns so unauffälliger bewegen und würden wohl auch noch Munition sparen.“ Brand überlegte kurz, dann nickte er zustimmend. Daraufhin zogen die beiden Kampfschwimmer die Leichen zu einer niedrigen Hütte, die sie untersuchten und als leer vorfanden. Die Leichen in die Hütte schleppen, ausziehen und die Kleidung soweit wie möglich über ihre eigenen Uniformen zu ziehen, war das Werk von wenigen Sekunden. Sie packten ihre Nachtsichtgeräte in die Rucksäcke, schulterten die MP’s und nahmen sich jeder eine Kalaschnikow. Sie verteilten die Munition der Leichen untereinander, dann prüfte Brand nach, ob sich jemand in der Nähe aufhielt, bevor sie die Hütte verließen. Sie brauchten etwa zehn Minuten, um in die Nähe des Hauses zu kommen, in dem sich ihre Zielpersonen laut den Informationen, die sie hatten, aufhalten sollten. Unterwegs hatten sie immer wieder kämpfenden Libyern ausweichen müssen, teilweise hatten sie sogar in die Kämpfe eingegriffen, allerdings nur dafür gesorgt, dass die verschiedenen Gruppen nach einigen ungezielten Schüssen in Deckung gingen, dann standen sie endlich vor dem Haus. Es war nicht sonderlich groß, hatte vielleicht zwei Stockwerke – Erdgeschoss und Erster Stock – und die Fenster hatten kein Glas, sondern waren nur leere Löcher in den Wänden. Die beiden Soldaten zogen ihre übernommenen Uniformen aus und versteckten sie zusammen mit den AK-47, dann nahmen sie ihre Nachtsichtgeräte aus den Rucksäcken, setzten sie auf und hielten ihre MP’s bereit. Da sie keinen Lärm machen wollten, nutzten sie die glaslosen Fenster, um das Haus zu betreten. Brand machte den Anfang, während Lucas die Umgebung sicherte, dann folgte er seinem Partner ins Haus. Sie knieten direkt hinter dem Fenster an der Wand und Lucas gab durch Handzeichen die Richtung vor, in die sie gehen sollten. Sie überprüften zunächst die Räume im Erdgeschoss – das aus dem Hauptraum und einer Küche bestand. Beide Räume waren leer, darum zeigte Lucas auf die Treppe, die sie langsam nach oben schlichen. Dort waren zwei weitere Räume. Der eine war ebenfalls leer, in dem anderem lagen zwei Männer und schliefen. Brand holte die Fotos aus dem Rucksack und verglich sie mit den Schlafenden, dann nickte er Lucas zu. Dieser wollte gerade auf den ersten der Männer anlegen, als er hinter sich ein Geräusch hörte. Er wirbelte herum und sah einen dritten Mann, der ihm unbekannt war, in im Raumeingang stehen. Der Unbekannte hatte eine Handfeuerwaffe im Hosenbund stecken und wollte diese ziehen, während er gleichzeitig in einer für die beiden Deutschen unverständlichen Sprache irgendetwas brüllte. Lucas reagierte sofort und erschoss den Unbekannten, aber die Situation war bereits eskaliert. Die beiden Schläfer wachten auf, sahen zwei bewaffnete Männer vor sich stehen, registrierten, dass ihr Kamerad zu Boden ging und reagierten sofort. Einer der beiden Männer griff nach seiner Waffe, einer Glock 17, wie Brand gerade noch registrieren konnte. Er selbst war glücklicherweise schneller, konnte die Glock zur Seite treten und wollte gerade seine MP auf den noch Liegenden anlegen, als der andere Mann ihn ansprang und die MP zur Seite stieß. Brand und sein Gegner landeten auf dem Boden und rangen miteinander. Lucas bekam kein sauberes Ziel und musste Brand zunächst sich selbst überlassen, weil der Mann, der seine Glock hatte aufnehmen wollen, jetzt auf die Pistole zusprang und zu fassen bekam. Er riss seinen Arm hoch und wollte auf Lucas zielen, der aber schneller abzog und dem Mann mit der Glock zwei Löcher mit 9 mm Durchmesser direkt unter die Augen trieb. Der Kopf des so Getöteten platzte auf wie eine Wassermelone und verspritzte Blut und Gehirnmasse quer durch den Raum. Jetzt wollte Lucas sich um Brands Gegner kümmern, musste aber wieder ein neues Problem in Angriff nehmen, weil der Aufschrei offensichtlich noch andere Gegner aufgeschreckt hatte, die jetzt mit viel Lärm die Treppe stürmen wollten. Lucas nahm sie unter Feuer, konnte zwei Gegner töten und einem dritten eine Kugel in den rechten Arm jagen, was die Überlebenden, mit dem Verwundeten waren es vier, zwang, in Deckung zu gehen. Er brüllte Brand zu. „Bist du bald mal fertig, da hinten? Wir bekommen langsam echt Probleme!“ Er hörte ein gurgelndes Geräusch und drehte sich halb erschrocken um, sah aber Brand über der Leiche seines Gegners stehen, schwer atmend und sein Messer in der Hand. Außerdem war Brand blutbespritzt, aber Lucas ging davon aus, dass es nicht sein eigenes war, da er seinem Gegner die Kehle durchgeschnitten hatte. Brand holte sich seine MP5 und schoss ebenfalls die Treppe hinuter. „Wir hätten die Kalaschnikows behalten sollen“, brummte er, was Lucas ein ironisches Grinsen ins Gesicht zauberte. „Jedes Mal dasselbe – du kannst immer nur meckern. Überleg dir lieber, wie wir hier rauskommen sollen!“ „Warum ich?“, wollte Brand wissen. „Du bist doch der Höherrangige von uns beiden!“ „Ja ja, immer dasselbe mit dir“, meinte Lucas. „Nie zeigst du Eigeninitiative, immer muss ich mir was ausdenken. OK, halt sie uns mal kurz vom Leib, ja? Ich will mal eben schauen, ob wir vielleicht aufs Dach entkommen können.“ Lucas verließ seinen Standort, rannte zum Fenster und schaute zunächst nach, ob sich jemand unten aufhielt, dann sah er nach oben. Das Dach war nicht weit entfernt und konnte von ihnen leicht erklettert werden. Das nächste Haus war auch nicht so weit entfernt, dass sie es nicht mit einem beherzten Sprung erreichen konnten. Lucas war mit seinen Erkenntnissen zufrieden und rannte zu Brand zurück. „Auf das Dach, dann aufs Nebengebäude springen. Und danach müssen wir Fersengeld geben!“ Brand nickte und holte eine Nebelgranate hervor. Er zog den Stift und warf die Granate die Treppe hinunter. Sofort entwickelte sich der Rauch und die beiden Kampfschwimmer liefen zum Fenster auf der anderen Seite des Ganges. Lucas schaute erneut hinunter, ob sich jemand unter ihnen befand, dann schulterte er seine MP5, stieg aus dem Fenster, griff nach oben und zog sich auf das Dach hinauf. Dort blieb er zunächst flach liegen, aber es befand sich niemand sonst auf dem Dach oder in der näheren Umgebung, der ihn hätte attackieren können. Dann drehte er sich um und half Brand hinauf, der ebenfalls bereits aus dem Fenster geklettert war. Die beiden Männer nahmen ihre MP’s wieder in die Hände und Lucas wies auf die Richtung, in die sie rennen sollten, Sie übersprangen die Lücke zwischen den beiden Häusern und rollten sich auf dem anderen Dach ab, dann rannten sie weiter bis zum Dachrand. Dort sicherte Lucas die Umgebung, während Brand an der Hausfassade nach unten kletterte. Als er sicher am Boden angekommen war, sicherte er die Umgebung ab, während Lucas hinunterkletterte. Danach liefen die beiden Männer in Richtung Stadtgrenze, um die Gefahrenzone so schnell wie möglich zu verlassen. Sie hatten es tatsächlich geschafft, Sirte zu verlassen, allerdings hatte es noch einige Kämpfe gegeben, denen sie nicht hatten ausweichen können, darum hatten sie in Sirte eine Spur von Leichen hinterlassen müssen. Nachdem sie die Stadtgrenze verlassen hatten, kam ein Gewaltmarsch, der den beiden Kampfschwimmern fast alles abverlangte. Sie brauchten für die Rückkehr zu dem Standort, wo sie ihr Schwimmzeug hinterlassen hatten, etwa eine halbe Stunde und ließen sich, am Felsen angekommen, erschöpft in den Sand fallen. Lucas sah auf seine Uhr. „Es ist jetzt 02:33 Uhr Ortszeit. Wir können etwa fünf Minuten ausruhen, dann müssen wir ins Wasser zurück.“ Brand nickte, zum Reden war er bereits zu erschöpft. Er lehnte sich gegen den Felsen und holte eine Flasche Wasser aus seinem Rucksack heraus. Lucas tat es ihm nach und so leerten die beiden Männer jeweils einen halben Liter. Die Flaschen wurden wieder im Rucksack verstaut, dann zogen sie ihre Schwimmsachen wieder über, holten die Schwimmflossen und die Atemgeräte hervor und liefen zum Meer. Im Wasser zogen sie sich die Schwimmflossen über, legten die Atemgeräte an und führten ihren Tauchgang durch. Das Schlauchboot befand sich noch immer an derselben Stelle, an der sie es zurückgelassen hatten. Die beiden Kampfschwimmer zogen sich in das Boot, entledigten sich der Schwimmflossen und Atemgeräte und blieben dann erst mal einige Minuten liegen, schnaufend und vollkommen erschöpft. Dann grinsten sie sich gegenseitig an und klatschten sich ab. Danach erhob sich Brand und schaltete den Außenbordmotor des Schlauchboots ein. Mit einem leisen Singen erwachte die Maschine zum Leben und brachte die beiden Soldaten weg von Libyen und den dort lauernden Gefahren. Ghar Lapsi, Malta Der Elektromotor verfügte nicht über genügend Strom, um sie komplett nach Malta, ihrem Ziel und Treffpunkt mit dem BND-Beamten Schneider, zu bringen, aber es brachte sie nah genug heran, dass sie den Rest der Strecke locker schwimmen konnten. Das Schlauchboot wurde von ihnen versenkt, damit niemand irgendwelche Spuren der Nutzer daran entdecken konnte, dann schwammen sie der Insel entgegen und landeten schließlich am Strand Ghar Lapsi. Es war inzwischen fast sieben Uhr, aber noch war der Strand leer – zumindest konnten weder Lucas noch Brand irgendjemanden entdecken. Lucas aktivierte sein Funkgerät und stellte es auf die Frequenz ein, die sie mit dem BND-Beamten Schneider ausgemacht hatten. „Luchs an Adler. Sind gelandet, keine Probleme, warten auf Ankunft.“ Schneider bestätigte mit einem kurzen „Roger“, dann schaltete er ab. Lucas schaltete das Funkgerät ebenso ab, dann sah er Brand an. „Alles klar, bereiten wir uns auf seine Ankunft vor.“ Die beiden Soldaten nutzten die Wartezeit, um die MP5 auseinanderzubauen und die Einzelteile in die Rucksäcke zu stopfen. Ihre Handfeuerwaffen behielten sie bei sich, die Messer ebenso, nur die Granaten wanderten noch in die Rucksäcke. Dann stellten sie die schweren Taschen auf den Boden, setzten sich daneben und warteten, scheinbar völlig entspannt, in Wirklichkeit aber hochkonzentriert. Es dauerte ein paar Minuten, dann sahen sie einen Wagen näherkommen. Dieser hielt ein paar Meter vor ihnen an und ließ einmal die Lichthupe aufleuchten. Lucas und Brand nahmen die Rucksäcke auf, schnappten sich ihre Schwimmflossen und liefen so schnell wie sie noch konnten zu dem Wagen, in dem Schneider ungeduldig saß und sie mit Handwedeln zur Eile antrieb. Er öffnete ihnen den Kofferraum, wo sie die Rucksäcke hineinwarfen, dann ließen sie sich auf der Rückbank nieder und Schneider fuhr an, kaum, dass sie die Türen geschlossen hatten. Während er in Richtung Flughafen fuhr, griff er auf den Beifahrersitz und warf zwei Tüten nach hinten. „Da drin sind Zivilkleidung, Reisepässe, Geld und Kreditkarten. Sie fliegen von Malta aus zunächst nach Spanien. Dort bleiben Sie zwei Tage, danach können Sie nach Deutschland zurückkehren. Haben Sie alles verstanden.“ „Ja, Herr Schneider“, antworteten die beiden Soldaten unisono. Schneider nickte zufrieden. „Gut. Dann geben Sie mir einen kurzen Bericht. Hatten Sie Probleme?“ Die beiden Kampfschwimmer sahen sich an, dann antworteten sie erneut unisono. „Nein, keine Probleme“ und Lucas ergänzte. „Es war fast wie im Manöver.“ Schneider warf einen kurzen Blick in den Rückspiegel, konnte die Gesichter der beiden Männer aber nicht sehen. „Wie im Manöver, aha. Nun, dann wird es Sie vielleicht freuen, zu hören, dass wir Ihre Dienste auch in Zukunft benötigen könnten. Wir haben es nämlich satt, ständig von allen Seiten herumgeschubst zu werden und wollen nun zeigen, dass wir Deutschen auch in der Lage sind, unsere Probleme selbst zu lösen – oder besser gesagt, wir wollen es nicht zeigen, weil jeder Einsatz weiterhin absolut illegal wäre. Haben Sie Interesse, meine Herren?“ Er wusste die Antwort eigentlich schon, aber er wollte es dennoch von ihnen hören. Brand sagte dazu nur: „Klar, warum nicht?“, während Lucas meinte. „Vielleicht passiert beim nächsten Mal ja was Spannendes.“ --- Ende (?) ---
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