Jump to content

Tassy

Members
  • Gesamte Inhalte

    17
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Alle erstellten Inhalte von Tassy

  1. Gerade für die "kleineren" war das aus meiner Sicht ein herber Schlag. Bisher konnte man durch eine hohe Aktivität und viele KG´s sowie das Aussetzen vieler KG´s zumindest noch versuchen den Anschluss nach "oben" zu halten. Das ist damit wohl eher hinfällig, denn jetzt fällt der XP Bonus eines großen HQ´s noch stärker ins Gewicht als er es ohnehin tat. Ähnlich ist die recht heftige Voraussetzung zum Erstellen der gelben Kisten. Kleine Truppen können das dann mal in einigen Monaten vielleicht in Angriff nehmen. bis dahin geht die Schere inzwischen aber so weit auseinander, dass es nicht mehr aufholbar sein wird. Also bedeutet das, wenn man in einer kleinen Truppe bleibt (bleiben will), muss man sich damit abfinden, das nach oben halt nix mehr geht. Besonders motivierend wirkt das irgendwie nicht, zumindest auf den ersten Blick.
  2. Name Tassy Spielwelt 1 1)Daten(klau) einem Praktikanten im Ministerium ist es aus Versehen gelungen alle Festplatten zu löschen. Zum Glück soll ein "Verbündeter" rein zufällig noch über ein Backup verfügen. Mit einem USB-Stick bewaffnet machst du dich auf den Weg. 2)Materialamt für Beschaffung (das G36A2) Die "neue" Ausführung der Waffe soll sogar um die Ecke schießen können. Auch der Einwand eines Uffz, dass das der Vorgänger ja im Grunde auch konnte, bremst deine Begeisterung nicht. Du prüfst den Etat und gehst shoppen! 3)Offizier Weiterbildung (Handwaffen) Es hat dich wieder einmal erwischt. Leitung bei der Offz Weiterbildung. Mit Helm und Splitterschutz machst du dich auf den Weg. Auch die Zusage deines Spieß, es befände sich keine einzige scharfe Patrone in der Liegenschaft muntert dich kaum auf. Viel Glück! 4)Versorgung unter erschwerten Bedingungen Winterbiwak im Februar -12 Grad. Du versuchst beim Dorfladen Grillgut für deine Soldaten zu besorgen. Die entsetzte Aussage der Verkäuferin: "Junger Mann es ist Winter" konterst du eiskalt mit: "Junge Frau es kann nicht Winter sein, denn ich zelte!" 5) Auf die Bäume ihr Affen der Wald wird gefegt. Der Div.Kdr. hat sich zur Dienstaufsicht angekündigt. Alles wird in Schuss gebracht. Du hast den Auftrag beim Stadttheater nach Häuser Kulissen zu fragen, damit der General denkt alles wäre im Lot. Wo die Soldaten so lange versteckt werden wird noch geprüft! 6) Decken falten fürs Gelöbnis Wer kennt es nicht? Du wirst diesmal von der Veranstaltung ausgeschlossen, weil der Spieß dich gestern mit einer Packung Reißzwecken gesehen hat! 7) Warnposten auf der Schießbahn. Sehr ärgerlich, denn wie es die Überschrift sagt steht dein Warnposten noch auf der Schießbahn - seit Freitag. Da er keine Waffe dabei hatte ist es niemandem aufgefallen, trotzdem werden wohl 1-2 Tage Dienst Ausgleich und eine kleine Entschuldigung fällig. 8) Mun. Vernichtungs Schießen Ja ist denn schon Weihnachten? Du wirst mit Massen an Munition auf Übung geschickt. Einziger Auftrag, keine einzige Patrone darf übrig bleiben. Frei nach dem Motto wer spart wird bestraft, muss der Etat bis auf den letzten Pfennig verbraucht werden! 9) IV Quartal ist den schon wieder Weihnachten? Dein TVB hat dich gerade vom Feinsten "Rund gelutscht". Dein Vergehen? du wolltest einen Karton Kopier Papier! Und das im Oktober! 10) Innovationen Das ist der Wahnsinn! Ein neues Formular zum beantragen des Dienstes zu ungünstigen Zeiten. Jetzt nur noch in 4facher Ausführung. Und Dein Btl. Soll als erstes den Vordruck bekommen. Er wird mit der neuen Transportmaschine eingeflogen. Leider erst wenn diese Flugtauglich ist.
  3. Hallo, die Entzerrung der Voraussetzungen für die Belohnungen fand ich sehr gut. Bei den bisherigen Bombern Wetter Events war bei uns eigentlich immer Samstag Nacht oder spätestens Sonntag morgen die Luft raus. So ging es fast noch den ganzen Sonntag weiter, da die Möglichkeit bestand noch eine Stufe zu erreichen. Auch die Tatsache, dass es häufiger Belohnungen gab war positiv, da so auch der Ansporn größer war, dran zu bleiben. Auch wenn die Belohnungen dafür kleiner waren.
  4. Tassy

    Erweiterung Kaserne

    Hallo, Wenn man sich manche der Großen Truppen so anschaut, dann haben diese den Ausbau ihrer Truppe fast abgeschlossen, während viele kleiner Truppen oft vor dem Problem stehen, dass sie die falschen Rohstoffe haben um die gesteckten Bauziele zu erreichen. Ich habe mir mal ein paar Gedanken gemacht, wie man da evtl. etwas Abhilfe schaffen könnte. Mir sind da erstmal 2 Gebäude eingefallen, die ich persönlich gut finden würde. Die neuen Gebäude würde ich auch nicht einfach baubar machen, sondern in eine Abhängigkeit zu vorhanden Gebäuden setzen. 1) der Recyclinghof (baubar ab HQ Stufe 10) hier können Rohstoffe gegeneinander getauscht werden, also zum Beispiel 500 (Preis) für ein Kunststoff. Das Verhältnis des Preises wiederum verbessert sich mit jeder Ausbaustufe des Recyclinghofs. Allerdings sollte auch nur Rohstoff gegen Rohstoff tauschbar sein, nicht gegen Credits dann wäre auch die Wichtigkeit der Patrouille beibehalten. 2) der U-Raum (baubar ab HQ Stufe 15) Der U-Raum reduziert die Kosten für die Ausbildung aller Mitglieder der Truppe um 0,5% pro Ausbaustufe. Die Voraussetzungen und Preise sind von mir jetzt einfach mal so in den Raum geschmissen, und daher nur zur besseren Visualisierung gedacht. Ich denke, das es für alle Truppen durchaus ein Anreiz wäre solche oder ähnliche Gebäude zu bauen. Vielleicht hat ja auch noch jemand Ideen für weitere Gebäude, oder bessere Ideen, zu denen, die ich vorgeschlagen habe. Freue mich auf eine reichliche Erweiterung der Liste
  5. Eine Soldatengeschichte Soldatenspiel Kreativwettbewerb Autor Tassy Alle Rechtschreibfehler sind gewollt und Ausdruck meiner Kreativität, wer Rechtschreibfehler findet, der darf sie behalten. Alle Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten zu lebenden oder bekannten Personen, sind für diese in großen Teilen höchst bedauerlich. Weihnachten zu Hause Es muss denn das Schwert nun entscheiden. Mitten im Frieden überfällt uns der Feind. Darum auf, auf zu den Waffen. Jedes Schwanken, jedes Zögern wäre Verrat am Vaterlande. ….zwar ging die Rede noch weiter, doch vielmehr bekam er nicht mit. Er das war Heinz von der Gröde… ein Mitglied alten, aber verarmten Adels. Lehrer an einem Gymnasium war er, und Oberleutnant der Reserve. 29 Jahre alt, ein junger gut ausgebildeter Mann. Alleinstehend, da er trotz schneidigem Aussehens eher ein schüchterner Gesell war, und auch eigentlich keine Zeit für eine Familie hatte. Nun am 06.August 1914 hörte er die Worte seines Monarchen. Wie in einer verzückten Ekstase. „Krieg“, dachte er….„endlich Krieg“…. Nie hatte er bisher die Möglichkeit bekommen, sich auf dem Felde der Ehre zu beweisen… Nicht wie sein Vater, der 1870/ 71 als Leutnant der Kavallerie kämpfte. Oder der Großvater 1848/49 gegen Dänemark….! „Krieg endlich“ dachte von der Gröde, und sofort lief er zu einer Freiwilligen Meldestelle…., denn schnell musste man sein, wollte man den Krieg nicht verpassen. Bereits 2 Tage später saß er im Zug nach Hannover, hier war er eingeplant als Zugführer bei der 3. Königlichen hannoverschen Reserve Division. Kaum dort in der Sedan-Kaserne angekommen traf er auf Unteroffizier Tassy, seine Ordonanz. Tassy war ein eher knorriger, grobschlächtiger Kerl, der trotz allem recht liebenswert zu sein schien. „Na Unteroffizier Tassy, dann wollen wir unseren Haufen mal schnell auf Vordermann bringen“ sagte von der Gröde. „ zu Befehl“ schallte ihm Tassy entgegen. „ und dann werden wir den Krieg mal schön gewinnen, ich will Weihnachten wieder zu Hause sein“ fügte der Zugführer an. „Jawoll, ganz wie Herr Oberleutnant befehlen, bis Weihnachten wieder zu Hause sein“, Tassy knallte mit den Hacken und verließ den Raum…“ Er scheint mir etwas steif“ dachte von der Gröde,“ aber er scheint ein guter Soldat zu sein“. Kurz darauf gab es das erste Antreten, seines Zuges, viele der Männer waren jung, sehr jung, kaum älter als es seine Schüler gewesen waren. Aber es waren gute Männer, allesamt freiwillig, voller Euphorie voller Mut und Siegeswillen. Eine klasse Truppe, und erst recht die Gruppenführer alles gestandene Berufssoldaten. „ An der Spitze dieser Männer kann ich alleine Paris erobern“ dachte von der Gröde, der etwas später seinen Kompaniechef kennen lernen sollte. Major von Schaumwein, ein alter erfahrener und sehr belesener Offizier, dem man ohne Bedenken sein Schicksal anvertrauen mochte. Die nächsten Wochen waren geprägt von Ausbildung, Drill und gesellschaftlichen Verpflichtungen. Kaum jemand aus der gehobenen Gesellschaft wollte es sich nehmen lassen , die kommenden Helden zu bewirten und gebührend zu verabschieden. Bereits am 15. August fiel das letzte Sperrfort von Lüttich, „Das modernste Festungswerk unserer Zeit zusammengeschossen von der Dicken Berta, wie ein Kartenhaus“ schwadronierte Heinz von der Gröde, der wegen der gesellschaftlichen Verpflichtungen in diesen Tagen häufiger betrunken als nüchtern war.“ Tassy wir müssen uns beeilen, sonst ist es vorbei bevor wir ankommen“ setzte der junge Offizier nach….. Mit dem gewohnten Hackenknallen erwiderte Tassy „ Jawoll beeilen, bevor wir zu spät kommen“. . Er hörte vom grandiosen Sieg bei Tannenberg, und konnte sich gar nicht richtig darüber freuen, auch die Schlacht an den masurischen Seen, die die Bedrohung für Ostpreußen fürs Erste beendete, nahm er beinahe gleichgültig zur Kenntnis…. „wir werden wirklich noch zu spät kommen“ seufzte er tief in sich hinein, drehte sich um und schlief seinen Kater aus. Dann endlich der Befehl zum Verlegen in Frontnähe zur Sicherung der Nachschubwege und zur weiteren personellen wie materiellen Aufstellung wurde die Division verlegt. Zugeteilt der 1.Armee zwar zunächst als Reserve, aber eben der 1. Armee. Diese hatte gemäß des Schliefenplans die Hauptlast des Angriffs zu tragen und hatte auch den weitesten Weg ins Feindesland zurück gelegt. „Tassy das war knapp“ sagte von der Gröde, „unsere Spitzen stehen 18 Kilometer vor Paris, so haben wir gerade noch die Chance etwas Ruhm und Ehre abzugreifen“ „Jawoll, Ruhm und Ehre abgreifen“ schallte es aus Tassy, der gerade dabei war den Gefechtsstand in einem requirierten Bauernhaus einzurichten. „Obwohl, Herr Oberleutnant wissen, dass wir uns 70 Kilometer hinter der Front befinden?“ Stutzte der Ordonanz Unteroffizier…. „Ja das weiß ich, aber die Unseren haben an der Marne einen kurzen Halt eingelegt, um die Kräfte vor der Entscheidung zu bündeln. Außerdem haben die Franzosen eine Gegenoffensive gestartet… nicht viel mehr als Mut der Verzweifelung, aber gut für uns Tassy, unsere Stunde wird noch kommen, vertrau mir“ berichtete der Offizier. Der Zug richtete sich in einem kleinen belgischen Dorf ein, recht gemütlich war es, wenn man nicht in der Ferne ab und an das Grollen der schweren Geschütze gehört hätte, wäre es beinahe wie auf einem der jährlichen Kaisermanöver gewesen. Ziemlich herrschaftlich war das Bauernhaus in dem sich der Zuggefechtsstand nun befand. Hier wohnte noch eine alte Bäuerin. Nett schien sie zu sein, aber auch sehr unheimlich, sie sah etwas so aus, wie die Puppen, die der Oberleutnant mal auf einer Reise in den Harz gesehen hat. Dort am Brocken, wo der Hexenkult dank Goethe wachgehalten wurde. Nun gut unheimlich war sie, aber unheimlich gut kochen konnte sie auch, und das war erst einmal wichtiger! Außerdem wohnte hier auch noch Simonne, sie wurde als Nichte der „Alten“ vorgestellt. Simonne war gar nicht unheimlich, im Gegenteil. Bei ihr handelte es sich um eine echte Schönheit. Geflohen sei sie vor dem Krieg aus der Stadt, weil die Geschütze zwischen Soldaten und Zivilisten nicht unterscheiden können. Simonne war auch Lehrerin gewesen vor dem Krieg und sie sprach ein sehr passables Deutsch. Allerdings war sie sehr kalt und abweisend zu den deutschen Soldaten. „Nun ja sie werden schon noch lernen uns zu mögen, wenn sie uns erst besser kennen“ dachte der junge Oberleutnant bei sich, während seine Soldaten ihren Dienst versahen. Irgendwie war es beinahe wie in der Kaserne… Antreten, Drill, Putzen, Drill, Schlafen…. Alles Routine fern ab der Heimat. Tassy schien das alles überhaupt nicht zu beeindrucken, er machte seine Arbeit wie sie ihm aufgetragen wurde, man konnte fast glauben, dass es ihn gar nicht störte fern ab der Front zu sein, fern ab von Ruhm, Ehre, Orden und Beförderungen…. Ihm schien es nichts auszumachen die tägliche Routine von Ausbildung Wache und Besprechungen zu erleben….diese Routine, die von der Gröde so sehr hasste…. Die Kompanie lag im Nachbarort, 2 Mal täglich musste Heinz von der Gröde dort hin, zur Befehlsausgabe…. Und es langweilte ihn fürchterlich. ........... In die Fußstapfen seiner Ahnen wollte er treten, und nun saß er hier hinter der Front zur Tatenlosigkeit verdammt. „Überall Sieg“ dachte er „und ich sitze hier im Bauernhaus und kloppe Skat mit Tassy und Unterfeldwebel Schulz.“ Unterfeldwebel Schulz war der Gruppenführer der 1.Gruppe ein hervorragender Mann, leider ein lausiger Skatspieler. So vergingen die Tage und Wochen. Inzwischen war aus der Division eine Art Personal Reserve geworden, immer häufiger wurden Soldaten zu den Kampfverbänden an die Front versetzt. So auch die 1.Gruppe mit dem Unterfeldwebel Schulz. Die Versetzungen wurden personell ausgeglichen. Freilich hatten die neuen Soldaten nicht den Ausbildungsstand, noch nicht, denn diesen zu erreichen war die Aufgabe des Oberleutnants und seiner Mannen. Der neue Gruppenführer, der ersten Gruppe war Feldwebel Marsch…ein unangenehmer Kerl, ein defätistischer Querdenker, der, wenn auch hinter vorgehaltener Hand, die Führung kritisierte…Ein Fehler sei der Stopp an der Marne gewesen. Nicht mehr gewinnen könne man den Krieg jetzt wo die Fronten erstarrt sein…, als ob er als Feldwebel sich ein Urteil darüber erlauben könne. „Nun egal was soll es, er macht seine Arbeit, und die macht er gut“ sagte sich der von der Gröde. Was viel schlimmer war… der Marsch war ein blendender Skatspieler, vorbei waren sie die leichten Siege gegen einen mies spielenden Unterfeldwebel Schulz. So neigte sich das Jahr 1914 seinem Ende entgegen… Für die Männer 3. königlichen Hannoverschen Reserve Division ziemlich unspektakulär in ihrer rückwärtigen Position. Am 20.12.14 kurz vorm Eintritt des berühmten Weihnachtsfriedens, dann jedoch erreichte den Gefechtsstand, des Olt. von der Gröde die Mitteilung , dass Unterfeldwebel Schulz zwei Tage vorher gefallen war. Mit ihm noch weitere vier Männer seiner Gruppe. Drei waren schwer verwundet, zwei weitere galten als vermisst. Die Granate eines „schweren Minenwerfers“(heute Mörser) war genau in ihren Unterstand eingeschlagen….die Gruppe war ausgelöscht alle mit einem Schlag, die Freunde und Kameraden waren nicht mehr…. Jetzt ja spätestens jetzt war der Zug des von der Gröde angekommen in einem Krieg wie es ihn vorher nie gegeben hatte, und der erst ganz am Anfang seiner mörderischen Entwicklung stand… Trauer und Entsetzen machte sich breit. ...... Aber auf der anderen Seite es war Krieg, und im Krieg wird nun mal gestorben…. Später sollte mal jemand sagen: Der Tod eines Mannes ist eine Tragödie, der Tod einer Millionen Männer ist eine Statistik. Mit gedrückter Stimmung saßen Heinz und sein mittlerweile zum Unterfeldwebel beförderter Tassy zusammen und leerten eine Flasche Cognac. Tassy, der nicht so viel gewohnt war, meldete sich ab, und verschwand im Bett. Heinz von der Gröde hingegen wandte sich der 2. Flasche zu, als Simonne den Raum betrat… sichtlich erschrocken sagte sie „ entschuldigen sie, isch wollte nach dem Feuer sehen, isch dachte Herr Oberluitnat schlafen schon“ Traurig sah Heinz sie an, und entgegnete: „ Macht doch nichts du konntest nicht wissen, dass ich noch wach bin“. „Herr Oberluitnant haben Kummer?“ fragte Simonne, und zum ersten Mal sah sie ihn ganz weich und freundlich an… das stand ihr deutlich besser, als der harte Ausdruckslose Blick, mit dem sie sonst drein schaute. „ Schön war sie, sehr schön sogar“ dachte er, und er überwand etwas seine Schüchternheit: "Bitte setz dich, und trink etwas mit mir“ sagte er und deutete auf den leeren Stuhl auf dem eben noch der Unterfeldwebel Tassy gesessen hatte „ Unterfeldwebel Schulz und fast seine ganze Gruppe sind gefallen.“ „Das ist sehr traurig“ sagte sie mit sanfter Stimme, als sie sich ein Glas einschenkte, „So wie meine beiden Brüder auch, so ist der Krieg.“ „Deine Brüder sind tot? „ wollte Heinz v.d.G. von ihr wissen, „ und dein Mann?“ „Isch bin nischt verheiratet“ lächelte sie. „meine Brüder sind in Lüttich gefallen verschüttet nach einem Granateinschlag“… „und darum hasst du uns“ fragte Heinz….Simonne antwortete nicht, sie lächelte nur etwas verlegen. „Das erste Mal lächelt sie“, dachte Heinz v.d.G. „wie schön sie doch ist, wenn sie lächelt“… er wollte auch gar keine Antwort mehr auf seine Frage hören… die beiden saßen die ganze Nacht zusammen, tranken und unterhielten sich über Gott und die Welt. Über Deutschland, Belgien, Kaiser und König, über einfach alles, das allererste Mal, seit dem 6.August, fühlte sich Heinz richtig wohl, und das allererste Mal empfand er es als gar nicht so schlimm weit ab von der Front in der Etappe seinen Dienst zu tun. Der Morgen graute bereits als er ziemlich betrunken ins Bett sank…. „Was für eine Frau“ dachte er „ und was die vertragen kann, viel mehr als Tassy, und sie sieht um Längen besser aus.“ Er beschloss auf jeden Fall jetzt öfter ihre Gesellschaft zu suchen, wenn möglich. Der Krieg ging in das Jahr 1915. Die Osmanen traten auf der Seite der Mittelmächte in den Krieg ein, und die Entente erlitt eine empfindliche Niederlage bei Gallipolie. Die Italiener traten auf Seiten der Entente, in den Krieg ein und bedrohten die relativ ungeschützte Südflanke der Mittelmächte. Diese Bedrohung wurde mit kleinen Landverlusten allerdings ziemlich schnell beseitigt. Bulgarien wiederum schloss sich den Mittelmächten an. Durch das Meer pflügten sich deutsche U-Boote, hingegen zeigte die Seeblockade der Briten erste wenn auch kleine Auswirkungen. Die Fronten im Westen waren zur absoluten Bewegungslosigkeit erstarrt. Die Waffen wurden immer weiter entwickelt, größer effektiver und schrecklicher. Von ersten Bombern, bis hin zum Einsatz von Giftgaswurde das Töten und Sterben immer industrieller und alltäglicher. Die Stammsoldaten der 3. königlichen Hannoverschen Reserve Division lagen nach wie vor unverändert in der Etappe und lieferten den Nachschub für die immer hungriger werden Maschinengewehre und Geschütze der Front. Hier war es mittlerweile recht alltäglich geworden, dass Soldaten und Kameraden, die man kannte, verwundet wurden oder sogar an der Front gefallen sind. Man nahm Notiz davon, viel mehr aber inzwischen kaum noch. Routinedienst halt… der Mensch gewöhnt sich irgendwie an alles…. Leider. Nachdem auch der Feldwebel Marsch an die Front versetzt worden war, und inzwischen seinen Heimatschuss bekommen hatte, ihm hatte ein Schrapnell den linken Unterschenkel abgerissen, beschlossen Olt. von der Gröde und Unterfeldwebel Tassy, das es am Besten wäre Simonne das Skatspiel bei zu bringen, statt sich ständig an neue Mitspieler gewöhnen zu müssen. Zum Leitwesen der Beiden lernte sie sehr schnell und wurde rasch so gut, das sie den Beiden häufig einiges von deren Sold beim Kartenspiel abknöpfte. Durch das Eingreifen Mackensens standen die Zeichen in Serbien im Herbst 1915 auf Sieg, und nun endlich war es dann auch im November so weit, Serbien kapitulierte. Tassy, mittlerweile etwas lockerer geworden fragte mit einem verschmitzten Grinsen: „ Herr Oberleutnant, bald ist ja wieder Weihnachten, ich wollte nur kurz fragen, ob wir dieses Jahr an Weihnachten wieder zu Hause sein wollen oder….“ weiter kam er nicht… mit einem Lachen warf der Oberleutnant ein Stück Seife nach ihm: „ raus mit dir du Pfeife“ rief er noch…. Doch dann etwas später kehrte Tassy mit finsterer Mine zurück: „ Meldung der Kompanie, Angriff durch Frankiteure bei der 2. Kompanie, Drei Gefallene fünf Verwundete. Mit weiteren Angriffen ist jeder Zeit zu rechnen, auch hier in unserem Bereich! Diese verfluchten Partisanen, diese hinterhältigen Mörder! Verdopplung der Posten und Streifen wurde uns befohlen.“ Tassy´s Mine verfinsterte sich zunehmend, gegenüber Partisanen verstehen die wenigsten Landser Spaß. Auch Oberleutnant von der Gröde ist gegenüber diesen Partisanen absolut unerbittlich eingestellt. „das ist feiger hinterhältiger Mord“ schrie er „veranlasse sofort die entsprechende Verdopplung der Posten!“ In den nächsten Tagen passierte zunächst einmal wieder annähernd überhaupt nichts. Der Zugführer genoss die Abende mit Tassy und Simonne, insbesondere wenn der treue Unterfeldwebel sich in sein Bett begeben hatte. Die beiden redeten Nächte lang über alles, er hing an ihren Lippen, und oft träumte er vor sich hin, oft bemerkte er erst später dass er gar nicht wirklich mitbekommen hatte was sie gesagt hat…. „ Der verdammte Krieg“ dachte er, „wenn nur dieser verdammte Krieg nicht zwischen uns stünde“… In diesem Jahr war an den Fronten an einen Weihnachtsfrieden nicht zu denken… es wurde weiter gekämpft, getötet und gestorben, hüben wie drüben vielleicht nicht immer und überall mit letztem Einsatz und letzter Konsequenz. Aber es gab keine Atempause entlang der gesamten Front, von gemeinsamen Feiern wie vor einem Jahr ganz zu schweigen. Heilig Abend auch in der Etappe, …. Feldgottesdienst eine kleine Feier, wer keinen Dienst hat darf trinken. Gemeinsames Singen, ein Baum… Geschenke aus der Heimat… ein kleines Stück Frieden mitten im Krieg. Der Oberleutnant hatte für Simonne ein Kleid als Geschenk organisiert, und sie freute sich sichtlich sehr darüber…. Tassy grinste über beide Ohren und sagte: „Ich gehe dann mal die Posten kontrollieren.“ Nahm sich eine Flasche und verschwand. Simonne hingegen hielt sich das Kleid vor die Brust und tanzte durch den Raum : „ Oh Heinz, das ist so trés joli ähhm wie sagt man sehr schön“ sie lief zu ihm und tanzte mit ihm durch den Raum….. minutenlang, sie tanzten, zu in der Ferne eher schlecht als recht gesungenen Weihnachtsliedern, dann blieben die beiden stehen, und sahen sich eine gefühlte Ewigkeit tief in die Augen…. Schließlich küsste sie ihn. „Heinz“ hauchte sie… „wir dürfen das nischt… , wir haben doch Krieg“ Er hielt sie an den Armen und entgegnete „ Unsere Länder haben Krieg, Simonne, aber doch nicht wir! Bald ist wieder Frieden! Lass nicht zu, dass der verdammte Krieg zwischen uns steht.“ Zwar passierte nicht mehr, aber beide wussten, sie hatten sich verliebt. Außer den beiden, war dies wohl nur einem wirklich aufgefallen, dem Unterfeldwebel Tassy, der nunmehr ständig irgendetwas kontrollieren ging, vornehmlich die Posten und Streifen…. Die Soldaten waren verwirrt über diese plötzliche Häufung, vermuteten allerdings die erhöhte Partisanen Tätigkeit dahinter, und damit war es für sie normal, und niemand stellte Fragen. Simonne und Heinz kamen sich immer näher. Ohne Krieg wären sie sicher schon lange das gewesen, was man ein richtiges Paar nennt. Heinz von der Gröde war erstmals sehr glücklich mit seinem Posten in der Etappe. Alles war gut, wenn man das bisschen Krieg ausblendete. Kurz vor der Jahreswende betrat Tassy den Gefechtsstand, mit den Worten: „ Heinz, ähm Herr Oberleutnant, der Chef will dich ähm Sie bei der Kompanie sehen irgendwas wegen Waldfest, mehr hat der Melder nicht gesagt“ Blass wie eine Wand kehrte von der Gröde zurück zu seinem Zug. Er durfte nicht darüber sprechen, nicht einmal mit Tassy, vorerst. Aber er wusste jetzt was mit Waldfest gemeint war….! Großoffensive Anfang 1916 bei Verdun, diese wichtigste und traditionsreichste Festung der Franzosen. Hier wollte der große Generalsstab die Entscheidung suchen…. Durchbruch mit allen Mitteln! Zerschlagen der gegnerischen Moral, und nötigenfalls Weißbluten des Feindes! Und wir sollen mit dabei sein. Eine der ersten Divisionen, die zum Angriff antreten soll…! Dort gibt es Ruhm, Ehre und Orden, was hätte er nicht alles dafür gegeben?…. Bis vor 2 Wochen. Und jetzt wo er endlich die Liebe gefunden hat, jetzt geht es an die Front…. „verdammter Krieg“ dachte er, aber nach dem Krieg, käme er wieder her und dann wird er sie heiraten, so viel war sicher. Außerdem nach dem Sieg bei Verdun könne Der Krieg kaum mehr als 2 oder 3 Monate andauern…. Also es ist ja nicht für lange, und dann bliebe den beiden ja noch fast ein ganzes glückliches gemeinsames Leben! Er beschloss die 10 Tage bis zur Verlegung noch so gut es ging mit ihr gemeinsam zu genießen. Man feierte Silvester… beinahe wie zu Hause. Um 0 Uhr küsste er sie das erst Mal vor Tassy´s Augen. Er konnte es ruhig sehen, denn er wusste es ja im Grunde sowieso. Dann kaum 6 Stunden später am Neujahrsmorgen früh um 5:50Uhr Alarm! Eine Unterkunft brannte … dann krachten Schüsse zunächst zwei, dann nochmal einer….! Ein Angriff der Frankiteure, sofort Sammeln, Lageorientierung…. Was war geschehen? Partisanen hatten ein Unterkunftsgebäude angesteckt, zwei Kameraden waren im Feuer umgekommen, ein weiterer bei der Flucht aus den Flammen erschossen worden und einer war vermisst. Ein Posten hatte fünf bis acht Personen gesehen, die sich in Richtung einer Buschgruppe entfernt hatten, die einige hundert Meter vor dem Ort lag… Der Posten hatte sofort das Feuer eröffnet. Mindestens ein Angreifer sei getroffen worden, und auf halber Strecke zu den Büschen liegen geblieben. Kurze Befehle: Maschinengewehre geben Deckungsfeuer! 1.Gruppe flankiert links, und verlegt dem Feind die Ausweichmöglichkeit Richtung Wald. 2. und 3.Gruppe gehen im Deckungsfeuer überschlagend gegen Buschgruppe vor, 4.Gruppe verbleibt in Reserve und organisiert rückwärtige Verteidigung… Zugtrupp unterstützt dabei und setzt Meldung an Kompanie ab. Zugführer führt von vorne und befindet sich bei 2.Gruppe. Auf erkannten Feind eigenständig Feuerkampf aufnehmen. Innerhalb kürzester Zeit entfaltete der ganze Zug seinen Angriff gegen die Buschgruppe, in welche fortwährend das Feuer der schweren Maschinengewehre einschlug. Wenn da noch etwas lebte tat es gut daran den Kopf unten zu halten! Obwohl wenig kampferfahren, waren hier eindeutig Profis am Werk. Jahrelanger Drill tat seine Wirkung. Rasch erreichte man die Buschgruppe Handgranaten 2 Stück, 3 Stück und noch eine zur Sicherheit, jemand versuchte zu fliehen und lief der 1. Gruppe genau in die Arme. Der erste Deutsche Soldat der die Buschgruppe betrat war Olt. von der Gröde…. Und es war, als würde er von einer Granate in Stücke gerissen, so durchfuhr der Schock seine Glieder, er erkannte jemanden, der dort bäuchlings lag, den Karabiner noch auf dem Rücken!…. Es war Simonne!… Er hechtete zu ihr, nahm sie in die Arme… und sagte zu ihr: „Warum? Warum, du?“ … Sie öffnete die Augen, ein schnappendes schmerzverzerrtes Atmen: „ Heinz… unsere Völker haben Krieg! ….“ „ Nicht sprechen“… schluchzte der sonst eher als unsensibel bekannte Offizier „ alles wird wieder gut“.. sie lächelte…ein gurgelnder Atemzug : „ Isch liebe disch Heinz… aber“… vorbei.. ein letztes Aufbäumen, Blut floss aus dem Mund des geliebten Wesen… Blut überall Blut. Von der Grödes Uniform seine Hände überall Blut….tot war sie, die große Liebe vom einen auf den anderen Moment…. „NEEEIIIN“ schrie der Offizier aus, und bemerkte, dass er nicht mehr alleine war… neben ihm stand Tassy, der eigentlich den Gefechtsstand befehligen sollte, aber er hatte wohl geahnt, dass ein Freund ihn hier mehr brauchen würde…. Tassy hatte alle anderen Soldaten zurück geschickt… Nahsicherung um die Buschgruppe herum, markante Geländepunkte meiden und so…. Tassy nahm Simonne´s Karabiner an sich, und sah sich um, hier lagen noch fünf weitere tote Partisanen, „verdammte Schweine, das arme Mädchen auch noch als Geisel zu nehmen!“ sagte Tassy… Erschrocken sah der Oberleutnant nun den Unterfeldwebel Tassy an, Tassy nickte ihm zu….ihm dem Trauernden, der immer noch den leblosen Körper im Arm hielt……und er verstand! Manchmal möchte man lieber an ein Märchen glauben, selbst wenn man weiß, dass man sich selbst belügt… „Danke“ sagte der Offizier, als zwei Obergefreite der ersten Gruppe mit einem gefangenen Partisanen an die beiden heran traten. Was mit diesem geschehen solle, wollten die beiden erfragen… „ Der Gruppenführer soll ihn kurz verhören und wenn er ihn klar als Partisanen einordnen kann, erschießt ihn“… befahl ein nach außen gefasst wirkender von der Gröde… ca. 20 Minuten später krachten Schüsse…dann Rückkehr zum Quartier! Antreten, …der Zugführer begab sich zu Major von Schaumwein um Bericht zu erstatten, der vermisste Soldat wurde verwundet in der Nähe der abgebrannten Unterkunft gefunden, versorgt und zum Lazarett gebracht… er hatte schwere Verbrennungen, aber der Krieg war für ihn wohl vorbei… mancher dachte bei sich, ob er nicht vielleicht besser dran ist als die, die bleiben mussten. Trauer ja zum Trauern blieb nicht viel Zeit, das ist wohl das Gute im Krieg, dass man keine Zeit zum Nachdenken findet, und zum Trauern erst recht nicht… Zum Glück sonst würde man wahnsinnig werden… Ja wahnsinnig….. Wenige Tage später Verlegung in die Nähe von Verdun, zur 4.Armee gehörte man jetzt, die Armee des Kronprinzen, hier sollte die Entscheidung fallen, so oder so…. Nie zuvor wurde eine derartige Streitmacht zusammen gezogen, nie so viele Soldaten, nie so viele Geschütze…. Und ganz vorne die Männer der 3. Königlichen hannoverschen Reserve Division….es begann, Tagelang spuckten die Geschütze ihre totbringende Ladung aus Feuer und Stahl in die feindlichen Linien…tausende Geschütze, Trommelfeuer, sich ständig steigernd… Das waren die Posaunen von Jericho….Höllenlärm überall Dreck und Feuer….mehrfach wurde der feindliche Stellungsbereich umgepflügt… Dann langsam ran an den Feind… vorsichtig durch die frisch ausgehobenen Laufgräben an deren ersten Graben heran gearbeitet… dort konnte eigentlich kein Leben mehr existieren… dann ein Flaggensignal….Seitengewehr aufgepflanzt… Stille…. Dann ein Pfiff! Raus aus dem Graben zum Angriff tausendfaches Hurra, ran an den ersten Graben, hinein, hier war niemand mehr raus aus dem Graben, Sturm auf den 2.Graben… leichtes Abwehrfeuer… ein paar Kameraden fallen, aber es geht nach vorne… Rein in den Graben, mit Seitengewehr und Spaten wird der letzte Widerstand nieder gekämpft… Auf zum nächsten Graben… 10 Meter 20Meter …25… plötzlich mörderisches Abwehrfeuer… Maschinengewehre… die Franzosen hatten sich vom ersten Schock erholt… Maschinengewehre, einige wenige davon, richtig eingesetzt, konnten ganze Bataillone ersetzen… wie Fliegen fielen nun die Kameraden….! Stopp zurück zum 2. Graben Stellung halten… Gegenangriff der Franzosen, nun wurden unsere Maschinengewehre mit dem Blute der Poilu´s ( alte Bezeichnung frz. Soldaten) gefüttert. Nicht minder deren Verluste… Stunden hin und her, Bis zur Dunkelheit, dann wieder Trommelfeuer der Geschütze….. Bilanz…. 300 Meter Raumgewinn im Bereich der Kompanie des Major von Schaumwein… 35 gefallene… darunter 4 Offiziere, und 6 Unteroffiziere… 30 Verwundete dabei der Zugführer des ersten Zuges… Heimatschuss…Hohe Verluste aber alles in allem kam die Offensive gar nicht schlecht voran, und die Verluste des Feindes waren schließlich mindestens ebenso hoch… notfalls die Franzosen weißbluten, so war es kalkuliert worden. Der nächste Tag lief ähnlich ab, wenn auch die Verluste ein wenig geringer waren… Endlich es ging nach Vorwärts…Endlich an der Front, endlich dort wo Ruhm, Ehre und Orden warteten. Hatte ihm dem Olt. von der Gröde die Etappe nicht so viel persönliches Leid beschert?....Angreifen… vergessen…. und dann Gefechtspause…. Ohnmacht…. Simonne, die Hände fühlten sich glitschig an. Glitschig vom Blut der geliebten Frau…. Trauer, Wut…. Hilflosigkeit… Angst…Wechselbad der Gefühle… Neuer Tag neuer Angriff… es geht nach Vorwärts… „Tassy…die Unseren haben Fort Douaumont genommen“ erzählte der Oberleutnant eines Abends in einer kleinen Gefechtspause in einer Rückwärtigen Stellung… „jetzt ist es bald vorbei“…. „Weihnachten zu Hause?“ fragte Tassy…. „Ja Weihnachten zu Hause“… Die beiden redeten in letzter Zeit sehr viel mit einander, da sie beschlossen hatten, bis zum Ende des Krieges, des verdammten Krieges besser kein Skat mehr zu spielen… „Weihnachten…Silvester Neujahr“…. Bei dem Gedanken daran… wurde Heinz von der Gröde traurig… wahr es doch die glücklichste und zugleich traurigste Zeit seines Lebens gewesen, und würde es auch wohl immer bleiben…. „Egal, Major von Schaumwein sagte wir sind noch einmal dran, übermorgen noch ein letzter Angriff, danach kommen wir aus der Blutmühle von Verdun heraus… ruhiger Frontabschnitt… Ruhe endlich Ruhe….das wird schön“ …. „wie sich die Zeiten ändern“, dachte Tassy, aber nachfühlen konnte er es seinem Zugführer durchaus…Tag des Angriffs… Trommelfeuer…Stille…ein Pfiff raus aus dem Graben Hurra…. ran an den Feind… rüber über den Feind… weiter nach Vorwärts … Maschinengewehre….tausendfacher Tod….Routine…leider…Am Ende des Tages ein paar hundert Meter Raumgewinn… Tassy und von der Gröde sehen sich an…. Sie leben, beide… „sehr gut“ denken sie. Beide sind dreckig… beide voller Blut… sie schauen an sich herab…. „nicht unser Blut“ bemerkt Tassy… „sehr gut“ erwidert sein Zugführer, und jetzt weg, weg von hier. Seit die Franzosen einen neuen Befehlshaber haben wird ihr Widerstand auch immer stärker… Ein Melder des Bataillons erreichte die beiden… „Der Herr Oberst will sie beide sehen…sofort.“ Notdürftig gereinigt begaben sich die beiden zu ihrem Kommandeur. „Was der Alte wohl will?“ fragte Tassy „Wir werden es gleich erfahren“ entgegnete der Olt. von der Gröde…und meldete beide wie befohlen bei seinem Kommandeur. „Herr Hauptmann, Herr Feldwebel….Ich gratuliere ihnen beiden zu ihrer Beförderung, und natürlich zu der herausragenden Leistung im Gefecht heute, wie sie wissen geht es für uns an die Somme, dort ist es vergleichsweise ruhig, wir werden dort ausruhen und personell auffrischen… Ach so übrigens von Schaumwein ist heute früh gefallen… Heinz Sie übernehmen die Kompanie.“ „Der Chef war Tod?... ausgerechnet am letzten Tag, bevor wir hier heraus gelöst werden… verdammter Krieg… Tassy du kommst mit mir, ich brauche die bei der Kompanie“… sagte Hauptmann von der Gröde..nunmehr Kompaniechef…Kompanie…naja was man so Kompanie nennt… Stärke des ersten Tages als Chef 3/6/49 gesamt 58….ok + Tassy und Hauptmann von der Gröde… Kaum größer als es sein Zug zu Beginn der Offensive wahr….aber nun ging es ja an die Somme...... Ruhe und auffrischen.... Die ersten Tage an der Somme waren wirklich zunächst sehr ruhig… Urlaub im Vergleich zu der Hölle von Verdun. Was tun? Am Besten die Stellungen verbessern, an einen eigenen Angriff war hier nicht zu denken, die eigene Division war zu Schlacke ausgebrannt, kaum stärker als ein Regiment, auch bei anderen Verbänden sah es kaum besser aus… Die Verbände die personell annähernd die Sollstärke erreichten, waren selten und so unerfahren, dass man damit kaum offensiv werden könnte, Auch vom Gegner war eine Offensive hier nicht zu erwarten, aber die Männer mussten beschäftigt werden, damit sie nicht anfingen zu grübeln…. Schanzen spart Blut… und wenn die Soldaten murrten, weil sie noch tiefer graben sollten, und weil die Abstützungen noch mehr verstärkt werden mussten, erinnerte sich Tassy an einen Spruch, den er bei Verdun von einem jungen württembergischen Oberleutnant gehört hatte….. „Was seid ihr lieber Männer erschöpft oder tot?“ fragte er dann, die Männer konnten es kaum noch hören, wussten aber im Grunde das er recht hatte… Der Sommer des Jahres 1916 war bereits angebrochen… und Tassy sah seinen Kompaniechef an „Weihnachten?“ fragte er… von der Gröde schaute ihn an und schüttelte mit dem Kopf „ Dieses Jahr nicht mein Freund…dieses Jahr noch nicht“… Personell tat sich bei der Auffrischung sehr wenig…Verdun brauchte jeden Tropfen Blut, da war für andere nicht viel übrig…. Dafür waren die Stellungen inzwischen in einem fantastischen Zustand… hier konnte man auch mit weniger Soldaten bestehen…! Schneller als gedacht mussten sie das auch tun… Trommelfeuer, aus einer Anzahl Geschütze, welche die des Deutschen Angriffs bei Verdun nochmals um ein vielfaches überragte… sieben Tage und sieben Nächte lang…. Trommelfeuer, Höllenfeuer… nichts was nicht tief genug eingegraben war konnte überleben… Nichts, da war sich General Haig sicher, er kommandierte das britische Expeditionskorps und er kommandierte diese nun größte Offensive der Kriegsgeschichte… sieben Tage und Nächte dieses Trommelfeuer… das kann keiner überleben…. Er kommandierte Truppen von überall aus dem Empire… Neuseeländer, Australier, Afrikaner, Inder, Briten über 300000 Soldaten, die er nun anwies… geht dort rüber und nehmt die Gräben einfach ein…. Und zunächst hatten sie auch recht damit… dann jedoch nach ca. 1000 Metern Raumgewinn, machten sie eine Erfahrung, die die deutschen Truppen vor wenigen Monaten bereits schmerzhaft gemacht hatten…wer tief genug eingegraben war, konnte auch so ein Trommelfeuer überleben, und wenige Maschinengewehre ersetzten ganze Bataillone … Tausendfach schlug nun der Tod in die Reihen der britischen und französischen Truppen ein, der Schnitter hatte reiche Ernte… er mähte und mähte… Dann wieder tagelanges Trommelfeuer, wieder ein paar Quadratkilometer Trichterwüste gewonnen wieder tausendfacher Tod! Wie es den Mittelmächten bei Verdun erging so zahlte hier die Entente ihr blutiges Lehrgeld…Dann eines Morgen nach dem Trommelfeuer, also dann wenn eigentlich der Sturmangriff folgen müsste, passierte zunächst......... nichts, dann Dröhnen, .............ein Kasten im Nebel…......... was war das? Hatte sich ein Landwirt mit einer Dreschmaschine verfahren?… Nein… und da waren noch viel mehr eigenartige Kolosse, die sich langsam durch das Trichterfeld pflügten…. Was war das? Die Maschinengewehre begannen zu rattern, aber ihre Kugeln prallten allesamt glühend von den Ungetümen ab…… Die Stählernen Kolosse feuerten ihrerseits aus allen Öffnungen!… Was zur Hölle war das?… Hinter den Kolossen folgte feindliche Infanterie. Hauptmann von der Gröde erkannte, dass die Maschinengewehre wenig gegen die Tanks ausrichten konnten, und ließ das Feuer flankierend auf die Infanteristen des Feindes richten, wo es seine gewohnt mörderische Wirkung entfaltete…Tassy hingegen bewegte sich mit 3 Soldaten und einigen gebündelten Ladungen in die Richtung der Tanks … „ Pass auf dich auf“ rief der Hauptmann seinem Freund hinterher… dieser nickte und rannte los… Während Tassy selbst nicht an eines der Ungeheuer herankam, schafften es aber 2 seiner Soldaten… sie ließen einen Tank an sich vorbei fahren, griffen nach der Kette ließen sich auf das Ungeheuer ziehen, machten die Ladungen scharf und warfen sie durch eine der Öffnungen… so wurden zwei der Tanks zerstört… insgesamt waren aber 32 von Ihnen auf dem Gefechtsfeld aufgetaucht… fast alle konnten schließlich zerstört werden, die meisten von der Artillerie im direktem Richten…einige überhitzten auch einfach nur… und wurden von ihren Besatzungen gesprengt… Das Royal Tank Corps, jedenfalls hatte aufgehört zu existieren… fürs Erste. Für die Abwehr der Tanks insbesondere, aber auch für die gesamten Leistungen während der Sommeschlacht erhielt Hauptmann von der Gröde.. die höchste Auszeichnung, die ein deutscher Soldat im ersten Weltkrieg bekommen konnte… den Pour le Mérite… der Blaue Max… nun war er dort wo er einmal hinwollte… Ruhm! Ehre! Orden und Beförderungen!…. Aber um welchen Preis?… Alt war er geworden, abgestumpft… die Liebe gefunden und verloren…. Nein, er kam zu dem Schluss, der Preis war zu hoch gewesen!…. Und Tassy? Tassy war verwundet worden, bei dem Versuch, die Panzer abzuwehren… Heimatschuss? Nein Kleine Splitterverletzung im Oberschenkel…schmerzhaft zwar und genug für ein paar Tage Ruhe im Lazarett …und für ein Eisernes Kreuz 2.Klasse reichte es allemal…mehr jedoch auch nicht. „Ruhe…ja Ruhe, das war uns versprochen worden an der Somme“… dachte Hauptmann von der Gröde… standgehalten hatten sie zwar, aber unter Ruhe verstand der Hauptmann etwas anderes… Nun ging es nach hinten Etappe, Neuaufstellung, die Division hatte keine 1000 kampffähige Soldaten mehr, von der Grödes Kompanie gerade einmal 30, und da war er selbst und Tassy, der in den nächsten Tagen wieder zu ihnen stoßen sollte bereits mit eingerechnet… 1917 Etappe. Zum Glück nicht in Belgien… das hätte das Herz des frisch zum Major beförderten von der Gröde wohl nicht verkraftet… Kommandeur eines Bataillons war er nun… ja wo viele sterben, kann man auch schnell Karriere machen…. Etappe in Süddeutschland… Unterleutnant Tassy war lange wieder zurück, und sie begannen aus jungen sehr jungen Männern so etwas wie eine Truppe zu formen… „Na Tassy, fast wie vor ein paar Jahren in Hannover oder?“ sagte der Kommandeur von der Gröde….. „Jawoll, fast wie in Hannover“ Tassy knallte mit den Hacken und beide Frontschweine begannen zu lachen… „Dann wollen wir uns mal hübsch Zeit lassen, damit wir beim nächsten Gemetzel nicht wieder als erstes auftauchen, nicht wahr?“ Major von der Gröde grinste frech… „Jawoll… viel Zeit… so bis Weihnachten schlage ich vor… oder sind wir da schon zu Hause“… lachte Tassy, dem ein Hackenknallen nun auch nicht mehr gelingen wollte… Beide Männer hatten die Schnauze voll vom Krieg… einfach keine Lust mehr! Beide hatten viel erlebt… zu viel….aber beide wussten, dass sie nur winzige Rädchen im Uhrwerk der Geschichte waren, das ihre Meinung niemanden interessierte. Vor allem aber wussten Sie, dass sie überall hingehen würden wo man es ihnen befiehlt. Und das sie dort alles möglich machen würden, um die in sie gesetzten Erwartungen zu erfüllen. Schließlich wusste die obere Heeresleitung genauer was richtig ist, denn sie kannte das Gesamtbild. Und deutsche Soldaten erfüllen nun mal ihre Pflicht!!!... Aber zunächst lief es gut für die beiden Freunde, sie lagen in Süddeutschland in einer Kaserne und bildeten Personalersatz aus…Neues Futter für die Fronten! Man hatte sich daran gewöhnt keine neuen Freundschaften zu schließen, da man sich daran gewöhnt hatte, dass die meisten der Kameraden sowieso bald sterben werden…der Mensch gewöhnt sich an alles … leider… Das Jahr 1917 die Russen hatten eine Offensive gestartet und wieder abgebrochen… Rumänien war der Entente beigetreten, stand jedoch schnell am Rande einer Niederlage… das war mehr Belastung als Entlastung für die Russen gewesen. In Russland gärte es und kam schließlich zur Revolution…. Nach dem ergebnislosen Aufeinandertreffen der Großkampfschiffe am Skagerrak uneingeschränkter U-Boot Krieg… Kriegseintritt der USA… lasst sie kommen die Cowboys… bis die so weit sind, dass wir die ernst nehmen müssen, vergehen noch ein paar Weihnachten… und bis Weihnachten sind wir ja zu Hause… Im Westen rannten Franzosen und Briten immer wieder gegen die deutschen Stellungen an, und erlitten unvorstellbare Verluste… Eigentlich sieht das alles in allem gar nicht so schlecht aus, wenn nicht auch Österreich Ungarn immer mehr interne Probleme hätte. Der Verbündete musste unter allen Umständen im Krieg gehalten werden…. Eine Offensive in Italien war ihnen moralisch ab Mitte 1917 noch zu zutrauen…eine gegnerische Offensive würde vermutlich den Zusammenbruch der K&K Armee bedeuten… Seit Mitte 1917 gehörte das Btl. des Major von der Gröde nun also zur 14.Armee unter General v. Below…. Mehr noch, sie waren angehörige des berühmten, wenn auch etwas berüchtigten Alpenkorps…. „Tja Tassy…. Nun sind wir beide Gebirgsjäger, wer hätte das gedacht“ gab der Major die neuen Unterstellungen bekannt…. „ Ich kann gar nicht an mich halten vor Freude“ muffelte Tassy recht missmutig. Unsere Freunde waren nun also Gebirgsjäger, ihre bisherige alpine Erfahrung belief sich jedoch auf einige sonntägliche Brockenwanderungen… ob das eine ausreichende Grundlage für Gebirgsjäger ist…. Nun wie auch immer dort wo man uns haben will werden wir unsere Pflicht so gut wie möglich erfüllen! So viel war klar. Also ging es ab Mitte September nach Südtirol… dort sollte man sich zeigen, um den Anschein zu erwecken, dass die Offensive hier stattfinden würde… so kam es sogar dazu, das die beiden mit General von Below spazieren gingen in den Bergen… und so Ihren neuen Befehlshaber kennen und schätzen lernten… „du Tassy ich glaube mit einem solchen Befehlshaber haben wir eine gute Aussicht auf Erfolg“ versprühte Major Heinz von der Gröde Optimismus… „ na dein Wort in Gottes Ohr“ sagte Tassy…und er konnte es sich einfach nicht verkneifen „ bleibt nur die Frage ob das nicht alles etwas knapp wird, so kurz vor Weihnachten“… beide lachten!…. Dann Mitte Oktober höchste Geheimhaltung und Verlegung an den Isonzo… Sobald das Wetter es erlaubte sollen wir losschlagen, verriet der Major seinem Freund….und dann am 24. Oktober begann das heftigste Trommelfeuer, das diese Front bisher erlebt hatte… kampferfahrene gut motivierte und ausgebildete deutsche Elitedivisionen zusammen mit den besten Truppen der K&K Armee brachen aus ihren Stellungen hervor! Das war zu viel für abgekämpfte und überraschte italienische Divisionen, wer nicht schnell genug weglaufen konnte, ergab sich. …. Sicher es gab auch einige Stellungen die sehr tapfer verteidigt wurden, aber spätestens wenn links und rechts dieser tapferen italienischen Soldaten die Front zu brechen begann, blieb auch den tapfersten nur die Aufgabe der Stellung, ...auf die eine oder andere Weise…schon nach wenigen Tagen stand die Italienische Armee vor dem absoluten Zusammenbruch, so viel Raum war im Westen seit 1914 von keiner Seite gewonnen worden… immer häufiger kamen unsere beiden frisch gebackenen Gebirgsjäger zu spät an der Front an. … Denn wenn sie ankamen war der Gegner schon weg! …. Eilig wurden französische Truppen nach Italien verlegt, um den Zusammenbruch zu verhindern… doch einzig das schlechte Wetter vermochte die Mittelmächte aufzuhalten… Das Wetter und die Tatsache, dass niemand, selbst in den kühnsten Träumen an diesen Erfolg geglaubt hatte.. Es fehlte schlicht das Material um die Piave zu überschreiten, es war einfach nicht genügend Pioniergerät vorhanden… Egal, die italienische Armee stellte fürs Erste keine Bedrohung mehr dar! … 10 französische und britische Divisionen standen an der Piave, und fehlten zur Verteidigung in Frankreich… Das Jahr 1918… es sah alles in allem nicht schlecht aus….in Russland war Lenin mit deutscher Hilfe an die Macht gekommen, und hatte Frieden zu den Bedingungen Deutschlands geschlossen… Rumänien war endgültig besiegt, Österreich Ungarn hatte die Italiener hinter die Piave zurück gedrängt, und die Amerikaner waren noch nicht so weit als ernstzunehmender Gegner einzugreifen… Jede Menge freie Truppen für die Westfront! Unternehmen Michael, hatte General Ludendorf es genannt… „mein Freund“ sagte Oberstleutnant von der Gröde zu seinem Freund dem zum Leutnant ernannten Tassy…. „das wird ein Schlag den die Franzosen nicht mehr überstehen können… Ich sage dir Weihnachten…Weihnachten sind wir zu Hause. Eine letzte eine letzte große Anstrengung noch, dann haben wir es endlich geschafft!“ Tassy, der die Truppen der Entente in Italien hatte laufen sehen, war allzu geneigt dem Freund zu glauben…. Noch einmal alles geben, und dann den verdienten Lohn des Friedens und des Sieges ernten…. „Von allen Fronten und Grenzen des Reiches vom Baltikum bis zum Kaukasus, von Bulgarien bis Norditalien, von überall werden Truppen zusammen gezogen! … Operation Michael, das wohl größte Unternehmen das wir je durchgeführt haben, Tassy, ich bin stolz dabei mitzuwirken….“ Sagte Heinz von der Gröde…. Der nun beinahe so optimistisch wirkte wie im Spätsommer 1914…. Und dieser Optimismus steckte an! Und dieser Optimismus war nicht unberechtigt! Neben einer gewaltigen Truppenstärke hatten sie auch eine neue Taktik auf ihrer Seite. Eine Taktik, die erfolgreich in den letzten Schlachten an der Ostfront getestet wurde… Die Taktik der Hammerschläge. Nicht tagelanges Trommelfeuer sollte das Gefecht einleiten, sondern ein relativ kurzes dafür extrem heftiges Feuer, aller Kaliber, welchem bereits nach kurzer Zeit die Stoßtruppen folgten. Das nahm dem Gegner in hohem Maße die Möglichkeiten zur Reaktion, und führe daher häufig, zu dem gewünschten Erfolg, schließlich war nicht nur die Front seit Jahren erstarrt, sondern auch die Denkweise vieler Generäle. So erreichte also das Btl. Des Oberstleutnant von der Gröde seinen Bereitstellungsraum, und am 21.März des Jahres 1918 begann das Unternehmen Michael. Wie geplant folgte Hammerschlag auf Hammerschlag! Und die Front? Sie bewegte sich, zwar gab es keinen Durchbruch, aber Bewegung „ Tassy“ rief der Kommandeur beinahe täglich, „ Komm auf es geht nach Vorwärts“… und es ging nach Vorwärts… Und die beiden waren wieder Voll Optimismus, sie sahen sich an und schrien wie aus einer Kehle „ Weihnachten zu Hause“ … und sie merkten in Ihrer Euphorie kaum, dass es immer langsamer voran ging am 4.April nach einem kurzen erfolgreichen aber im Grunde recht bedeutungslosen Angriff auf einen britischen Vorposten, machten die beiden kurz halt bei einem eroberten Unterstand, sie breiteten eine Karte vor diesem aus, um neue Ziele festzulegen, und das weitere Vorgehen abzustimmen…............. Plötzlich krachte ein Schuss, .........von der Gröde zuckte getroffen zusammen… „Achtung Scharfschütze auf 2Uhr“ rief einer der Soldaten. Die eigenen Scharfschützen machten den Briten schnell aus und töteten diesen ihrerseits mit einem Schuss in die Halsschlagader… Heinz von der Gröde, lag nun aber blutend im Arm seines Freundes Tassy…. „Lieber Freund… versprich mir, durchzukommen und der Welt von uns zu erzählen“ stöhnte Heinz v.d.G… „Heinz mach jetzt keinen Scheiss..“ schrie Tassy „ Saaaaniii“…. „Los Junge atme“… und der Freund atmete, denn er war ein deutscher Soldat, und hatte zu tun was man ihm befahl…. „Heinz von der Gröde öffnete die Augen, … er sah glücklich und zufrieden aus….. „Simonne“ sagte er mit schwacher Stimme „geliebte Simonne, jetzt komme ich zu dir… jetzt kann er uns nicht mehr trennen der verdammte Krieg!“ Oberstleutnant von der Gröde sackte zusammen…. Und wieder schrie Tassy ihn an „Atme man atme! Ich reiß dir den Arsch auf wenn du jetzt nicht anfängst zu atmen!“…. doch es war vorbei…. Der Freund hörte nicht mehr auf Befehle! … Dieser Soldat hatte seine Pflicht übererfüllt, und das mehr als einmal. …. Dieser Soldat nahm keine Befehle mehr entgegen…. Tot war er der Freund, der Vorgesetzte, mit dem man so viel mitgemacht hatte…Tassy saß auf dem Boden, Voll mit dem Blut des wohl besten Freundes, den er jemals haben würde. Ein kalter Schauer jagte Tassy über den Rücken…. Und wer ihn nicht kannte hätte sogar vermuten können, dass Tassy weinte ….................... „aber was ist denn jetzt mit Weihnachten?“...jammerte er…. „scheiß auf Weihnachten!“ Er der beste Freund, er, das war Heinz von der Gröde war nicht mehr. Einen Tag nach dem Tod von Oberstleutnant Heinz von der Gröde stellte Die oberste Heeresleitung die Operation Michael ein…… Tassy wurde befördert, nochmals, zum Oberleutnant und Kompaniechef. „Wieder Grabenkrieg wie damals an der Somme…. Egal… wird schon irgendwie weiter gehen, geht ja immer irgendwie weiter“….Tassy war in seinem Unterstand, als er die Nachricht erhielt, das an diesem 21.April 1918 Manfred von Richthofen abgeschossen wurde und gefallen ist…. Wenn schon die Helden fallen, dann ist das kein gutes Zeichen, dachte er noch bei sich, als er ein immer länger werdendes Pfeifen vernahm. Als altes Frontschwein, wusste er im Grunde was nun folgen wird…. Granateinschlag….direkter Treffer, fliegende Erde Druckwelle…. hält der Unterstand?...Um Tassy wird es dunkel… er wird durch den Unterstand gewirbelt und verliert das Bewusstsein. Das letzte was er denkt ist…. „Ich muss durchkommen ich habe es dem Freund versprochen.“ Es wird leise, sehr leise…. Kopfverletzung Schockstarre… Lazarett in Hannover… dann Krankenhaus… die Ärzte verlieren die Hoffnung… äußerlich fehlt diesem Mann nichts, auch sonst scheint er eigentlich nicht verletzt, aber er wacht einfach nicht auf… noch ein paar Tage, dann müssen wir ihn wohl aufgeben…. So ist der allgemeine Tenor der Ärzte… Plötzlich, mitte November 1918 erwacht Tassy aus seiner Starre… Er wird untersucht, ja er ist schwach, aber ansonsten eigentlich bei guter Gesundheit…. „Wann kann ich wieder an die Front“ fragt er eine Schwester „ Ich muss zu meinen Männern.“ „Aber“ sagte sie mit sanfter Stimme „ Aber der Krieg ist doch vorbei.“...... „Vorbei?“ erwiderte Tassy… „also war unsere Offensive am Ende doch noch ein Erfolg?“ „Nicht so ganz“ erwiderte die Krankenschwester „ wir haben verloren.“…. „Verloren“ schrie Tassy „verloren, aber wie kann.?“ ....Seine Welt brach zusammen… nicht so sehr wegen des verlorenen Krieges, aber nun war ja alles umsonst gewesen….. alles sinnlos… die ganze Anstrengung alle Entbehrung … schlimmer noch, der Tod der Freunde… Schulz…..Simonne…. Heinz…. all die anderen… alles umsonst………. Nach einigen kurz auf einander folgenden Nervenzusammenbrüchen fragte er die Krankenschwester: „ Werde ich Weihnachten zu Hausen sein?“, „ Aber sicher“ lächelte sie, und verließ den Raum…. Tassy hingegen war nun unglaublich müde… alles umsonst, was wird nun, was wird aus Deutschland, was wird aus ihm? … Bleibt er Soldat, gibt es überhaupt noch Soldaten in Deutschland? ….Erstmal Weihnachten zu Hause…. Und dann, dann will ich etwas bewegen! Der Tod der Freunde darf nicht umsonst gewesen sein!… was er dann tun wollte?…. Tassy weiß es selbst noch nicht… Jetzt erstmal nach Hause endlich nach Hause……. Dieser Abschnitt von Tassy´s Leben ist jetzt auf jeden Fall erst einmal zu ENDE
×
×
  • Neu erstellen...