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CaptJR

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Über CaptJR

  • Geburtstag 06.01.1997

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CaptJR's Achievements

  1. ist meine Geschichte denn auch eingegangen? hatte kaum von dem Wettbewerb gelesen und schon hatte ich Lust etwas zu schreiben, ich hoffe dass sie angekommen ist, hab mir Mühe gegeben und muss dazusagen, dass die Geschichte auf einer wahren Begebenheit berüht lg CaptJR
  2. hey ich wollte mal erfragen ob mein Beitrag denn angenommen wurde, weil meine Geschichte ja nur fast um einen Soldaten und wenn nur das die Person im Inneren ein Soldat ist haha ich hoffe ihr versteht was ich meine ja zumindest wollte ich das fragen würde mich freuen wenn ich mit dabei bin lg CaptJR
  3. Das gute, alte Leben von CaptJR Unschuldigen Menschen helfen, deren Leben bedroht wird. Denen helfen, die nicht mehr in der Lage dazu sind sich selbst zu helfen. Mein eigenes Leben opfern, um das eines Unschuldigen zu retten. Tapfere Männer und Frauen unterstützen und an der Front sein. Helfen. Mehr wollte ich seit 2 Jahren nicht. Eine TV-Serie hatte erstmals mein Interesse und letztendlich meine Liebe entfacht. Genau das wollte ich. In die Bundeswehr und Deutschland dienen. Mein Ehrgeiz wuchs. Ich wollte Medizin studieren und dann lernte ich Owen Hunt kennen, den ehemaligen US-Soldaten bzw Chirurg, aus der amerikanischen TV-Serie "Greys Anatomy". Ja ich weiß diese Serie ist typisch für eine Frau, aber hey man sieht Organe und coole seltene Fälle, aber zurück zum Thema. Owens Berufsweg faszinierte mich und das brachte mich auf die Idee, nachzuforschen, ob in Deutschland auch ein Medizinstudium über das Militär möglich sei und man danach in einem "normalen" Krankenhaus arbeiten kann, mittlerweile weiß ich, dass "normal" zivil heißt. Und wow es war möglich! Und einen 1,0 Abiturschnitt brauchte mach auch nicht! Ideal für mich, die schon immer eine eher durchschnittliche Schülerin war. Ich informierte mich weiter und der Wille zu dienen wuchs immer weiter. Ich nahm an speziell für bundeswehr-interssierte Jugendliche ausgelegten Events teil und wollte mehr als nur studieren und medizieren. Ich wollte kämpfen. Die Fallschirmjäger sollten es werden, Adrenalin und Herausforderung liebte ich schon immer. Auch auf social medias gefielen mir immer mehr Seiten der Bundeswehr bzw über die Bundeswehr und durch diese Seiten fing ich an mit Soldaten zu schreiben, sie faszinierten mich. Ich lernte einen Fallschirmjäger kennen und erzählte ihm von meinen Plänen bzw Wünschen. Er erzählte mir von einer speziellen Ausbildung, über die ich kurz zuvor auch gelesen hatte. Meine Ziele änderten sich. Nun war es ein Fallschirmjäger der ich sein wollte, danach die Combat First Responder C Ausbildung, als Übergang und dann das Medizinstudium. Hochgesteckte Ziele das wusste ich, aber ich wollte es schaffen und nicht nur weil ich es "wollte", auch weil ich neu anfangen wollte. Nun muss ich versuchen in möglichst wenigen Worten mein ach so tragisches Schicksal darzulegen. Gehen wir chronologisch vor. Mein Vater starb an Krebs, da war ich 4. Meine Mutter ertrug das nicht, aber musste meiner Schwester und mir zu liebe weitermachen. Meine Schwester ist 2 Jahre älter als ich und erinnert sich anders als ich noch an meinen Vater. Der Verlust machte dem damals kleinen Mädchen zu schaffen. Sie fing mit 13 das Rauchen an, das Trinken und das nächtliche Verschwinden folgte, mehrfaches Suchen nach ihr durch die Polizei, Psychologen, Psychiatrien, Drogen und die Spitze des Eisberges, vor gut einem Monat, das ungewollte Kind mit ihrem mal Ex-Freund mal Freund, bei dem sie im zarten Alter von 17 eingezogen war. Ja ihr Leben ist Assi-TV-tauglich das weiß ich, aber es geht nicht um sie. Worauf ich hinaus wollte war, das Alles machte meiner Mutter dermaßen fertig, dass ich sie noch heute regelmäßig nachts weinen höre, denn es spielt sich ja in der Gegenwart ab. Naja zurück zu mir. Ich bekam selbstverständlich alles mit, aber ich tat schon immer so, als sei es mir egal, denn meine Schwestern verlangte sowieso jederlei Aufmerksamkeit. Ich lebte also schon früh für mich allein, behielt alles was mir wichtig war für mich und wurde zu einer Einzelgängerin mit nur wenigen Freunden, denen ich aber nie erzählte wie es mir wirklich ging. Ich habe bis zum heutigen Tage noch nie vor einem anderem Menschen geweint. Zeige niemals Schwäche. Das alles mag etwas traurig klingen, aber nun ja, ich hatte mich damit abgefunden. Warum ich das erzählt habe? Ich mag meine Familie nicht sonderlich und mehr als die Hälfte sind tot und die anderen kenne ich nicht wirklich und die die ich kenne sind, naja wie bereits erwähnt. Meine Schwester hängt meiner Mutter noch mit 20 auf der Tasche und nervt wo sie nur kann und macht meine Mutter fertig, immerhin schlägt oder tritt sie sie nicht mehr, sondern schreit bzw brüllt nur herum, wenn sie nicht das bekommt was sie will, also meistens Geld, was meine Mutter selber nicht hat, da sie nicht voll arbeiten kann, aufgrund eines schlimmen Autounfalls „vor meiner Zeit“, wegen dem sie nun einen 60%-Schwerbehindertenausweis besitzt. Aber ja ich liebe meine Mutter, aber aus Angst ich werde genauso wie meine Schwester ist sie eine neurotische, kontrollsüchtige Nervkuh geworden, wenn es zu obszön wird entschuldige ich mich. Ich musste als ich noch nicht 18 Jahre alt war immer vor oder pünktlich um 24Uhr zuhause sein, kein Bier unter 16 usw. Es nervte und ja das alles konnte ich nicht leiden. Das war und ist der Grund warum ich weg wollte und will. Ich sah in der Kameradschaft in der Truppe eine neue Familie, neue Freundschaften und einfach ein Neuanfang. Ich bewarb mich also im Oktober letzten Jahres im hiesigen Karrierebüro in der Feldwebellaufbahn in der Gattung der Fallschirmjäger, alles andere sollte später folgen. Ich freute mich auf den Einstellungstest, fing auch an mehr zu trainieren und bereitete mich vor, ich freute mich auch auf die AGA, auf die Hindernisbahn, die Uniform, die Stuben, die wunderbar harten Betten, die Tarnschminke, meinen ersten Umgang mit Waffen, darauf angebrüllt zu werden, zu marschieren, mein erstes BIWAK, darauf nach der AGA das erste mal nach Hause zu fahren und in Bundeswehruniform in Zug, Bahn, Bus zu sitzen und durch mein Dorf in meinem Traum zu schreiten, voller Stolz und ich freute mich sogar auf meine zukünftigen Auslandseinsätze, darauf zu dienen. Ich wollte das alles. Es war mein Traum. Ich war verliebt in die Bundeswehr. Doch wie fast immer in der Liebe, wurde mein Herz gebrochen. Voller Vorfreude ging ich am Einstellungstesttag in das bereits erwähnte Karrierebüro, hört mir die Einweisung und den Vortrag zum Tagesablauf an. Unterhielt mich mit den anderen Bewerbern und kam als erste an die Reihe. Mein Urin war in Ordnung, die 7 verschiedenen Drogen vom Vortag wurden also nicht entdeckt, haha. Meine Augen und Ohren waren perfekt, bekam sogar ein Kompliment von der Ärztin. Jetzt stand die endgültige medizinische Musterung an. Ganz normaler Ablauf, Ausziehen, Zehen versuchen zu berühren, gehen, Kniebeuge, Puls messen und so weiter, bis hierher alles prima, und dann fingen die Fragen an. Kurz davor hatte ich mich dazu entschlossen nichts für mich zu behalten. Also erzählte ich ihr, dass ich mit 15 eine tiefe Beinvenenthrombose, aufgrund der Einnahme der Anti-Baby-Pille, bekommen hatte, von meinen 3 Genmutationen, die das Risiko verstärkten, meiner vena cava Hypoplasie und meiner gegenwärtige Einnahme eines Blutverdünners. Sie schrieb mit und ließ sich nichts anmerken. Ich hatte Hoffnung. Die Befragung war vorbei und sie sagte mir mit traurigen Augen und mitleidigem Ton, dass es nicht möglich sei, dass ich der Bundeswehr nicht beitreten könne. Ich wusste über die wahrscheinlich Absage bescheid, dennoch brach für mich eine Welt zusammen. Ich nickte und stimmte zu und verabschiedete mich mit riesigem Kloß im Hals, sie wünschte mir viel Glück in meinem weiteren Leben und ich würde es schon zu etwas bringen, ich bin ja noch jung, waren ihre Worte. Ich saß stumm eine halbe Stunde im Wartezimmer und musste auf meine Akte warten, obwohl ich einfach nur weg wollte. Ich wollte, so schwach es klingen mag, weinen, alles rauslassen, obwohl ich in der Öffentlichkeit war und das gegen meine Prinzipien verstoßen würde, aber ich konnte nicht anders. Immer wieder liefen Soldaten an mir vorbei, aber ich konnte nur schwach grüßen. Endlich die Akte, ich konnte verschwinden. Statt nach 2 Tagen, lief ich bereits nach 2 Stunden Richtung U-Bahn. Nach nur 2 Stunden war mein einziger Traum zerstört. Kaum aus dem Sichtfeld des Gebäudes rannen die ersten Tränen meine Wange hinab. Ich lief weiter. Weinte weiter. Setzte mich an die U-Bahnhaltestelle und weinte. Eine Stunde verging und eine Bahn nach der anderen hielt mit quietschenden Rädern an und fuhr ohne mich weiter. Und ich weinte nur, konnte nicht stehen, konnte nicht gehen, konnte nicht sprechen. Und wollte es nicht wahrhaben. Ich wollte doch nur helfen. Es war nicht meine Schuld, ich wusste nicht, dass ich Thrombose bekommen würde. Ich konnte es einfach nicht verstehen. Ich war doch körperlich topfit und dennoch durfte ich nicht einmal zeigen, das mich das Risiko, erneut eine Thrombose zu bekommen, nicht schwächte. Ich war stark, physisch und psychisch, aber ich durfte nicht zeigen was ich konnte. Ich wollte nie etwas so sehr und weinte noch nie zuvor so viel. Zuhause angekommen lag ich volle 3 Stunden in meinem Bett und durchnässte mein Kissen. Der Traum von einem neuen Leben vernichtet, nach nur 2 Stunden. Das war mein Ende. Es ist März und sogar bei dem Schreiben dieses Textes blieben die Blätter auf der ich schreibe nicht trocken. Ich kann es bis heute nicht nachvollziehen. Es ist unfair und grausam, aber ich kann es nicht ändern. Ich bin noch nicht darüber hinweg, aber versuche meine Motivation für meine Zukunft und meinem gespielt fröhlichen Lebensgeist wiederzufinden, um in meinem schönem alten Leben weiterzumachen und neben dem Abitur 15 Stunden in der Woche zu arbeiten, um zu leben. Ach, das gute, alte Leben.
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