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Kpt.Nemo

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  1. Hallo zusammen, meine Soldatengeschichte hat sich in der Marinewaffenschule / Kappeln an der Schlei zugetragen. Irgendwann in der Grundausbildung hat es wohl jeden getroffen und man musste einen Wochenenddienst schieben. Wenn die Kameraden Freitag Mittag zur "NATO-Rallye" Heimwärts gestartet sind, begann die wohl langweiligste Zeit in der Kaserne die man sich nur vorstellen konnte. Keiner hatte so wirklich Bock und die UvD´s (Unteroffizier vom Dienst) haben sich mitunter wirklich blödsinnige Sachen einfallen lassen um uns irgendwie doch zu beschäftigen. So auch unser Unteroffizier Maat "XY". Dieser Maat (eigentlich recht umgänglich) hat uns an einem Samstag nach dem Mittagessen vor unserem Wohnblock antreten lassen. Die Straßen vor den Wohnblocks waren Sackgassen mit einem Wendehammer. So standen wir nun bei schönem, warmen Wetter vor unserem UvD. Nach dem üblichen "Still gestanden, Ausrichten, Meldung und Rühren" hat er uns mitgeteilt, dass wir doch wegen der bevorstehenden Grußabnahme unsere Zufahrt bzw. Wendehammer säubern sollten. Er war der Meinung das wir mit unserem Marinemesser mit Dorn doch ein hervorragendes Werkzeug haben, um mit dem Dorn die Zwischenräume der Bordsteinkanten vom Moos zu befreien. Ich hielt das echt für einen Scherz und konnte mir ein Grinsen nicht unterdrücken. Der UvD hat mich ins Achtung gestellt und mich gefragt ob ich daran irgendwas komisch finden würde. Darauf habe ich geantwortet: "Entschuldigen Sie Maat "XY", ich dachte sie suchen hier Killer und keine Gärtner". Noch immer stand ich im "Still gestanden", habe aber keine Miene mehr verzogen. Der Maat hat die Gruppe zum Arbeitsdienst wegtreten lassen und ich musste ihm in die Dienststube folgen. Mir ging echt der Arsch auf Grundeis und ich habe mich tierisch über mich selbst geärgert das ich nicht meine Klappe gehalten habe. In der Dienststube hat sich der Maat vor mir aufgebaut und ich habe mit einem Anschiss gerechnet. Allerdings sagte er dann: Matrose "YX", der Spruch von Ihnen war mal richtig gut und ich musste mir das Lachen verkneifen, aber ich kann das auch nicht so im Raum stehen lassen. Bewegen Sie Ihren Arsch zur Kaffeemaschine, kochen Kaffee und dann diskutieren wir beiden aus, was die Marine für Leute sucht. Wir haben also Kaffee getrunken, uns unterhalten und ich musste ihm versprechen den anderen Kameraden nichts davon zu erzählen bzw. das ich einen Anschiss bekommen habe. Mit Maat "XY" bin ich heute noch befreundet. Wir sind beide nicht mehr beim Bund und sehen uns recht selten, aber meinen Spitznamen "Killer" habe ich immer noch. Das ist meine wahre Geschichte von 1992. Gruß KptNemo
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