Zu meiner Bundeswehrzeit (1984-1990) ließ ich(Rambo63) mich zur Gründung der Deutsch-Französischen Brigade nach Donaueschingen versetzen. Dort waren wir als einzig deutsche Einheit in einer französischen Kaserne untergebracht. Es hatte einige Vorteilen wie steuerfreie Zigaretten und Einkauf in den französischen Supermärkten und war eigentlich eine richtig geile Zeit. Natürlich standen auch Manöver auf dem Dienstplan. Einer davon war die Unterstützung eines französischen Zuges in Frankreich. Wie jeder weiß, haben deutsche LKW Tachoscheiben und die Höchstgeschwindigkeit beträgt 80Km/h. Kaum waren wir in Frankreich beschleunigte der Zugführer der Franzmänner auf weit über 90 und nach wenigen Minuten war von den Franzosen nix mehr zu sehen. Da stand ich nun mit meinem Zug mitten in Frankreich. Wir fuhren mal hier hin mal dort hin und beschlossen erst mal eine sehr ausgedehnte Pause zu machen. Irgendwann schien dem Franzosen aufzufallen, das seine deutschen Kameraden verschollen waren und lies uns suchen. Gegen Einbruch der Dunkelheit wurde er auch fündig. Da unsere Kameraden aus dem Steinbeißer Land gerne Nachtruhe pflegen, befahl der Leutnant der Franzosen wir sollen da hinten auf der Wiese unsere Zelte aufbauen. Das ließen wir uns ja nun nicht zwei Mal sagen und so waren wir schnell fertig und genossen den Feierabend. Am nächsten Morgen wurden wir früh von einem Getöse und Gemurmel schreckhaft aus dem Schlaf gerissen. Ein Blick und… da standen bestimmt 30 Bauern mit Mistgabeln, Dreschflegeln und sogar Schrotgewehren und wollten uns ans Leder. Zum Glück erschienen unsere Französischen Kameraden und der Leutnant ließ sogar scharfe Munition an einige seiner Leute verteilen. Was keiner in der Dunkelheit bemerkt hatte war, dass wir mitten vor einem Kriegerdenkmal des großen Deutsch-französischen Kriegs 1871 unsere Zelte aufgebaut hatten und die Einwohner fanden das gar nicht lustig. Nachdem unser französischer Kollege das ganze aufgeklärt hatte, bauten wir so schnell es ging unser Nachtlager ab, verstauten den ganzen Mist und ab dem Zeitpunkt war mir die Tachoscheibe egal. Es hies, was das Gas hergibt…Dranbleiben.