Name : fjeden Spielwelt: usarmy Der erste Einsatz im Afghanistan „Feuer, Feuer, Feuer“….rief der HFw durch das Funkgerät. „Beschuss aus 10Uhr! Rauchgranate werfen und abwechselnd in kurzen Feuerstößen in Richtung Feind schießen“. Ich saß in meinem TpZ, ziemlich am Ende vom Konvoi und bekam überhaupt nichts mit. Was ist denn los fragte mich Thomas. Das waren die einzigen Worte vom ihm. Ansonsten kam nicht mal ein räuspern oder ähnliches von ihm. Ich weiß es selber nicht, sagte ich zu ihm. Zum ersten Mal erlebte ich Thomas sprachlos. Er war sonst immer nur am Reden, aber nicht diesmal. Ich kenne ihn noch nicht lange. Es war unsere erste Tour zusammen. Auch den Doktor, den wir hinten im Wagen dabei hatten, kannten wir nicht weiter. Mir gingen tausend Gedanken durch den Kopf. Der Schweiß tropfte mir ins Auge. Der Helm drückte und meine Waffe lag griffbereit an der Seite. Bedrückende Stille im Fahrzeug. Zwei Minuten nichts. Keine Schüsse, kein Funkspruch nichts. Bis jemand durch den Funk schrie „RPG, RPG auf 3Uhr!“. Kurz drauf gab es einen lauten Knall und ich sagte vor mich hin“ Fuck jetzt ist was passiert“. Nun war richtig Spektakel. Erneut wurden Rauchgranaten geworfen. Ich hörte 2 oder 3 Maschinengewehre, die im sich alle rausfeuerten, was sie an Munition da hatten. „ Durch den Funk schallte es „Dingo mit RBG getroffen“. Da wusste ich, jetzt wird es ernst. Ich wartete nur noch auf den Befehl vom HFw. Er war schließlich unser Konvoi Führer und nur auf seinen Befehl durfte ich aus unserem Fahrzeug raus. Aber es kam kein Befehl. Es passierte wieder nichts, außer das uns irgendjemand mit Steinen bewerfen würde. Zumindest hörte es sich so an. Thomas war auch der Meinung, deshalb sahen wir uns um. Wir sahen durch die Fenster, Spiegel und Kameras, aber nix zu sehen. Woher kamen die Steine? Ringsherum nur Steppe oder alte Ruinen. Die Ruinen waren ungefähr 400m weg. So weit konnte keiner werfen, also blieben wir weiter auf der Hut. Ich sagte zu Thomas er solle links schauen, ich nehme die rechte Seite und der Doktor solle hinten aus dem kleinen Fenster schauen, ob im irgendetwas auffallen würde. Dann kam ein Funkspruch vom letzten Fahrzeug „Hinterhalt, mehrere Insurgents von 7Uhr. Sanitäter stehen unter Beschuss. In dem Moment wurde mir klar, dass uns keiner mit Steinen beworfen hatte, sondern das wir beschossen wurden. Durch diese Panzerplatten, mit den unser Fahrzeug bestückt waren, konnten wir nicht nachvollziehen, dass wir beschossen wurden. Mein Fahrer schrie laut und der Doktor sagte nur „raus hier. Raaauusss“ . Für einen kurzen Augenblick wusste ich nicht was ich tun solle. Schließlich bin ich der Kommandant auf unserem Fahrzeug und für die beiden anderen verantwortlich. Ich befahl meinen Jungs, im Fahrzeug zu bleiben. Hier ist es am sichersten. Die Schüsse sollten uns nichts antun. Im selben Augenblick kam ein Soldat aus unserem Konvoi auf unser Fahrzeug zu. Es war der HFw. Ihm folgten noch 4 andere mit einer Trage. Ich machte die Tür auf stieg aus und wartete auf seine Meldung. Er kam direkt auf mich zu. Von weitem rief er „ Wir haben zwei Verletzte. Holt die Trage raus.“ Ich rannte nach hinten machte die Tür auf und holte die Trage raus. Thomas stieg mit aus und wollte mit helfen. Ich sagte nur „verschwinde ins Auto. Doktor alles vorbereiten. Sie bringen uns einen Verletzten.“ Die Schüsse, das Geschrei rings um mich, nahm ich überhaupt nicht war. Ich stand so sehr unter Adrenalin, dass ich nur noch ohne großartig zu überlegen handelte. In meiner Ausbildung zum Rettungsassistenten war ich öfters gefordert, aber nicht auf diese Art. Die Soldaten kamen auf uns zu, der Verletzte war sehr ruhig und voller Blut. Wir verladen ihn und dann versorgen wir ihm im Auto. Bis wir die Splitterschutzweste aushatten und seine Kleidung aufgeschnitten hatten, vergingen gefühlte 10min. Ich bereitete eine Infusion vor, machte beim Patienten einen Zugang und wartete nun auf weitere Anweisungen vom Doktor. Er meinte“ es ist nicht so schlimm. Ein Schuss in den Oberschenkel. Die femoris hat nichts abbekommen, kleine Platzwunde am Kopf“. Ich dachte nur, Gott sei Dank. Wir verbunden die Wunde und taten alle Maßnahmen, um ihn ins Krankenhaus schaffen zu können. Nach ca 20min meldete ich unserm HFw, dass die Blutung gestoppt sei und wir Abmarsch bereit wären. Antwort von Ihm „Verstanden“. Ich setzte mich wieder zu Thomas vor. Total durchgeschwitzt und aufgeregt merkte ich erstmals, dass es ruhig geworden ist. Am Funk herrscht Stille, vereinzelte kurze Schüsse schallen in mein Ohr. Ansonsten ist es ruhig. Thomas fragte mich ob alles in Ordnung sei, aber ich antwortete ihm nicht. Ich bekam in dem Moment kein Ton raus. Nach fünf Minuten der Stille kam die Nachfrage vom HFw, ob alle Abmarschbereit wären. Dies bejahten alle und die Fahrt ging weiter. Auf direktem Weg in Richtung Lager. Kurz nach Abmarsch ein letzter Funkspruch „Übungsende, Übungsende!!!!Alle sammeln sich am Führungsfahrzeug“. Nun war ich erleichtert. Nach der Auswertung fuhren wir zurück in die Kaserne und bereiteten uns wieder auf die nächste Übung vor. Abends im Bett hatte ich so viele Gedanken, die mich beunruhigten. Würde ich im echten Einsatz auch so reagieren? Bleibt Thomas auch so ruhig oder flippt er aus? Habe ich alles richtig gemacht? Was ist, wenn mir was passiert? Meine Frau, mein Sohn usw… unendlich viele Fragen 828 Wörter